Spermidin: Die Zukunft der Polyaminforschung in der Altersbiologie

Leila WehrhahnAktualisiert:

Polyamine wie Spermidin, Spermine und Putrescin gelten als eine Art “alte Zell‑Sprache”: winzige, positiv geladene Moleküle, die seit Jahrzehnten bekannt sind – und derzeit in der Longevity‑Forschung ein Comeback erleben. Neben Klassikern wie Bewegung, Schlaf und Proteinqualität rückt damit ein weniger bekannter Hebel in den Fokus: Spermidin (Spermidine). Unser Ziel: ein klarer, praxisnaher Überblick für die Anwendung im deutschen/europäischen Kontext – ohne Hype.

Am Ende dieses Artikels wissen Sie, was Polyamine sind, welche Human‑Daten es gibt (Stärken und Grenzen), wie Ernährung und ggf. Supplemente sinnvoll eingesetzt werden können, welche Sicherheitsaspekte zählen – und worauf Forschung und Regulierung bis 2030 besonders achten werden.

Key Takeaways
  • Spermidin ist Teil eines größeren Polyamin‑Netzwerks, das Autophagie, Proteostase, Mitochondrienfunktion und Immunantwort beeinflusst – vor allem aus Tier-, Zell- und ersten Humanstudien abgeleitet.
  • In einer deutsch geführten 12‑Monats‑RCT bei älteren Menschen mit subjektiver kognitiver Störung (0,9 mg/Tag) wurde der primäre Gedächtnis‑Endpunkt nicht verbessert; explorativ zeigten sich Signale bei verbaler Erinnerung und Entzündung. PubMed
  • Beobachtungsdaten (UK Biobank) verknüpfen höhere Polyaminzufuhr mit niedrigerem Risiko für Gesamtmortalität und kardiovaskuläre Ereignisse – Korrelation, nicht Kausalität. PubMed
  • EU‑weit ist “spermidinreicher Weizenkeim‑Extrakt” als Novel Food zugelassen; in Nahrungsergänzungsmitteln gilt ein Höchstwert von bis zu 6 mg Spermidin/Tag (Erwachsene, ausgenommen Schwangerschaft/Stillzeit). EUR‑Lex
  • Priorität hat die Ernährung: Vollkorn, Hülsenfrüchte, Pilze, gereifte Käse und fermentierte Soja‑Produkte sind natürliche Quellen. Ein vorsichtiger Supplement‑Test kann sinnvoll sein – idealerweise ärztlich begleitet.

Polyamine 101: Warum diese kleinen Moleküle wichtig sind

Polyamine (Spermidin, Spermine, Putrescin) sind kleine, mehrwertige Kationen, die an RNA binden, die Proteinsynthese stabilisieren, die Chromatinstruktur beeinflussen und zelluläre Stressantworten modulieren. Ihre Homöostase wird über ein dichtes Enzymnetzwerk reguliert: Synthese aus Ornithin via ODC1 (Ornithindecarboxylase) und AMD1 (Adenosylmethionindecarboxylase); Umwandlungen durch Spermidin‑ und Spermin‑Synthasen; Abbau via SSAT (SAT1) und Oxidasen (SMOX; die Rolle von PAOX wird aktuell als eher gering diskutiert). Transport findet intrazellulär u. a. über den vesikulären Transporter SLC18B1 (VPAT) sowie möglicherweise SLC22A4 (OCTN1) statt. Auch das Darmmikrobiom liefert Polyamine und steht in engem Austausch mit Wirt und Ernährung. PubMed

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Polyamine sind elementare Zellbausteine. Sie entstehen im Körper, werden über Transporter verteilt, abgebaut – und zusätzlich vom Mikrobiom und der Ernährung bereitgestellt.

Mechanismen: Wie Spermidin die Biologie des Alterns beeinflussen könnte

  • Autophagie & Proteostase: Spermidin kann Autophagie hochregulieren; u. a. wurde eine Hemmung der Acetyltransferase EP300 beschrieben, welche Autophagie‑Proteine acetylieren und dadurch bremsen kann. PMC
  • Mitochondrien & Mitophagie: In präklinischen Modellen verbessert Spermidin die mitochondriale Atmung, senkt ROS und fördert PINK1/Parkin‑abhängige Mitophagie. MDPI
  • Fasten‑Biologie: Eine Arbeit 2024 zeigt: Spermidin ist essenziell für Fasten‑induzierte Autophagie und gesundheitsrelevante Fasten‑Effekte in mehreren Spezies; beim Menschen steigen Spermidinspiegel unter Fasten an. PubMed
  • Entzündung & Immunoseneszenz: Polyamine modulieren angeborene und adaptive Immunantworten; hier existieren v. a. Tier‑/Zell‑ und erste Humanbeobachtungen.
  • Epigenetik/Chromatin & Translationsfidelität: Polyamine beeinflussen Histon‑Acetylierung, Chromatin‑Zugänglichkeit und die Hypusinierung von eIF5A – mit Folgen für Proteinsynthese und Proteostase. PubMed
🔍 Kurz zusammengefasst

Spermidin wirkt vor allem über “zelluläres Aufräumen” (Autophagie/Mitophagie), Mitochondrien‑Fitness und epigenetische Mechanismen. Die Evidenz ist stark in Modellen, beim Menschen wächst sie.

Was wir in Menschen wissen: Evidenz‑Landkarte (2020–2025)

Beweislage (hierarchisch): Human‑RCTs > prospektive Kohorten > Querschnitt/Case‑Series > Tier/Mechanistik.

Randomisierte/ kontrollierte Studien: Die SmartAge‑Phase‑2b‑RCT (Deutschland, 2017–2020; n=100; 12 Monate; 0,9 mg/Tag Spermidin aus Weizenkeim‑Extrakt) fand keinen Vorteil gegenüber Placebo im primären Gedächtnis‑Endpunkt (Mnemonic Similarity Task). Explorativ traten Signale bei verbaler Erinnerung und Entzündungsmarkern auf; die Verträglichkeit war gut. Interpretation der Autoren: Möglicherweise braucht es höhere Dosierungen. PubMed

Kleinere Frühphasen‑Studien zeigten zuvor Hinweise auf Gedächtnisverbesserungen bei älteren Erwachsenen mit subjektiver kognitiver Störung (3 Monate, Weizenkeim‑Extrakt). Die Effekte sind als vorläufig zu bewerten. PubMed

Weitere Human‑Daten: Eine einjährige, nicht‑randomisierte Studie in einer Pflegeheimpopulation (Österreich; n=45; 3,3 mg/Tag) berichtete über MMSE‑Verbesserungen; Design‑Limitationen (keine Placebo‑Kontrolle, Verzerrungsrisiko) relativieren die Aussagekraft. PubMed

Dosis/Pharmakokinetik/Sicherheit: Eine Crossover‑Studie mit 15 mg/Tag über 5 Tage bei Gesunden veränderte Plasmaspermidin nicht, erhöhte aber Spermine – Hinweis auf strenge Homöostase. Eine doppelblinde Sicherheits‑RCT mit hochreinem Spermidin (40 mg/Tag; 7–28 Tage; n=37 Männer, 50–70 Jahre) meldete gute Verträglichkeit ohne relevante Laborveränderungen; zirkulierende Polyamine änderten sich kaum. MDPI

Beobachtungsdaten (2024): In der UK Biobank (n≈185.000; median 11,5 Jahre) war eine höhere geschätzte Polyaminzufuhr mit niedrigerer Gesamtmortalität und geringerem kardiovaskulärem Risiko assoziiert; die Kurven waren nichtlinear (Hinweis auf optimale Bereiche). Kausalität ist daraus nicht ableitbar. PubMed

🔍 Kurz zusammengefasst

Human‑RCTs zeigen bisher gemischte Ergebnisse; Sicherheit wirkt bei üblichen Dosen gut. Beobachtungsdaten sind positiv, beweisen aber keine Wirkung. Dosisfrage und Zielgruppen bleiben offen.

Erst die Ernährung: Polyamine über Lebensmittel (deutscher Kontext)

Natürliche Spermidin‑Quellen sind u. a. Weizenkeime/Vollkorn, Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Soja/Tempeh), Pilze, bestimmte Samen, sowie gereifter Käse. Fermentierte Lebensmittel können – je nach Mikrobiologie – stark variierende Gehalte an biogenen Aminen aufweisen. Datenbanken zeigen Spannbreiten und eine Reduktion durch bestimmte Kochmethoden (z. B. Kochen/Grillen), während Mikrowelle/Sous‑vide die Gehalte weniger verändert. PubMed

Praktische Beispiele (Deutschland):

  • Vollkornbrot mit Hummus oder Tempeh‑Aufschnitt plus Tomaten‑ und Pilz‑Topping.
  • Linsensalat mit gebratenen Champignons, Petersilie und Rapsöl.
  • Joghurtalternative auf Sojabasis mit gerösteten Kürbiskernen und Haferflocken.
  • Vollkornpasta mit Erbsen, Brokkoli und etwas gereiftem Hartkäse.

Faustwerte (Spermidin, mg/100 g; je nach Sorte/Herstellung stark variabel):

Lebensmittel ca. mg Spermidin/100 g
Weizenkeime (trocken) ca. 24–44 (gesamt Polyamine bis ~44 mg/100 g; Spermidin dominiert)
Sojabohnen gekocht ~5–10 (Portion 190 g ≈ 9,7 mg)
Grüne Erbsen ~6–9 (Portion 140 g ≈ 9,1 mg)
Pilze (Champignons) ~4–10 (Portion 50 g ≈ 4,4 mg)
Vollkorn/Getreideprodukte ~2–6
Brokkoli/Blumenkohl ~3–4
Gereifte Käse ~1–3 (stark variabel)
Mais ~2–5
Nüsse/Samen ~2–5
Tempeh/Miso (Soja‑fermentiert) ~5–10+ (je nach Fermentation)

Quellen für Spannbreiten/Portionswerte: Datenbank‑ und Review‑Arbeiten zu Polyaminen in Lebensmitteln, inkl. Einfluss von Verarbeitung/Garen. PubMed

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Eine polyaminfreundliche Ernährung ist in Deutschland gut machbar: Vollkorn, Hülsenfrüchte, Pilze und etwas gereifter Käse liefern nennenswerte Mengen.

5 einfache Wege, den Spermidin‑Input über die Ernährung zu erhöhen
  1. Täglich 1 Portion Hülsenfrüchte (z. B. 150–200 g Linsen/Erbsen/Soja).
  2. Vollkorn statt Auszugsmehl – plus 1–2 EL Weizenkeime in Müsli/Joghurt.
  3. 2–3×/Woche Pilzgerichte (Champignons, Shiitake, Austernseitlinge).
  4. Fermentierte Sojaprodukte (Tempeh/Natto/Miso) maßvoll integrieren.
  5. Gereiften Hartkäse in kleinen Mengen als Topping nutzen.

Supplements: Formen, Dosierung, Qualität

Marktformen: In der EU ist “spermidinreicher Weizenkeim‑Extrakt” als Novel Food zugelassen; Produkte deklarieren standardisierte Spermidin‑Gehalte. Reines Spermidin (hochrein) wird zunehmend in Studien geprüft, ist aber regulatorisch anders zu bewerten als der Extrakt. EUR‑Lex

Eine kuratierte Auswahl passender Produkte finden Sie in unserer Longevity‑Kollektion.

Worauf achten? Standardisierung (mg Spermidin pro Portion), transparente Analytik (Chargen‑/Drittanbieter‑Tests), Mikrobiologie/Mykotoxine, Kennzeichnung gemäß EU‑Recht. Hinweise zur Claims‑Zulässigkeit liefert die EU‑Verordnung zu Gesundheitsangaben. EUR‑Lex

Einen detaillierten Vergleich aktueller Spermidin‑Präparate finden Sie in unserem Beitrag Spermidin‑Präparate im Vergleich.

Dosierung in Studien: 0,9–1,2 mg/Tag (Weizenkeim‑Extrakt) über 3–12 Monate in kognitiven Studien; 3,3 mg/Tag in einer Pflegeheim‑Kohorte; in Kurzzeit‑Pharmakokinetik 15 mg/Tag (5 Tage) und in einer Sicherheits‑RCT 40 mg/Tag (7–28 Tage) ohne relevante Sicherheitsprobleme. Übersetzung in die Praxis: niedrig beginnen (z. B. 1 mg/Tag), Ernährung parallel optimieren, nach 8–12 Wochen Nutzen/Risiko evaluieren. Springer Medizin

Timing & Kombinationen: Theoretisch kann eine Einnahme zu Mahlzeiten die Verträglichkeit verbessern; Synergien mit Fastentagen/Training sind plausibel (Autophagie‑Kontext), aber klinisch kaum getestet – vorsichtig interpretieren. Arbeiten zur Rolle von Spermidin im Fasten stützen die biologische Plausibilität. PubMed

Regulatorik in DE/EU: Zugelassen als Nahrungsergänzungsmittel für Erwachsene (ohne Schwangere/Stillende). In der EU‑Liste ist für Weizenkeim‑Extrakt ein Äquivalent von max. 6 mg Spermidin/Tag vorgesehen; krankheitsbezogene Heilversprechen sind unzulässig. Prüfen Sie vor Veröffentlichung/Produktwahl die aktuellen Einträge (EFSA/EU‑Liste). EUR‑Lex

🔍 Kurz zusammengefasst

Setzen Sie auf standardisierte Qualität, starten Sie niedrig dosiert und beachten Sie EU‑Vorgaben. Klinisch belastbare “Stacks” existieren derzeit nicht.

Safety first: Wer vorsichtig sein oder verzichten sollte

  • Allgemeine Verträglichkeit: In RCTs und Kurzzeit‑Studien wurden Spermidin‑haltige Präparate gut vertragen; gelegentlich treten milde gastrointestinale Beschwerden auf. PubMed
  • U‑Kurve/Schwellen: Beobachtungen deuten auf nichtlineare Beziehungen zwischen Polyaminaufnahme und Outcomes hin – Megadosen sind keine gute Idee. PubMed
  • Krebs‑Kontext: Polyamine sind für Zellproliferation essenziell. In onkologischen Settings werden mitunter Polyamin‑senkende Strategien (z. B. ODC‑Hemmung durch DFMO) geprüft; Betroffene mit Krebs, Präkanzerosen oder laufender Chemo/Immuntherapie sollten die Einnahme unbedingt mit der Onkologie abstimmen. Frontiers
  • Wechselwirkungen/Unbekanntes: Daten zu Arzneimittelinteraktionen sind begrenzt.
  • Schwangerschaft/Stillzeit: Novel‑Food‑Zulassung für Weizenkeim‑Extrakt schließt diese Gruppen aus. EUR‑Lex
Bin ich ein guter Kandidat? – 6 Fragen für das Arztgespräch
  1. Habe ich kardiometabolische, onkologische oder neurologische Diagnosen – oder familiäre Risiken?
  2. Nehme ich Medikamente mit unklarer Interaktion (Chemo/Immuntherapie, DFMO, starke Antioxidanzienkur)?
  3. Bin ich schwanger/stille ich (→ aktuell: nicht einnehmen)? EUR‑Lex
  4. Wie sieht meine Ernährung aus (Hülsenfrüchte/Vollkorn/Pilze/Käse)?
  5. Habe ich realistische Ziele und einen Plan zur Erfolgskontrolle (Schlaf/Kognition/Energie/Training)?
  6. Bin ich bereit, nach 8–12 Wochen ohne klaren Nutzen wieder abzusetzen?

Mehr als Spermidin: Das Polyamin‑Netzwerk & mögliche Synergien

Polyamine agieren als Netzwerk: Spermidin, Spermine und Putrescin sind metabolisch gekoppelt; Transporter, Enzyme und Mikrobiota bestimmen den Fluss. Das Darmmikrobiom kann Polyamine aus Ballaststoffen/Aminosäuren erzeugen; neuere Arbeiten nutzen Isotopen‑Tracer, um alternative mikrobielle Synthesewege (Arginin‑Agmatin‑Pfad) im humanen Stuhl zu belegen. Ernährung und Mikrobiom zusammen beeinflussen damit die Wirts‑Polyaminökonomie. PubMed

Mögliche Schnittstellen zu Geroscience‑Zielen (Hypothesen, kaum Human‑Daten): mTOR‑Signalweg (Fasten/Training), Metformin, zeitlich abgestimmtes Fasten. Vorsicht bei “Stacking”: addieren Sie keine ungetesteten Autophagie‑Induktoren ohne Monitoring.

🔍 Kurz zusammengefasst

Denken Sie polyamin‑systemisch: Ernährung, Mikrobiom und endogene Enzyme greifen ineinander. Einzelstoffe sind nur ein Teil des Bildes.

Die nächsten 5–10 Jahre: Worauf man achten sollte

  • Bessere Biomarker: Polyamin‑Panels (Plasma/Urin), Isotopen‑Tracer für Flussanalysen, Single‑Cell‑Metabolomik.
  • Zielgerichtete Formulierungen: gehirn‑ oder immunwirksame Abgabe; Prodrugs; Nano-/Liposomen – inkl. Sicherheitsprüfungen.
  • Präzisionsnährung: Genotyp/Phänotyp‑Stratifizierung, Geschlechts‑ und Altersunterschiede in Dosis/Response.
  • Mikrobiom‑Engineering: Pro-/Synbiotika mit steuerbarer Polyaminproduktion; regulatorische und Sicherheits‑Hürden.
  • Endpunkte, die zählen: Gebrechlichkeit, Mobilität, Exekutivfunktionen, Impfantwort, Lebensqualität – weniger Surrogatmarker.
  • Regulatorik EU/Deutschland: Welche klinischen Daten wären für qualifizierte gesundheitsbezogene Angaben nötig? Orientierung bieten EU‑Claim‑Regeln und frühere EFSA‑Bewertungen. EUR‑Lex

In die Praxis: 4‑Wochen‑Plan “Polyamin‑freundliche Gewohnheiten”

  • Woche 1: Ernährungstagebuch; täglich 1 Lebensmittel mit hohem Spermidin (z. B. Hülsenfrüchte, Pilze, Vollkorn mit Weizenkeimen).
  • Woche 2: Proteinqualität (1,0–1,2 g/kg/Tag) und 2×/Woche Krafttraining ergänzen.
  • Woche 3: Optionaler Supplement‑Test (z. B. 1 mg/Tag standardisierter Weizenkeim‑Extrakt); Schlaf/Kognition/Energie einfach protokollieren.
  • Woche 4: Re‑Assessment: subjektive Scores, Trainingsleistung; bei Möglichkeit einfache Labors (z. B. Entzündungsmarker) – Polyamin‑Marker sind derzeit noch Forschungsinstrumente.
Mini‑Tracking
  • Schlaf (Dauer/Qualität 1–5), Energie (1–5), Gedächtnis/ Fokus (1–5)
  • Training (Einheiten/Woche, Last), Ernährung (Hülsenfrüchte/Pilze/Vollkorn ja/nein)
  • Supplemente (ja/nein; Dosis), Besonderheiten (GI‑Beschwerden etc.)

FAQs

Kann ich genug Spermidin nur über die Ernährung bekommen? Ja, mit Vollkorn/Hülsenfrüchten/Pilzen/Soja ist ein hoher Input erreichbar. Beobachtungsdaten legen Vorteile nahe, beweisen aber keine Kausalität. PubMed

Wie vergleicht sich Spermidin mit Fasten bezüglich Autophagie? Fasten erhöht Spermidinspiegel; Spermidin scheint für Fasten‑Autophagie mitverantwortlich. Es sind komplementäre Pfade, keine Entweder‑oder‑Option. PubMed

Ist Langzeit‑Supplementierung sicher? Kurz‑ bis mittelfristige Daten deuten auf gute Verträglichkeit hin; Langzeit‑Daten fehlen. Start low, monitor, ärztlich begleiten. biomed.news

Gibt es vegane Quellen? Ja: Hülsenfrüchte, Soja/Tempeh, Pilze, Vollkorn, Nüsse/Samen. PMC

Hilft Spermidin fürs Gedächtnis? In einer großen 12‑Monats‑RCT wurde der primäre Gedächtnis‑Endpunkt nicht verbessert; frühe Kleinstudien zeigten Hinweise. Forschung läuft. PubMed

Kombinierbar mit Magnesium/Kreatin/Omega‑3? Prinzipiell ja, da andere Wirkpfade. Klinische Kombinationsdaten speziell mit Spermidin sind rar.

Wann merke ich etwas? Wenn überhaupt, erwarten Sie subtile Veränderungen nach Wochen bis Monaten – und nur in Kombination mit Lebensstilbausteinen.

Zusammenfassung: Das Wichtigste in Kürze

Spermidin steht für einen vielversprechenden, mechanistisch gut begründeten, aber klinisch noch in der Konsolidierung befindlichen Ansatz der Longevity. Human‑Daten sind gemischt: RCTs liefern bislang keine klaren kognitiven Effekte bei niedrigen Dosen, Beobachtungsstudien sehen Assoziationen mit besseren Outcomes. Setzen Sie primär auf Ernährung und Lebensstil (Krafttraining, Schlaf, Fasten‑Fenster); Supplemente kommen als ergänzende Option für ausgewählte Erwachsene in Frage – mit klarem Ziel, Monitoring und ärztlicher Rücksprache. Blick nach vorn: bessere Biomarker, präzisere Dosis‑/Zielgruppen‑Studien und robuste Endpunkte werden entscheiden, wie Spermidin & Co. die Longevity‑Praxis bis 2030 prägen.

Hinweis zu Gesundheit/Claims (DE/EU): Nahrungsergänzungsmittel dienen nicht der Behandlung/Heilung von Krankheiten. Krankheitsbezogene Aussagen sind unzulässig. Bitte beachten Sie die EU‑Regeln für nährwert‑ und gesundheitsbezogene Angaben und konsultieren Sie bei individuellen Fragen Arzt/Ärztin oder Apotheke. EUR‑Lex

Bleiben Sie dran: Abonnieren Sie unsere “Polyamine Watchlist 2025” (neue Human‑Studien, Biomarker, Praxis‑Updates für Deutschland) und laden Sie die 4‑Wochen‑Checkliste “Polyamin‑freundliche Gewohnheiten” als PDF herunter.

Evidenzleiter (von unten nach oben)
  1. Mechanismen (Zell/Maus) – stark für Autophagie/Mitophagie
  2. Tier‑/Translational – konsistent
  3. Human Beobachtung – positiv, nicht kausal
  4. Human RCTs – gemischt; Dosis/Endpunkte noch offen

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FAQ

Kann ich genug Spermidin rein über die Ernährung aufnehmen?

Ja. Mit Vollkorn, Hülsenfrüchten, Pilzen, Soja/Tempeh und kleinen Mengen gereiftem Käse sind relevante Mengen erreichbar. Beobachtungsstudien sehen damit günstigere Risiken, beweisen aber keine Wirkung.

Wie vergleicht sich Spermidin mit Fasten/Intervallfasten in Bezug auf Autophagie?

Fasten erhöht körpereigenes Spermidin und benötigt es offenbar für die Autophagie‑Antwort. Nahrung, Lebensstil und ggf. Supplement sind daher eher komplementär als alternativ.

Ist die Langzeiteinnahme sicher?

Kurz‑/mittelfristig zeigen Studien gute Verträglichkeit. Langzeit‑RCTs fehlen. Starten Sie niedrig, prüfen Sie Nutzen/Nebenwirkungen nach 8–12 Wochen und binden Sie medizinischen Rat ein.

Gibt es vegane Spermidin‑Quellen?

Ja: Hülsenfrüchte, Soja/Tempeh, Pilze, Vollkorngetreide, Nüsse/Samen.

Hilft Spermidin für Gedächtnis/Denken?

Eine 12‑Monats‑RCT zeigte keinen Effekt im primären Gedächtnis‑Endpunkt; kleinere Frühstudien waren positiver. Forschung läuft; setzen Sie primär auf Lebensstil.

Kann ich Spermidin mit Magnesium, Kreatin oder Omega‑3 kombinieren?

Grundsätzlich ja, da unterschiedliche Mechanismen. Spezifische Kombinations‑RCTs mit Spermidin sind jedoch selten; beobachten Sie Verträglichkeit und sprechen Sie medizinsch ab.

Wie lange bis ich etwas bemerke?

Erwarten Sie – wenn überhaupt – subtile Effekte nach Wochen bis wenigen Monaten. Ohne passende Ernährung/Training ist ein Zusatznutzen unwahrscheinlicher.

Wie wir diesen Artikel überprüft haben:

Quellen

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