Was ist Cannabigerol (CBG)?
Anooradha Raman UnniAktualisiert:Cannabigerol (CBG) ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid aus der Hanfpflanze. Als Vorläufer vieler bekannter Cannabinoide weckt CBG zunehmendes Interesse in Forschung und Praxis.
Dieser Beitrag erklärt CBG verständlich: von den Grundlagen über die Biosynthese und den aktuellen Forschungsstand bis hin zu Einnahmeformen, Sicherheit und Qualität.
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CBG kurz erklärt: Eigenschaften und Unterschiede zu CBD/THC
CBG gehört zu den „minor“ Cannabinoiden, kommt in vielen Hanfsorten jedoch nur in geringen Mengen vor. Es gilt als nicht-psychoaktiv (es verursacht kein „High“). Im Vergleich zu CBD und THC zeigt CBG ein eigenes Interaktionsprofil im Körper, unter anderem mit CB1/CB2-Rezeptoren in niedriger Affinität sowie mit weiteren Zielstrukturen. Viele Anwenderinnen und Anwender interessieren sich für CBG als Ergänzung – oft auch in Kombination mit anderen Cannabinoiden (Stichwort: Entourage-Effekt).
CBG ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid der Hanfpflanze. Es entsteht überwiegend aus CBGA und gilt als Vorläufer mehrerer bekannter Cannabinoide. Interesse und Forschung nehmen zu.
Wie entsteht CBG? Biosynthese von CBGA zu CBG
In der Pflanze werden Cannabinoide aus Olivetolsäure und Geranylpyrophosphat gebildet. Daraus entsteht zunächst Cannabigerolsäure (CBGA) – das zentrale Ausgangsmolekül. Enzyme (THCA-, CBDA- und CBCA-Synthasen) wandeln CBGA bevorzugt in THCA, CBDA und CBCA um. Ein kleiner Teil des CBGA bleibt übrig und kann – etwa durch Wärme – zu CBG decarboxyliert werden. In klassischen Hanfkultivaren dominieren deshalb CBD/CBDA; CBG/CBGA ist meist nur in Spuren vorhanden. Speziell gezüchtete CBG-Kultivare und ein optimierter Erntezeitpunkt erhöhen den relativen CBG/CBGA-Anteil gezielt.
Wichtig: CBG ist nicht das Oxidationsprodukt von THC – das trifft auf CBN zu. Korrekt ist: CBG entsteht überwiegend durch Decarboxylierung von CBGA.
Hinweis zur Nomenklatur: „Cannabis sativa L.“ bezeichnet die botanische Art; das „L“ verweist auf Carl von Linné, der die Pflanze klassifizierte.
Aus CBGA entstehen durch Enzyme vor allem THCA, CBDA und CBCA. Ein Teil des CBGA wird decarboxyliert zu CBG. Neue CBG-Sorten maximieren diesen Anteil gezielt.
Potenzielle Wirkungen und aktueller Forschungsstand (tierisch/in vitro)
Die klinische Datenlage zu CBG ist noch begrenzt. Vorläufige tier- und zellbasierte Untersuchungen liefern jedoch erste Hinweise auf pharmakologische Eigenschaften. Diese Ergebnisse sind vielversprechend, ersetzen aber keine klinische Evidenz. Kernaussagen aus Präklinik und Reviews (Auswahl):
- Nicht-psychotropes Phytocannabinoid mit niedriger Bindungsaffinität an CB1/CB2; diskutiert werden zudem Interaktionen mit TRP-Kanälen (z. B. TRPA1/TRPV1), PPARs sowie α2-adrenergen und 5-HT1A-Rezeptoren.
- Entzündungsbezogene Ansätze: In Tiermodellen und Zellkulturen wurden antiinflammatorische Effekte beschrieben; Übertragbarkeit auf den Menschen ist offen.
- Antimikrobielle Aktivität in vitro, u. a. gegen problematische Bakterien; klinische Relevanz unklar.
- Augeninnendruck/Glaukom, neuroprotektive und appetitbezogene Effekte werden präklinisch untersucht; robuste Humanstudien fehlen weitgehend.
Bitte beachten Sie: Aussagen zu möglichen Anwendungen dürfen nicht als Heil- oder Wirksamkeitsversprechen verstanden werden. Die hier dargestellten Hinweise ersetzen keinen medizinischen Rat.
Vorläufige Studien deuten auf interessante Eigenschaften von CBG hin. Die Evidenz ist noch begrenzt; klinische Daten fehlen weitgehend. Aussagen sind daher vorsichtig zu bewerten.
Einnahmeformen und Dosierungshinweise
CBG ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Welche Form passt, hängt von persönlichen Präferenzen, Zielen und der gewünschten Handhabung ab:
- CBG-Öl (sublingual): Tropfen unter die Zunge geben, 60–90 Sekunden halten und schlucken. Flexible Dosierung, schneller Wirkeintritt.
- Kapseln: Geschmacksneutral, praktisch für unterwegs; fixe Mengen pro Kapsel.
- Kristalle/Isolat: Geschmacksneutral; können z. B. in Speisen/Getränke eingerührt werden. CBG-Kristalle verändern den Geschmack in der Regel nicht.
- Vollspektrum vs. Isolat: Vollspektrum-Produkte enthalten weitere Cannabinoide/Terpene (potenzieller Entourage-Effekt); Isolate bieten gezielte Reinheit.
Dosierungshinweise (keine medizinische Empfehlung): „Start low, go slow“. Beginnen Sie z. B. mit 5–10 mg CBG pro Tag und steigern Sie langsam in kleinen Schritten, während Sie Verträglichkeit und individuelle Zielmarken dokumentieren (Tageszeit, Dosis, subjektive Wahrnehmungen). Reaktionen sind individuell; weniger kann mehr sein.
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- Bei Medikamenteneinnahme Rücksprache mit dem Arzt
Sicherheit, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
CBG gilt grundsätzlich als gut verträglich. Wie bei anderen Cannabinoiden sind jedoch Nebenwirkungen möglich – insbesondere bei höheren Mengen oder in Kombination mit weiteren Stoffen:
- Mögliche Nebenwirkungen: Mundtrockenheit, Müdigkeit, Schwindel, Veränderungen von Appetit/Verdauung.
- Vorsicht geboten: Lebererkrankungen, Schwangerschaft/Stillzeit sowie gleichzeitige Einnahme von Medikamenten.
- Enzymhemmung: Cannabinoide können Enzyme des CYP450-Systems beeinflussen. Sprechen Sie vor der Anwendung und insbesondere bei Dauermedikation mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Prüfen Sie vor der Kombination von CBG/CBD mit anderen Substanzen stets mögliche Interaktionen:
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Beginnen Sie niedrig, beobachten Sie die Verträglichkeit und prüfen Sie mögliche Wechselwirkungen. Schwangere, Stillende und Personen mit Medikation sollten ärztlichen Rat einholen.
Rechtliche Lage, Qualität und Einkaufstipps
THC-Grenzwerte und „THC-frei“: CBG ist nicht THC. Dennoch können CBG-Produkte – je nach Herstellung – Spuren von THC enthalten. In der EU gelten beim Nutzhanfanbau üblicherweise niedrige THC-Grenzen (in vielen Ländern ≤0,3%). Für Endprodukte gelten nationale Vorgaben und strenge Verkehrsfähigkeitskriterien. „THC-frei“ bedeutet in der Praxis oft „unterhalb analytischer Nachweis- oder gesetzlicher Grenzwerte“. Prüfen Sie stets die aktuellen Regelungen in Ihrem Land.
Qualitätsmerkmale (COA): Achten Sie auf transparente Laborberichte (Certificate of Analysis, COA) mit Angaben zu Cannabinoid- und Terpenprofilen, THC-Konformität sowie Rückständen (z. B. Lösungsmittel, Schwermetalle, Pestizide). Herkunft (EU-Hanf), Produktionsstandards und Chargentransparenz sind entscheidend.
CBG vs. CBD vs. CBN: Wo liegen die Unterschiede?
- Psychoaktivität: CBG und CBD gelten als nicht-psychoaktiv, CBN ist ebenfalls nicht berauschend; THC ist psychoaktiv.
- Rezeptorprofil: CBG und CBD zeigen niedrige Affinität zu CB1/CB2 und interagieren zusätzlich mit weiteren Zielstrukturen; CBN wirkt schwach an CB1/CB2.
- Typische Gründe für die Auswahl: CBG wird häufig für fokussierte Ergänzungen ausprobiert; CBD ist die am häufigsten genutzte Allround-Option; CBN wird oftmals abends gewählt (ohne Heilsversprechen).
- Kombinationen: Einige Anwenderinnen und Anwender kombinieren Cannabinoide (potenzieller Entourage-Effekt), um ein breiteres Pflanzenprofil zu nutzen.
Hinweis zu Chemotypen: Hanf wird nach Cannabinoidprofilen klassifiziert. Für CBG sind CBG-dominante Kultivare relevant, die gezielt auf hohe CBGA/CBG-Gehalte gezüchtet wurden. In den meisten Hanfsorten dominieren jedoch CBD/CBDA; CBG/CBGA ist nur in speziell gezüchteten Sorten erhöht.
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Fazit
CBG ist ein spannendes, nicht-psychoaktives Cannabinoid, das in der Pflanze überwiegend aus CBGA entsteht. Präklinische Daten weisen auf vielfältige Wirkansätze hin, doch belastbare Humanstudien stehen größtenteils aus. Wer CBG ausprobieren möchte, sollte mit niedrigen Mengen beginnen, Qualität (COA) und THC-Konformität prüfen und bei bestehenden Erkrankungen oder Medikation ärztlichen Rat einholen. Interessiert an transparent geprüften Produkten? Entdecken Sie unsere CBG-Öle und CBG-Kristalle und finden Sie die passende Option für Ihren Alltag.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und ersetzt keinen medizinischen Rat. Sprechen Sie bei Fragen zur Anwendung stets mit Ihrem Arzt oder Apotheker.