Shilajitund Triphala: Traditionelle Kombination für Verdauung und „Detox“
Leila WehrhahnAktualisiert:Shilajit ist ein mineralreiches Naturharz aus Hochgebirgen; Triphala ist eine klassische ayurvedische Kräutermischung aus drei Früchten. Beide werden traditionell für Verdauung, Energie und Regeneration eingesetzt – und oft als sinnvolle Kombination diskutiert. Könnten diese zwei Naturstoffe sich gegenseitig ergänzen?
Shilajit + Triphala ist eine beliebte Ayurveda-Kombination. Theorie: bessere Nährstoffaufnahme und Darmbalance. Evidenz: begrenzt, erste Studien deuten Effekte auf das Mikrobiom an.
Was ist Shilajit?
Shilajit ist ein zähes, dunkelbraunes bis schwarzes „Mineralharz“, das über Jahrhunderte aus organischem Material entsteht. Es enthält Huminstoffe, insbesondere Fulvosäuren, sowie Spurenelemente. In der Ayurveda wird Shilajit als Rasayana (verjüngendes Tonikum) beschrieben und traditionell für Vitalität, Höhenanpassung und Rekonvaleszenz verwendet. Moderne Reviews betonen jedoch, dass die wissenschaftliche Evidenz begrenzt ist und weitere gut konzipierte Studien fehlen (3), (4).
Fulvosäure – ein Hauptbestandteil von Shilajit – ist pharmakologisch interessant (z.B. als Antioxidans); in vitro wurden Interaktionen mit Tau-Proteinen gezeigt, die jedoch nicht gleichbedeutend mit klinischem Nutzen sind (4).
Was ist Triphala?
Triphala bedeutet „drei Früchte“ und kombiniert Amalaki/Amala (Phyllanthus emblica), Bibhitaki (Terminalia bellirica) und Haritaki (Terminalia chebula). Es wird traditionell für Verdauung, regelmäßige Darmtätigkeit und allgemeine Balance eingesetzt. In der modernen Forschung wird Triphala u.a. auf Effekte auf das Darmmikrobiom untersucht (1), (2).
Triphala ist ein Klassiker der Ayurveda aus drei Früchten. Studien prüfen u.a. seine präbiotischen Effekte auf das Darmmikrobiom.
Warum Shilajit und Triphala kombinieren?
Aus ayurvedischer Sicht steht Triphala für „Agni“-Unterstützung (Verdauungsfeuer) und sanfte Ausleitung; Shilajit gilt als Trägerstoff (Yogavahi), der andere Substanzen theoretisch „besser in die Gewebe bringt“. Moderne Erklärungen beziehen sich auf Fulvosäuren, die Mineralien komplexieren und damit deren Transport beeinflussen könnten – bisher v.a. in Tiermodellen gezeigt (5). Gleichzeitig deuten Human- und In-vitro-Daten zu Triphala auf eine Modulation des Darmmikrobioms hin, was die Nährstoffverwertung beeinflussen könnte (1), (2). Wichtig: Das sind Hypothesen; robuste klinische Studien zur Kombination fehlen.

Shilajit Kapseln
Potenzielle Vorteile (aus Studien und Erfahrungsberichten)
- Darmmikrobiom und Verdauung: In einer vierwöchigen, randomisiert-kontrollierten Pilotstudie bei gesunden Erwachsenen zeigte Triphala Hinweise auf Veränderungen der Zusammensetzung des Darmmikrobioms (u.a. Trend zu mehr Akkermansia) – individuell unterschiedlich, ohne einheitliche Signatur (1).
- Präbiotisches Potenzial: In vitro steigerte Triphala die relativen Anteile potenziell günstiger Bakterien (z.B. Bifidobakterien) und von Butyratproduzenten (2).
- Nährstofftransport (theoretisch): Huminstoffe/ Fulvosäuren können Metalle komplexieren und in Tierstudien die Spurenelement-Homöostase beeinflussen; ob dies die Nährstoffaufnahme beim Menschen verbessert, ist offen (5).
- Energie und Regeneration (traditionell): Shilajit wird in der Ayurveda als Rasayana beschrieben; Reviews mahnen jedoch Vorsicht: Belege sind heterogen und begrenzt (3), (4).
Zusammen genommen ist die Kombination für Personen interessant, die Verdauung und Mikrobiom unterstützen möchten – mit dem Vorbehalt, dass die Evidenzlage zur Kombination noch dünn ist.
Studien belegen einzelne Effekte von Triphala und Hinweise zu Fulvosäuren. Für die konkrete Kombination gibt es noch kaum klinische Daten.
Mögliche Nebenwirkungen & Sicherheit
Shilajit: Die Qualität variiert stark. Unzureichend gereinigte Produkte können Schwermetalle enthalten. Fallberichte und Behördenmeldungen zu ayurvedischen Mitteln zeigen wiederholt Bleivergiftungen; wählen Sie daher nur laborgeprüfte, gereinigte Produkte (6). In Schwangerschaft/Stillzeit sowie bei schweren Grunderkrankungen: nur nach Rücksprache. Weitere Hinweise finden Sie in unserem Beitrag zu Shilajit Nebenwirkungen.
Triphala: Häufigste Beschwerden sind weicher Stuhl/Durchfall bei zu hoher Dosis. Vorsicht bei empfindlichem Magen-Darm-Trakt. Für Schwangerschaft/Stillzeit liegen unzureichende Daten vor.
Wechselwirkungen: Polyphenolreiche Mischungen können theoretisch den Metabolismus von Arzneien beeinflussen; kombinieren Sie beide Supplements nicht unkritisch mit Dauermedikation. Mehr zu potenziellen Interaktionen von Shilajit lesen Sie unter Shilajit Wechselwirkungen.
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Frage 1 von 8
Wie nimmt man Shilajit mit Triphala ein?
- Darreichung: Beide gibt es als Kapseln oder Pulver. Triphala wird klassisch abends oder zwischen den Mahlzeiten verwendet; Shilajit oft morgens.
- Start niedrig: Beginnen Sie mit niedrigen Einzelgaben (z.B. Triphala 500–1000 mg/Tag, Shilajit 100–200 mg/Tag) und beobachten Sie die Verträglichkeit. Herstellerangaben beachten.
- Mit/ohne Mahlzeit: Triphala kann nüchtern oder vor dem Schlafen eingenommen werden; bei empfindlichem Magen zu einer kleinen Mahlzeit. Shilajit wird oft mit warmem Wasser/Milch oder Tee eingenommen.
- Qualität: Bevorzugen Sie standardisierte, auf Schwermetalle und Mikrobiologie geprüfte Produkte; bei Shilajit nur „gereinigte“ (purified) Qualitäten.
Wer könnte von der Kombination profitieren?
- Menschen, die ihre Verdauung und Darmbalance unterstützen möchten.
- Personen, die natürliche Optionen zur täglichen Vitalität erkunden – ohne konkrete medizinische Ziele.
- Erfahrene Supplement-Anwender, die bereits Einzelpräparate vertragen und eine Kombination testen möchten.
Stand der Wissenschaft
Die Literatur zeigt: Triphala besitzt präbiotisches Potenzial und kann das Mikrobiom beeinflussen – allerdings sind Humanstudien bislang klein und oft explorativ (1), (2). Für Shilajit existieren narrative Reviews und präklinische Arbeiten zu Fulvosäuren; klinische Belege sind begrenzt und heterogen, und Qualität/Verunreinigungen bleiben ein wichtiges Thema (3), (4), (6). Hinweise, dass Fulvosäuren die Verfügbarkeit von Mineralstoffen modulieren, stammen vor allem aus Tierstudien; belastbare Humandaten zum verbesserten Nährstofftransport fehlen (5). Wer sich für potenzielle Wirkdimensionen interessiert, findet eine Einführung in Shilajit Wirkung.
Evidenz: Triphala zeigt präbiotische Hinweise, Shilajit bleibt begrenzt belegt. Sicherheit und Qualität der Produkte sind entscheidend.
Fazit
Shilajit + Triphala ist eine traditionsreiche Kombination mit plausiblen Synergien für Verdauung und Nährstoffbalance. Gleichzeitig ist die klinische Evidenz – insbesondere zur Kombination – noch begrenzt. Gehen Sie maßvoll vor, achten Sie auf Produktqualität und sprechen Sie vor der Einnahme, besonders bei Medikamenten, Schwangerschaft/Stillzeit oder Vorerkrankungen, mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.