CBD bei Epilepsie

Ein Mann steht im dunkeln und zwei orangene Lichter scheinen im Hintergrund.

Du leidest unter Epilepsie und suchst nach einer natürlichen Alternative, die wirksam ist ohne viele Nebenwirkungen nach sich zu ziehen?

Oder leidet dein Kind an Epilepsie und konventionelle Medikamente schlagen nicht an?

Cannabidiol (CBD), wird häufig verwendet, um Angstzustände, Schlafprobleme, Schmerzen und viele andere neurologische Zustände zu verbessern. Immer mehr Studien bestätigen, dass es auch epileptische Anfälle reduzieren oder sogar verhindern kann.

In diesem Artikel erfährst du, ob und wie CBD bei Epilepsie wirkt. Außerdem erklären wir dir, warum du dich mit einem Arzt absprechen und von Selbst-Medikamentation absehen solltest.

Was ist Epilepsie?

Epilepsie ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems. Sie provoziert unkontrollierbare und unvorhersehbare Anfälle. Anfälle können leicht oder schwer verlaufen, mit unkontrollierbaren Muskelzuckungen, die Sekunden bis mehrere Minuten dauern.

Während eines Anfalls können Menschen verwirrt sein oder sogar das Bewusstsein verlieren.

Weltweit zählt Epilepsie zu den häufigen neurologischen Erkrankungen. Sie kann praktisch jeden treffen, wobei Kinder häufiger betroffen sind, da das Gehirn noch nicht so weit entwickelt ist. Außerdem sind tendenziell mehr Männer als Frauen betroffen.

Noch ist Epilepsie nicht heilbar. Mit Medikamenten und anderen Strategien, wie Veränderungen des Lebensstils, können Betroffene sie aber in den Griff bekommen.

Konventionelle Behandlung

Die Behandlung von Epilepsie hängt vom Schweregrad der Symptome, dem generellen Gesundheitszustand und dem Ansprechen auf die Therapie an. Behandlungsmöglichkeiten beinhalten:

  • Medikamente: Hauptsächlich Antiepileptika (Krampflösende Mittel).
  • Vagusnervstimulator: Für die Behandlung von Medikamenten-resister Epilepsie. Elektrisches Gerät, das unter der Haut auf der Brust platziert wird.
  • Ernährung: Viele Epilepsie-Patienten sprechen sehr gut auf eine kohlenhydrat-arme und sehr fetthaltige Diät an.
  • Operation am Gehirn: Ein Bereich im Gehirn, der die Anfälle verursacht, kann entfernt oder chirurgisch verändert werden.

Medikamente können einzeln oder in einer Kombination verabreicht werden. Um Anfälle wirksam zu kontrollieren ist es wichtig, dass die Medikamente immer zu genau derselben Zeit und in der richtigen Dosierung eingenommen werden.

Wirkung von CBD bei Epilepsie

CBD besitzt viele potentielle gesundheitliche Vorteile. Das liegt daran, dass es auf ein körpereigenes Nervensystem, das Endocannabinoid-System (ECS), einwirkt. Das ECS besteht unter anderem aus Endocannabinoiden, das sind körpereigene Botenstoffe, sowie aus Neurorezeptoren.

Diese Neurorezeptoren (bekannt als CB1 und CB2) sitzen im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark), sowie über den Körper verteilt in den Immunzellen.

Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass CBD die Anfallrate bei Epilepsie deutlich verringern oder sogar stoppen kann.

Das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass die Endocannabinoid-Rezeptoren CB1 im Gehirn sitzen. Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass das Endocannabinoid-System die Anfall-Aktivitätsschwelle beeinflussen kann.

CBD als Ergänzung in der Epilepsie-Behandlung

Obwohl die Wirksamkeit von CBD bei Epilepsie in mehreren wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden konnte, raten Experten zur Vorsicht. Bei Epilepsie ist eine sehr genaue Dosierung wichtig, weshalb die Einnahme von CBD nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen sollte

“Sie raten von “Selbst-Medikation” ab.”

Ärzte greifen auch zu CBD Produkten, wenn konventionelle Medikamente nicht ansprechen. Das ist oftmals beim Dravet-Syndrom und Lennox-Gastaut-Syndrom der Fall. Bei diesen schweren Epilepsie-Formen konnten Studien die Wirksamkeit von CBD aufzeigen.

Oftmals wird CBD gemeinsam mit THC verabreicht. THC kann in vielen Fällen einen 100 prozentigen Rückgang der Anfälle bewirken.

Sowohl Kinder, als auch Erwachsene können ihre Epilepsie mit CBD wirksam kontrollieren.

Hat CBD Nebenwirkungen?

CBD ist als Alternative zu konventionellen Medikamenten so beliebt, da es kaum oder nur leichte Nebenwirkungen mit sich bringt. CBD wird von der Weltgesundheitsorganisation als sicher eingestuft [1].

Nebenwirkungen, die allerdings auftreten können, sind:

  • Durchfall
  • Müdigkeit
  • Ein trockener Mund
  • Appetitveränderungen

Bei Studien mit Dravet- und Lennox-Gastaut-Syndrom berichteten die Probanden vor allem von Müdigkeit, Durchfall und Magenverstimmungen.

Worüber du dir keine Sorgen machen brauchst, ist dass CBD dich “high” macht. Im Gegensatz zu einem verwandten Cannabinoid, dem THC, wirkt es nicht psychoaktiv und besitzt nicht die Fähigkeit, dich abhängig zu machen.

Zwar enthalten Vollspektrum CBD Produkte einen geringen Anteil an THC. Dieser darf in Deutschland jedoch nicht größer als 0,2 Prozent sein. Nur dann ist es legal und freiverkäuflich.

Personen, die CBD allerdings nicht einnehmen sollten, sind stillende Mütter und Kinder unter zwei Jahren. Der Grund dafür ist, dass die Wirkung von CBD auf Säuglinge und ihr Entwicklungsverhalten noch nicht untersucht wurde. Daher ist es sicherer, von der Einnahme abzusehen.

Wie nehme ich CBD bei Epilepsie ein und wie dosiere ich es?

Epilepsie ist ein sensibles Thema. Zwar hat CBD seine Wirksamkeit auch bei schweren Formen der Epilepsie in verschiedenen Studien unter Beweis gestellt. Es ist dabei jedoch sehr wichtig, dass es in reinster Qualität und in sehr präzisen Dosierungen verabreicht wird. Die Einnahme sollte stets zusammen mit einem Arzt geschehen.

Das liegt auch daran, dass CBD Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, darunter auch Antiepileptika, verursachen kann. Um die Vorteile von CBD zu nutzen, suchst du am besten einen Spezialisten auf, der sich mit Cannabisprodukten auskennt.

Laut Studien soll CBD mehrmals täglich eingenommen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine aktuelle Anfallgefahr besteht oder nicht.

Welche Dosierung empfehlen wissenschaftliche Studien?

In wissenschaftlichen Untersuchungen konnten Kinder mit Dravet-Syndrom einen deutlichen Rückgang der Anfälle verzeichnen, wenn sie 20 mg CBD pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag einnahmen.

Bei Kindern Lennox-Gastaut-Syndrom waren entweder 10 mg oder 20 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag erfolgreich in der Verhinderung von Anfällen.

Eine Studie mit Kindern, die an epileptischen Spasmen litten, konnten mit 20 mg oder 40 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag eine deutliche Verbesserung erzielen.

Was sagen wissenschaftliche Untersuchungen?

Auf dem Gebiet der Epilepsie gibt es immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen. Viele beschäftigen sich vor allem mit den Formen, die schwer zu behandeln sind oder bei denen konventionelle Medikamente nicht wirken:

Eine Meta Analyse [2] vorhandener Literatur zeigt, dass CBD sowohl in der Behandlung von Kindern als auch von Erwachsenen mit unterschiedlichen Epilepsie-Formen effektiv sein kann und dabei keine schweren Nebenwirkungen hervorgerufen hat.
In einer früheren Studie [3] aus dem Jahr 2017 konnte bestätigt werden, dass CBD vor allem bei speziellen und schwierig zu behandelnden Epilepsie-Formen die Anfallrate kontrollieren kann.

Fazit

CBD ist in der Behandlung von Epilepsie ein wirkungsvolles alternatives Mittel, das auch dort Wirkung zeigen kann, wo konventionelle Medikamente nicht wirken. Wenn du Epilepsie hast und dir überlegst, CBD einzunehmen, oder du es für dein Kind in Betracht ziehst, solltest du das aber unbedingt zusammen mit einem Arzt tun.

Nur so kannst du verhindern, dass Wechselwirkungen entstehen und sicher gehen, dass du die größtmögliche Wirksamkeit von CBD erlangst.

Hast du Erfahrungen mit CBD auf dem Gebiet der Epilepsie gemacht? Teile sie mit uns und unseren Lesern in den Kommentaren.

Quellen
[1] WHO: CANNABIDIOL (CBD). Critical Review Report, hier im Volltext, 2018
[2] Silvestro, Serena et al. “Use of Cannabidiol in the Treatment of Epilepsy: Efficacy and Security in Clinical Trials.”, hier im Volltext, Molecules (Basel, Switzerland) 2019
[3] Perucca, E. Cannabinoids in the Treatment of Epilepsy: Hard Evidence at Last? hier im Volltext, Journal of epilepsy research 2017

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