Shilajit und Coenzym Q10: Ein Duo für mitochondriale Energie und antioxidativen Schutz
Leila WehrhahnAktualisiert:Shilajit ist eine mineralreiche Harzsubstanz aus Gebirgsregionen, traditionell im Ayurveda verwendet. Coenzym Q10 (CoQ10) ist ein körpereigenes, fettlösliches Molekül, das zentral an der Energiegewinnung in den Mitochondrien beteiligt ist. In der Nahrungsergänzungswelt wird diese Kombination häufig diskutiert, wenn es um zelluläre Energie, antioxidativen Schutz und Müdigkeitsmanagement geht. Könnten sich diese beiden natürlichen Substanzen sinnvoll ergänzen?
Shilajit und CoQ10 zielen auf Mitochondrien und Antioxidantien ab. Die Kombination ist plausibel, aber klinische Evidenz zur Duo-Wirkung ist begrenzt.
Was ist Shilajit?
Shilajit ist eine naturbelassene, dunkelbraune bis schwarze Harzmasse, die über Jahrhunderte aus pflanzlichen Reststoffen entsteht. Charakteristisch sind hohe Anteile an Fulvo- und Huminsäuren sowie Spurenelementen. In der ayurvedischen Tradition gilt Shilajit als Rasayana („Verjüngungsmittel“) und wird zur Unterstützung von Kraft und Vitalität eingesetzt. Moderne Untersuchungen deuten auf potenziell adaptogene und antioxidative Eigenschaften hin; die klinische Datenlage ist jedoch noch begrenzt und heterogen. (4)
Mehr Hintergründe finden Sie in unserem Beitrag zu Shilajit: Wirkung.
Was ist Coenzym Q10?
CoQ10 (Ubiquinon/Ubiquinol) ist ein Schlüsselfaktor der mitochondrialen Atmungskette und hilft, aus Nährstoffen ATP (Energie) zu erzeugen. Zusätzlich wirkt es als Antioxidans in Membranen. Der endogene CoQ10-Spiegel kann mit dem Alter, bei bestimmten Erkrankungen oder unter Medikamenten wie Statinen abnehmen. Supplemente werden vor allem für Energie, antioxidativen Schutz und Herz-Kreislauf-Unterstützung genutzt. (1)
Warum Shilajit und CoQ10 kombinieren?
Aus theoretischer Sicht ergänzen sich beide: CoQ10 wirkt direkt in der Elektronentransportkette der Mitochondrien, während Shilajit (insbesondere Fulvosäuren und Dibenzo-α-Pyrone) als „Träger“ und Redox-Helfer diskutiert wird, die Nährstofftransport, zelluläre Stressantwort und mitochondrialen Stoffwechsel modulieren könnten. Zudem gibt es tierexperimentelle Daten, die eine mitochondriale Stabilisierung unter Shilajit nahelegen. Gleichzeitig ist die direkte klinische Evidenz speziell zur Kombination rar; Aussagen beruhen häufig auf Plausibilität, In-vitro/Tierdaten und Erfahrung. (3,4)
CoQ10 liefert Energie in der Atmungskette; Shilajit könnte Transport und Stressresilienz unterstützen. Direkte Humanstudien zur Kombi fehlen weitgehend.
Potenzielle Vorteile (Studien- und Erfahrungsbasis)
- Mitochondriale Energie: CoQ10 ist essenziell für die ATP-Produktion; Supplementierung kann mitochondriale Funktionen unterstützen. (1)
- Antioxidativer Schutz: CoQ10 kann Marker des oxidativen Stresses verbessern (z. B. MDA↓, TAC↑). (5)
- Müdigkeit: Metaanalysen zeigen, dass CoQ10 in verschiedenen Populationen Müdigkeit moderat reduzieren kann; Effekt dosis- und zeitabhängig. (2)
- Shilajit und Mitochondrien: In einem Rattenmodell chronischer Fatigue stabilisierte Shilajit Enzymkomplexe der Atmungskette und Membranpotenzial und verbesserte Verhaltenstests. (3)
- Warum kombinieren? Die Kombination adressiert Energieproduktion (CoQ10) plus potenzielle Nährstofftransport-/Adaptogen-Effekte (Shilajit). Die Attraktivität der Kombi basiert auf Mechanismen und ersten präklinischen Daten; robuste Humanstudien zum Duo sind nötig. (1,3,4)

Shilajit Kapseln
Mögliche Nebenwirkungen und Sicherheit
Shilajit: Hochwertig aufgereinigte Extrakte gelten in Studien als gut verträglich. Qualitätsunterschiede sind jedoch groß; Verunreinigungen (z. B. Schwermetalle) wurden in Einzelfällen nachgewiesen. Kaufen Sie nur geprüfte Produkte mit Analysezertifikat. Vorsicht in Schwangerschaft/Stillzeit, bei Gichtneigung, schweren Nieren-/Lebererkrankungen oder unbekannten Metallbelastungen. (4)
🧪 Shilajit Verträglichkeits-Check
Finden Sie heraus, ob es bekannte Risikofaktoren gibt, die gegen die Einnahme von Shilajit sprechen könnten.
Frage 1 von 8
CoQ10: Meist gut verträglich; gelegentlich gastrointestinale Beschwerden. Theoretische bzw. uneinheitliche Daten zu Interaktionen mit Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin): Ein RCT fand keine relevante INR-Veränderung, Fallberichte beschreiben INR-Absenkung – daher INR-Monitoring, wenn beides kombiniert wird. (6)
Lesen Sie ergänzend: Shilajit: Wechselwirkungen und Shilajit: Nebenwirkungen.
Achten Sie auf geprüfte Shilajit-Qualität. CoQ10 ist gut verträglich; bei Warfarin INR engmaschig überwachen.
Wie nimmt man Shilajit mit CoQ10 ein?
- Darreichung: Kapseln oder Pulver/Harz (Shilajit), Softgels (CoQ10). Standardisierte Shilajit-Extrakte mit definiertem Fulvosäuregehalt bevorzugen.
- Timing & Aufnahme: CoQ10 ist fettlöslich – Einnahme zu einer Hauptmahlzeit mit Fett verbessert die Bioverfügbarkeit. Shilajit kann morgens oder mittags eingenommen werden; viele kombinieren beide zu einer Mahlzeit. (1)
- Dosis-Orientierung (nicht medizinisch): Häufig 100–300 mg/Tag CoQ10; Shilajit 250–500 mg/Tag eines gereinigten, standardisierten Extrakts. Beginnen Sie niedrig und steigern Sie individuell.
- Kombination mit anderen Nährstoffen: CoQ10 wird oft mit Omega-3 oder Vitamin E kombiniert; bei mehreren Antioxidantien auf Gesamtdosen und Verträglichkeit achten.
Wer könnte von der Kombination profitieren?
- Personen, die ihre zelluläre Energie und Vitalität unterstützen möchten
- Menschen, die antioxidativen Schutz und mitochondriale Funktion in den Fokus stellen
- Erwachsene, die Müdigkeitsgefühle ganzheitlich adressieren möchten (nach Ausschluss medizinischer Ursachen)
- Sportlich Aktive in Phasen hoher Belastung (Erholung, Stressresilienz) – stets ergänzend zu Training, Schlaf, Ernährung
Shilajit vs. CoQ10 auf einen Blick
Aspekt | Shilajit | CoQ10 |
---|---|---|
Herkunft | Mineralharz, reich an Fulvosäuren | Körpereigenes Quinon (Ubiquinon/Ubiquinol) |
Primäre Rolle | Adaptogen/Transport- und Redox-Unterstützung (theoretisch) | Elektronentransportkette, ATP-Bildung |
Schwerpunkt Evidenz | Viel präklinisch, selektive Humanstudien | Breite Humanliteratur zu Energie/Antioxidantien |
Wissenschaftliche Forschung & Referenzen
Aktuelle Evidenzlage: Für CoQ10 existieren zahlreiche Studien zu Mitochondrienfunktion, oxidativem Stress und Müdigkeit. Shilajit zeigt in präklinischen Modellen Effekte auf mitochondriale Parameter; hochwertige Humanstudien zur Kombination Shilajit+CoQ10 sind jedoch selten. Fazit: plausible Synergie, aber begrenzte direkte Belege – mehr klinische Forschung ist nötig. (1–5)
Fazit
Shilajit und CoQ10 sind eine populäre Kombination mit nachvollziehbarer biochemischer Grundlage: CoQ10 unterstützt die ATP-Bildung und wirkt antioxidativ; Shilajit könnte Transport- und Adaptogen-Effekte beitragen. Während Einzelwirkungen – besonders von CoQ10 – relativ gut untersucht sind, bleibt der direkte klinische Nachweis der Kombi begrenzt. Wer die Synergie testen möchte, sollte auf geprüfte Qualität, angepasste Dosierungen und mögliche Wechselwirkungen achten und vorab ärztlichen Rat einholen, insbesondere bei Dauermedikation oder Vorerkrankungen.