CBD und Allergien
Stefanie StinglAktualisiert:Das Wichtigste in Kürze
- CBD kann bei Allergien helfen, indem es Entzündungen reduziert und das Immunsystem reguliert.
- Es kann helfen, allergische Reaktionen zu lindern und die Symptome von Heuschnupfen zu reduzieren.
- Es gibt Hinweise darauf, dass CBD die Stimmung verbessern und Stress reduzieren kann, was zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden beitragen kann.
- Es wird empfohlen, einen Arzt zu konsultieren, bevor man CBD zur Behandlung von Allergien verwendet.
- CBD sollte als ergänzende Therapie verwendet werden, nicht als alleinige Behandlung.
Da CBD Öl immer beliebter wird, fragen sich viele Menschen, ob es bei Allergien helfen kann – und ob es umgekehrt selbst Allergien auslösen könnte. Erste Hinweise aus Forschung und Praxis sind vielversprechend, dennoch gilt: Belastbare Humanstudien sind begrenzt, und CBD ersetzt keine ärztlich verordnete Allergietherapie.
Wichtig: Die Inhalte dieses Artikels dienen der Aufklärung und ersetzen keine medizinische Beratung.
Allergien kurz erklärt (und was für CBD relevant ist)
Allergien sind überschießende Immunreaktionen auf eigentlich harmlose Stoffe. Für CBD-Nutzer besonders relevant: mögliche Reaktionen auf Duftstoffe (Terpene), Trägeröle sowie – seltener – Proteine aus Hanfsamen oder Pollen. Diese Komponenten können je nach Produkt stark variieren, weshalb die sorgfältige Auswahl und ein Verträglichkeitstest entscheidend sind.

Kann CBD Allergien auslösen? Häufige Auslöser im Produkt
Kurz gesagt: Ja, allergische Reaktionen im Zusammenhang mit CBD Öl sind möglich – meist jedoch nicht durch CBD selbst, sondern durch Terpene, Aromen oder das Trägeröl (1)(2).
- Terpene/Duftstoffe (z. B. Linalool, Limonen – insbesondere in oxidierter Form) (1)(2).
- Trägeröle (MCT/Kokos, Hanfsamen-, Oliven-, Sesamöl)
- Aromen/Farbstoffe
Allergien durch CBD entstehen meist nicht durch CBD selbst, sondern durch Terpene, Aromen oder Trägeröle. Isolat-Produkte ohne Duftstoffe sind oft verträglicher.
Terpen-Allergien (Linalool, Limonen) – was steckt dahinter?
Kontaktallergien auf oxidiertes Linalool und Limonen sind aus der Duftstoff-Forschung bekannt. In Patch-Test-Kollektiven mit Kontaktdermatitis werden je nach Studie relevante Sensibilisierungsraten berichtet – etwa 20% für Linalool‑Hydroperoxide und 8% für D‑Limonen‑Hydroperoxide in einem US‑Kollektiv (1); in größeren europäischen Reihen lagen die Raten bei 7,0% (Linalool) und 5,1% (Limonen) (2). Wichtig: Diese Daten betreffen überwiegend Patientinnen und Patienten mit Kontaktdermatitis und sind nicht 1:1 auf die Allgemeinbevölkerung übertragbar (1)(2).
Tipp bei bekannter Duftstoffallergie: Wählen Sie duft- und aromafreie, terpensämer formulierte Produkte. Ein CBD-Isolat mit neutralem Trägeröl ist häufig die beste Option – z. B. CBD Kristalle.
Hanfsamen- und Trägeröl-Allergien (MCT/Kokos, Hanfsamen, Olivenöl)
Allergien auf Hanf(-samen) sind beschrieben und können über Kreuzreaktivitäten mit anderen Pflanzenallergenen begleitet sein. Klinische Einzelfälle bis hin zu Anaphylaxie sind dokumentiert; die individuelle Relevanz sollte ärztlich geklärt werden (3)(4)(5).
Trägeröle verdienen besondere Aufmerksamkeit: Raffinierte Öle enthalten in der Regel deutlich weniger Proteine und lösen daher seltener Allergien aus; kaltgepresste/ungeröstete Öle können mehr Proteinreste enthalten (6)(7). Prüfen Sie die INCI-Liste und meiden Sie bekannte Auslöser (z. B. Kokos/MCT, Sesam) – besonders bei entsprechender Vorgeschichte (6)(7).
Wie erkennen Sie eine CBD-bezogene Allergie? Symptome & wann zum Arzt
- Haut: Rötung, Juckreiz, Quaddeln/Nesselsucht, Ekzem
- Atemwege: Niesreiz, Husten, pfeifende Atmung, Engegefühl
- Systemisch: Schwindel, Übelkeit, Schwellungen von Lippen/Zunge
- Notfall: Bei Atemnot, Schluckbeschwerden oder Kreislaufproblemen sofort 112 anrufen.
Patch-Test (Anwendungstest): Tragen Sie 1–2 Tropfen des fertigen Produkts auf die Innenseite des Unterarms auf und beobachten Sie die Stelle 24–48 Stunden. Bei Rötung, Juckreiz oder Bläschenbildung nicht weiterverwenden und dermatologisch abklären lassen (6)(8)(9).
Typische Anzeichen: Hautrötung, Juckreiz, Nesseln, Atemprobleme. Nutzung stoppen und ärztlich abklären; bei starken Symptomen Notruf wählen.
Beeinflusst CBD Histamin? Was die Forschung bisher sagt
CBD enthält kein Histamin und wirkt nicht wie klassische Antihistaminika (H1/H2‑Blocker). Präklinische Daten deuten auf entzündungsmodulierende Effekte hin – z. B. eine Hemmung der Mastzell‑Degranulation im Tiermodell –, doch belastbare Humanstudien zur direkten Reduktion von Histaminfreisetzung oder Allergiesymptomen fehlen bislang (6)(10)(11).
CBD enthält kein Histamin und ist kein Antihistaminikum. Hinweise auf entzündungshemmende Effekte existieren, belastbare Humanstudien zu Allergien fehlen.
Anwendung & Dosierung: so starten Sie sicher
Einige Menschen berichten, dass CBD subjektiv bei Allergiebeschwerden unterstützt. Die Evidenz aus hochwertigen Humanstudien ist jedoch begrenzt; CBD ist kein Ersatz für etablierte Allergietherapien. Wenn Sie es ergänzend testen möchten:
- Start low, go slow: niedrig beginnen (z. B. 5–10 mg/Tag), langsam steigern
- auf einfache, duft- und aromafreie Formulierungen achten
- bei Duftstoffempfindlichkeit: Isolat oder terpensämeres Produkt wählen
- Verträglichkeit regelmäßig überprüfen; siehe Patch‑Test oben
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Personalisierte CBD-Dosierung für Ihr Wohlbefinden
- CBD Öl unter die Zunge tropfen und 1-2 Minuten warten
- Nach einer Woche können Sie die Dosis erhöhen
- Maximale Tagesdosis: 70mg CBD
- Bei Medikamenteneinnahme Rücksprache mit dem Arzt
Start low, go slow: niedrig dosiert beginnen, langsam steigern, Verträglichkeit prüfen. Patch-Test hilft, Kontaktreaktionen früh zu erkennen.
Sicherheit & Wechselwirkungen
CBD wird über CYP‑Enzyme (u. a. CYP3A4, CYP2C19) metabolisiert und kann diese zum Teil hemmen. Dadurch sind Interaktionen mit zahlreichen Arzneimitteln möglich – etwa mit Antiepileptika, einigen Psychopharmaka, Antikoagulanzien und anderen CYP‑Substraten. Zudem sind additive Effekte mit dämpfenden Substanzen (z. B. Alkohol, Sedativa) möglich. Bei Lebererkrankungen, in Schwangerschaft/Stillzeit oder bei Poly‑Medikation ist besondere Vorsicht geboten (12)(13)(14).
Antihistaminika: Moderne Wirkstoffe wie Cetirizin, Loratadin und Fexofenadin gelten als Standard in der Allergiebehandlung. Bei gleichzeitiger Einnahme mit CBD kann – je nach individueller Sensitivität und Begleitmedikation – zusätzliche Müdigkeit auftreten. Für Fexofenadin sind primär Transporter‑Interaktionen (z. B. P‑gp/OATP) bekannt; direkte, klinisch gesicherte Interaktionen mit CBD sind begrenzt, Vorsicht und ärztliche Rücksprache sind dennoch sinnvoll (12)(15).
Prüfen Sie vor der Kombination mit Medikamenten stets mögliche Wechselwirkungen.
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Wir haben die Wechselwirkungen von CBD mit 140 Medikamenten und Medikamentenarten analysiert. Sie können die vollständige Übersicht hier einsehen oder die Suche unten verwenden, um Ihr spezifisches Medikament zu finden.
Produktwahl: Full Spectrum, Broad Spectrum oder Isolat?
- Isolat: reines CBD ohne Terpene/Flavonoide; oft erste Wahl bei Duftstoff‑/Terpenempfindlichkeit
- Broad Spectrum: enthält mehrere Pflanzenbestandteile, THC‑frei; potenziell mehr Auslöser
- Full Spectrum: enthält das gesamte Pflanzenprofil inkl. Terpene – bei bekannter Terpenallergie eher meiden; siehe auch Vollspektrum CBD Öl
- Qualität beachten: kurze INCI‑Liste, keine Aromen/Farbstoffe, passendes Trägeröl
Kundenerfahrungen variieren: „Kunden berichten über unterschiedliche Erfahrungen. Einzelberichte ersetzen keine medizinische Beratung.“
Allergietherapien: Wo CBD einzuordnen ist
Standardtherapien bei Allergien umfassen u. a. Antihistaminika (z. B. Cetirizin, Loratadin, Fexofenadin), lokale Nasen‑/Augenpräparate und – je nach Befund – die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung). CBD ist kein Ersatz; eine ergänzende Anwendung sollte stets ärztlich begleitet werden (16)(17).
Mehr zum Thema CBD und Verträglichkeit finden Sie hier:
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Fazit: Realistische Erwartungen und nächste Schritte
Kurzfazit: CBD kann bei manchen Menschen gut verträglich sein, bei anderen aber Reaktionen auslösen – häufig durch Terpene, Aromen oder Trägeröle. Wer CBD ergänzend zu etablierten Allergietherapien ausprobieren möchte, startet niedrig dosiert, prüft Interaktionen und wählt einfache, duftstoffarme Formulierungen (z. B. Isolat). Bei unklaren Symptomen gilt: Anwendung stoppen, medizinisch abklären, Notfallzeichen ernst nehmen.
3 Kommentare
Mich würde interessieren, wie genau CBD das Immunsystem reguliert? Kann es bei jeder Art von Allergie helfen oder ist es nur bei bestimmten Arten wirksam? Vielleicht hat jemand einige wissenschaftliche Erklärungen dafür?
Interessanter Artikel! Ich habe schon viel Gutes über die Wirkung von CBD gehört, aber dass es auch bei Allergien helfen kann, war mir neu. Hat jemand von euch bereits Erfahrungen damit gemacht? Hat es euch geholfen, die Symptome zu lindern?
Ich bin etwas skeptisch gegenüber CBD. Kann mir jemand erklären, warum es als zusätzliche Therapie und nicht als Hauptbehandlung verwendet werden sollte?