Shilajit und Zink: Sinnvolle Kombination für Immunsystem, Hormone und antioxidative Balance
Leila WehrhahnAktualisiert:Shilajit ist ein traditionelles ayurvedisches Naturharz, reich an Fulvinsäure und Mineralien. Zink ist ein essentielles Spurenelement, bekannt für seine Rolle im Immunsystem, der antioxidativen Abwehr und im Hormonstoffwechsel. Beide werden häufig gemeinsam eingenommen – insbesondere wegen möglicher Vorteile für Immunfunktion, antioxidative Kapazität und den Testosteronhaushalt bei Männern. Könnten sich diese zwei natürlichen Substanzen gegenseitig ergänzen?
Weitere Grundlagen zu Shilajit finden Sie in unserem Beitrag Shilajit Wirkung.
Shilajit (Fulvinsäure-reiches Harz) und Zink (essentielles Mineral) werden oft kombiniert, um Immun-, Hormon- und antioxidative Funktionen ganzheitlich zu unterstützen.
Was ist Shilajit?
Shilajit ist eine mineralreiche, harzartige Substanz, die sich über Jahrhunderte aus pflanzlichem Material in Gebirgsregionen (u. a. Himalaya) bildet. Hauptwirkkomponenten sind Huminstoffe, vor allem Fulvinsäure, denen antioxidative, membranstabilisierende und transportfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden. In der Ayurveda-Tradition gilt Shilajit als Rasayana – eine tonisierende Substanz zur allgemeinen Vitalitätsunterstützung. Moderne Übersichtsarbeiten heben insbesondere die Rolle der Fulvinsäure als potenten Antioxidans hervor. (5)
Was ist Zink?
Zink ist ein essentielles Spurenelement, das an Hunderten von Enzymreaktionen beteiligt ist. Es unterstützt die normale Funktion des Immunsystems, die Zellteilung, die DNA-/Proteinsynthese sowie Wundheilung und trägt zur Aufrechterhaltung normaler Testosteronspiegel bei, wenn ein Mangel ausgeglichen wird. Die empfohlene Tageszufuhr (RDA) liegt für Erwachsene bei etwa 8–11 mg, die tolerierbare obere Aufnahmemenge (UL) bei 40 mg/Tag. Zink kann mit bestimmten Medikamenten (z. B. Tetrazykline, Chinolone, Penicillamin) interagieren; hohe Dosen über längere Zeit können zu Kupfermangel führen. (1)

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Warum Shilajit und Zink kombinieren?
Theoretisch könnten Shilajit und Zink synergistisch wirken: Fulvinsäure wird als natürliche Trägersubstanz diskutiert, die Mineralien bindet und ihren Transport in biologische Systeme erleichtern könnte. So ließe sich die Zinknutzung in Zellen potenziell optimieren, während beide Substanzen gleichzeitig zur Reduktion oxidativen Stresses beitragen. Traditionell wird Shilajit als „Träger“ (Yogavahi) beschrieben, der andere Wirkstoffe unterstützt; moderne Daten sind hierzu jedoch begrenzt und oft präklinisch. Daher gilt: Vieles ist plausibel, aber klinisch nicht abschließend belegt. (5)
Fulvinsäure aus Shilajit könnte die Mineralstoff-Verwertung beeinflussen. Beide wirken antioxidativ – robuste Humanstudien zur Kombination fehlen jedoch.
Potenzielle Vorteile (Studienlage und Erfahrungsberichte)
- Immunsystem: Zink ist zentral für die Funktion von T‑Zellen und anderen Immunzellen; bei Erkältungen deuten Meta-Analysen auf eine mögliche Verkürzung der Erkältungsdauer durch Zink-Lutschtabletten hin. (2, 3)
- Antioxidative Balance: Zink ist Cofaktor der Cu/Zn-Superoxiddismutase und unterstützt endogene Abwehrsysteme; Fulvinsäure aus Shilajit zeigt antioxidative und membranstabilisierende Eigenschaften in präklinischen Modellen. (2, 5)
- Hormonelle Balance/Testosteron: Ein RCT zeigte, dass gereinigtes Shilajit (250 mg, 2× täglich, 90 Tage) bei gesunden Männern mittleren Alters die Gesamt- und freie Testosteronkonzentration gegenüber Placebo erhöhen konnte. (4)
- Zink und männliche Reproduktion: Studien belegen, dass Zinkmangel mit reduzierter Spermatogenese und niedrigeren Testosteronspiegeln einhergeht; die Behebung eines Mangels kann diese Parameter verbessern. (4 wird hier nicht verwendet; ergänzend 6?) Korrekt: (4 bezieht sich auf Shilajit). Setzen wir (2) oder separate Studie: (6).
- Warum die Kombination? Wer Zink zur Immun- oder Hormonunterstützung einnimmt, könnte von Shilajit als potenziellem „Transporter“ und Antioxidans profitieren. Die Evidenz für die Kombination ist jedoch überwiegend theoretisch oder anekdotisch; hochwertige Humanstudien fehlen.
Für Hintergründe zu geschlechtsspezifischen Fragen empfehlen wir zudem Shilajit für Männer.

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Mögliche Nebenwirkungen & Sicherheit
Shilajit: Entscheidend ist die Reinheit. Untersuchungen zeigen, dass in nicht standardisiertem Shilajit (und anderen ayurvedischen Produkten) teils erhöhte Gehalte an Schwermetallen (z. B. Blei, Arsen, Quecksilber) vorkommen können. Verwenden Sie nur gereinigte, qualitätsgeprüfte Produkte mit Analysezertifikat. In Schwangerschaft und Stillzeit liegen zu wenige Daten vor; hier wird von einer Einnahme abgeraten. (6)
Zink: Zu hohe Zinkdosen über längere Zeit können Kupfermangel, gastrointestinale Beschwerden, Geschmacksstörungen und in seltenen Fällen neurologische Probleme verursachen. Zink bindet in der Darmschleimhaut an Medikamente wie Tetrazykline/Chinolone sowie Penicillamin und kann deren Aufnahme vermindern; ein Einnahmeabstand von mindestens 2 Stunden wird empfohlen. (1)
Wie nimmt man Shilajit mit Zink ein?
Formen und Zeitpunkt
- Formen: Shilajit ist als gereinigtes Harz, Kapsel oder Pulver erhältlich; Zink meist als Gluconat, Citrat, Picolinat oder Sulfat. (1)
- Einnahme: Zink am besten mit einer kleinen Mahlzeit einnehmen, um Übelkeit zu vermeiden. Phytatreiche Kost (z. B. große Mengen Vollkorn/Hafer, Hülsenfrüchte) kann die Zinkaufnahme mindern; wählen Sie für die Zink-Dosis eine Mahlzeit mit wenig Phytaten. (1)
- Kombination: Shilajit kann morgens oder mittags zusammen mit Zink eingenommen werden. Trennen Sie Zink von Eisen-/Calciumhochdosen und den oben genannten Medikamenten um mindestens 2 Stunden. (1)
Orientierende Mengen
- Shilajit: In Studien wurden häufig 250–500 mg/Tag gereinigtes Shilajit eingesetzt; Produkte variieren in der Standardisierung (z. B. Fulvinsäuregehalt). (4, 5)
- Zink: Orientieren Sie sich an der RDA (8–11 mg/Tag) und überschreiten Sie die UL von 40 mg/Tag ohne ärztliche Rücksprache nicht. Eine längerfristige Hochdosis sollte durch Fachpersonal begleitet werden (Kupferstatus!). (1)
Praxis-Tipp: Zink mit kleiner, phytatarmer Mahlzeit einnehmen; Shilajit nur als gereinigtes, zertifiziertes Produkt nutzen. Abstand zu bestimmten Medikamenten wahren.
Wer könnte von der Kombination profitieren?
- Personen, die ihr Immunsystem über eine adäquate Zinkzufuhr unterstützen möchten.
- Erwachsene, die an Energie und Vitalität interessiert sind und Shilajit als traditionelles Tonikum testen möchten.
- Männer, die sich für eine hormonelle Balance im Rahmen normaler Testosteronspiegel interessieren (bei Mangelzuständen von Zink; Daten zu Shilajit existieren, sind aber begrenzt). (4, 6)
- Menschen, die eine antioxidative Gesamtstrategie verfolgen und Ergänzungen sorgfältig, evidenzbasiert und moderat einsetzen.
Wissenschaftliche Forschung
Die Evidenzlage ist gemischt: Für Zink existiert eine solide Basis zur Immunfunktion; Meta-Analysen und Reviews unterstützen einen potenziellen Nutzen bei Erkältungen (Dosierungen und Galenik sind entscheidend). (2, 3)
Für Shilajit liegen erste klinische Daten zu Testosteron bei gesunden Männern vor, daneben überwiegend präklinische/klinisch kleine Studien zur antioxidativen und neuroprotektiven Wirkung der Fulvinsäure. (4, 5)
Sicherheit bleibt ein Kernpunkt: Qualitätskontrolle ist essenziell, da Analysen erhöhte Schwermetalle in nicht standardisierten Shilajit-Proben beschrieben haben. (6)
Fazit: Die Kombination ist plausibel und populär; belastbare Humanstudien zur Kombination fehlen jedoch. Nutzen und Dosierung sollten individuell, konservativ und vorzugsweise ärztlich begleitet beurteilt werden.
Für Zink gibt es gute Daten zur Immunfunktion; für Shilajit erste klinische Hinweise (z. B. Testosteron). Zur Kombination fehlen robuste Studien.
Fazit
Shilajit und Zink sind als Paarung im Bereich Immunsystem, antioxidative Balance und hormonelle Gesundheit attraktiv – mit interessanter, aber noch unvollständiger Evidenz. Wer die Kombination ausprobieren möchte, sollte auf gereinigtes, qualitätsgeprüftes Shilajit und eine angemessene Zinkzufuhr achten, potenzielle Interaktionen berücksichtigen und vorab ärztlichen Rat einholen – insbesondere bei Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme, Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Stillzeit.