CBD bei Hunden mit Epilepsie: Eine natürliche Alternative?

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Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die sowohl Menschen als auch Hunde betrifft. Sie ist gekennzeichnet durch wiederkehrende und unkontrollierte Anfälle. Für Hundebesitzer kann es herzzerreißend sein, ihren geliebten Vierbeiner durch solche Episoden zu sehen. Glücklicherweise gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. In den letzten Jahren hat sich CBD (Cannabidiol) als eine mögliche natürliche Alternative zur Behandlung von Epilepsie bei Hunden herausgestellt.

Was ist CBD?

CBD ist eine von über 100 Verbindungen, die in der Cannabispflanze gefunden werden. Im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol), der psychoaktiven Komponente von Cannabis, hat CBD keine berauschenden Wirkungen. Stattdessen hat es das Potenzial, eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen zu bieten. Es wird angenommen, dass CBD durch die Interaktion mit dem Endocannabinoid-System (ECS) im Körper wirkt, einem komplexen System, das an vielen wichtigen Prozessen beteiligt ist, einschließlich Schmerz, Stimmung, Schlaf und Immunantwort.

🔍 Kurz zusammengefasst

CBD macht Hunde nicht „high“. Es wirkt über das körpereigene Endocannabinoid-System und könnte Anfälle bei manchen Hunden reduzieren – am besten als Ergänzung zur Standardtherapie und in Absprache mit dem Tierarzt.

Epilepsie beim Hund: Überblick, Symptome und Alltag

Epilepsie gehört zu den häufigsten neurologischen Störungen beim Hund. Schätzungen zufolge sind rund 0,6–0,75% aller Hunde betroffen. Typisch sind wiederkehrende Anfälle (Krampfanfälle), die wenige Sekunden bis mehrere Minuten dauern können. Manche Hunde haben einzelne Anfälle, andere sogenannte „Cluster“ (mehrere Anfälle innerhalb von 24–48 Stunden) oder Status epilepticus (Anfall hört nicht auf – ein Notfall).

  • Häufige Symptome: Muskelzuckungen, Steifheit, Bewusstseinsverlust, Speicheln, unkontrollierte Bewegungen, Desorientierung nach dem Anfall.
  • Schweregrade:
    • Mild: Seltene, kurze Anfälle; Hund erholt sich schnell.
    • Moderat: Wiederkehrende Anfälle mit deutlicher Müdigkeit/Desorientierung danach.
    • Schwer: Cluster-Anfälle, Status epilepticus, therapieresistent.
  • Rassedisposition: U. a. Border Collie, Australian Shepherd, Labrador Retriever, Golden Retriever, Beagle, Deutscher Schäferhund, Belgischer Schäferhund, Pudel. Der Beginn liegt oft zwischen 6 Monaten und 6 Jahren.
  • Auswirkungen: Angst und Stress für Hund und Halter, Verletzungsrisiko, Einschränkungen im Alltag und in der Lebensqualität.

Wie kann CBD bei Hunden mit Epilepsie helfen?

Es gibt einige Forschungen, die darauf hindeuten, dass CBD das Potenzial hat, Anfälle bei Hunden zu reduzieren. Eine Studie, die 2019 in der Zeitschrift "Pet Behaviour Science" veröffentlicht wurde, fand heraus, dass Hunde, die CBD Öl erhielten, weniger Anfälle hatten als diejenigen, die ein Placebo erhielten.

Warum wird CBD überhaupt in Erwägung gezogen? Epilepsie ist eine Erkrankung mit vielen beteiligten Signalwegen im Gehirn. CBD interagiert mit Teilen dieses Netzwerks und zeigt in Labor- und Tiermodellen antikonvulsive, neuroprotektive und entzündungsmodulierende Effekte. Hundebesitzer berichten außerdem, dass sie positive Veränderungen im Verhalten bemerkt haben, wenn sie ihrem Hund CBD geben, zum Beispiel ruhigere Phasen nach Anfällen.

Es ist wichtig zu beachten, dass CBD kein Allheilmittel ist und nicht bei allen Hunden wirkt. Einige Hunde können möglicherweise keine Verbesserung ihrer Symptome feststellen, während andere möglicherweise eine signifikante Reduzierung der Anfallshäufigkeit und -schwere erleben.

Klinische Evidenz bei Hunden mit Epilepsie

Eine Übersicht aus der Veterinärpharmakologie ordnet CBD in das Endocannabinoid-System (ECS) ein, das kognitive Prozesse, Entzündung und Immunfunktionen reguliert. Im Gegensatz zu THC hat CBD keine berauschenden Effekte und gilt daher grundsätzlich als sicherer in der Anwendung. In der Veterinärmedizin liegen dokumentierte Anwendungen u. a. bei Arthrose, Verhaltensstörungen und Epilepsie vor. Dennoch bleibt die Evidenzbasis heterogen, und Standardisierungen zu Dosierung, Qualität und Dauer der Therapie sind noch im Aufbau (Skiba et al., 2023).

Randomisierte Crossover-Studie bei therapieresistenter Epilepsie

Die bislang stärkste veterinärmedizinische Evidenz stammt aus einer 24-wöchigen, randomisierten Crossover-Studie mit 14 Hunden und therapieresistenter Epilepsie. Ein CBD/CBDA-reicher Hanfextrakt (2 mg/kg alle 12 h) senkte die Anfallshäufigkeit von im Mittel 8,0 ± 4,8 (Placebo) auf 5,0 ± 3,6 (p = 0,02). 6 von 14 Hunden erreichten eine ≥50% Reduktion der Anfälle (Placebo: 0/14). Nebenwirkungen waren überwiegend mild (Somnolenz 3/14, vorübergehende Ataxie 4/14). Laborchemisch zeigte sich eine leichte Erhöhung der alkalischen Phosphatase; Spiegel der Begleitmedikationen (Phenobarbital, Zonisamid, Bromid) blieben unverändert. Fazit: Als Zusatz zu etablierten Antiepileptika kann ein CBD/CBDA-Extrakt Anfälle bei einem Teil der Hunde reduzieren (Garcia et al., 2022).

Kleine Fallserien und Einzelfallberichte

Eine 8-wöchige Fallserie mit drei Hunden mit vermuteter Epilepsie zeigte bei zwei Tieren verlängerte Anfallsintervalle; ein Hund profitierte nicht. Die Besitzer bewerteten die Wirkung als deutlich besser (1), besser (1) oder unverändert (1). Aussagekraft: Gering, da kurz, klein und unkontrolliert – aber Hinweis auf potenziellen Nutzen bei einzelnen Patienten (Mogi & Fukuyama, 2019).

Ein Fallbericht einer 12,5-jährigen Labradorhündin mit Epilepsie und Arthrose beschreibt unter sublingualem CBD (2,25 mg/kg/Tag) eine rasche Besserung von Schmerz und Mobilität sowie – nach Monaten – das schrittweise Absetzen von Phenytoin und Phenobarbital ohne erneute Anfälle. Als Einzelfall ist dies nicht verallgemeinerbar, zeigt aber mögliche Einzelfall-Response und betont die Notwendigkeit engmaschiger Überwachung (Popescu et al., 2022).

Immunmodulatorische Befunde und Relevanz für Epilepsie

In vitro hemmte CBD bei Hunden periphere mononukleäre Blutzellen (PBMCs) dosisabhängig proinflammatorische Zytokine (IL‑1β, IL‑6, TNF‑α), zeigte aber ab ca. 16 µg/mL auch Zytotoxizität (IC50 15,54 µg/mL). Eine kleine ergänzende 30‑Tage‑Beobachtung an fünf therapieresistenten Hunden deutet auf immunmodulatorisches Potenzial in Kombination mit Antiepileptika hin. Interpretation: Neuroinflammation spielt bei Epilepsie eine Rolle; CBD könnte hier modulieren. Allerdings sind in vitro‑Konzentrationen und klinisch erreichbare Plasmaspiegel nicht direkt gleichzusetzen, und die in vivo‑Daten sind sehr begrenzt (Kosukwatthana et al., 2024).

Aufnahme und Formulierung: Warum die Darreichung zählt

Pharmakokinetik beeinflusst Wirksamkeit und Sicherheit. In einer Studie mit 32 gesunden Hunden wurden vier orale CBD-Präparate nach Einzeldosis verglichen: Öl-basiert, Nanoemulsion, wasserlöslich (je 5 mg/kg) sowie ein halb-festes Leckerli (50 mg/Leckerli). Alle Formen erreichten Cmax innerhalb von 3 Stunden (Ø 92–314 µg/L). Nanoemulsionen wurden schneller resorbiert, wasserlösliche Formen lagen etwa auf Niveau der Ölform; zwischen flüssigen und halb-festen Formen bestanden signifikante Unterschiede. Praxisrelevanz: Gleichbleibende Formulierungen und Fütterungsbedingungen sind wichtig, um konstante Blutspiegel zu erzielen; Produktwahl kann die Anflutung und Exposition beeinflussen (Limsuwan et al., 2024).

Akzeptanz, Sicherheit und Qualität aus Sicht der Tierärzteschaft

Interviews mit thailändischen Tierärztinnen/Tierärzten (Schwerpunkt Arthrose) zeigen hohe Offenheit für CBD – auch mit Blick auf Epilepsie –, aber deutliche Vorbehalte gegenüber Produktkonsistenz, Verunreinigungen und uneinheitlicher Zusammensetzung. Gewünscht werden kaubare Tabletten, Öle oder Kapseln, zunächst unter tierärztlicher Kontrolle; Bereitschaft zur Verordnung steigt mit robuster Evidenz. Übertragbar auf Epilepsie: Qualitätskontrolle, standardisierte Dosierung und Monitoring sind entscheidend (Nerapusee et al., 2023).

Kontext aus angrenzenden Forschungsfeldern

Eine Übersichtsarbeit zu CBD bei ophthalmologischen Erkrankungen von Hunden betont wachsende öffentliche Erwartungen bei gleichzeitig begrenzter Evidenz in vielen Indikationen. Relevanz für Epilepsie: Sie unterstreicht, dass hochwertige tiermedizinische Studien weiterhin nötig sind, um Nutzen-Risiko-Profile zu präzisieren (Henriksen & McGrath, 2024).

Präklinisch zeigt CBD in humanen und kaninen Gliomazellen zytotoxische, anti-proliferative und anti-migratorische Effekte; die erforderlichen Konzentrationen könnten jedoch klinisch nicht erreichbar sein. Mechanistisch sind u. a. Mitochondrienfunktion, Apoptose und Autophagie involviert. Für die Epilepsie sind dies keine Wirksamkeitsbelege, aber ein Hinweis auf komplexe, zelluläre Wirkmechanismen und potenzielle Off-Target-Effekte (Gross et al., 2020).

Ein Mausmodell zur Optimierung der CBD-Gabe beobachtete, dass inhalatives „broad spectrum“-CBD Anfälle stärker reduzierte als andere Wege oder Isolate. Schlussfolgerung: Formulierung und Applikationsweg beeinflussen die Effekte erheblich. Übertragbarkeit auf Hunde ist unklar; inhalative Anwendungen sind in der Kleintierpraxis derzeit kaum etabliert (Bhandari et al., 2025).

Was bedeutet das für die Praxis?

  • Nutzen: Bei therapieresistenten Hunden kann CBD/CBDA als Zusatztherapie die Anfallslast reduzieren; etwa 40% der Hunde in einer Studie erreichten eine ≥50% Reduktion.
  • Sicherheit: Häufig milde Nebenwirkungen (Müdigkeit, Ataxie); Leberenzyme (v. a. ALP) können ansteigen – Labor-Monitoring empfohlen.
  • Wechselwirkungen: In einer Studie blieben Spiegel gängiger Antiepileptika unverändert; Interaktionen sind dennoch möglich und sollten tierärztlich überwacht werden.
  • Produktwahl: Konsistente, geprüfte Präparate mit klarer Deklaration (CBD-Gehalt, THC <0,3%) und reproduzierbarer Galenik sind wichtig. Formulierung beeinflusst Aufnahme und Wirkung.
  • Erwartungsmanagement: Einzelberichte sind ermutigend, ersetzen aber keine kontrollierten Studien. Nicht jeder Hund spricht an.
  • Anwendung: Kein abruptes Absetzen bestehender Antiepileptika. Einführung und Dosisanpassung nur unter tierärztlicher Leitung.

Grenzen und offene Fragen

Unklar sind weiterhin optimale Dosierungen für unterschiedliche Präparate, die Langzeitsicherheit über Jahre, prädiktive Marker für das Ansprechen sowie die Bedeutung immunologischer Effekte im klinischen Alltag. Außerdem variiert die Produktqualität am Markt, was Wirksamkeit und Sicherheit beeinflusst. Weitere randomisierte, kontrollierte Studien mit größeren Fallzahlen sind erforderlich.

🔍 Kurz zusammengefasst

CBD kann bei manchen Hunden mit schwer behandelbarer Epilepsie die Zahl der Anfälle senken – meist als Zusatz zu vorhandenen Medikamenten. Nebenwirkungen sind oft mild (z. B. Müdigkeit), Leberwerte sollten kontrolliert werden. Wie gut CBD wirkt, hängt auch vom Produkt und der Form ab. Es hilft nicht jedem Hund, und es gibt noch zu wenige große, klare Studien. Deshalb gilt: Nur geprüfte Produkte verwenden und die Behandlung gemeinsam mit Ihrer Tierärztin/Ihrem Tierarzt planen.

CBD-Öl bei Epilepsie beim Hund: Anwendung in der Praxis

Wenn Sie CBD erwägen, gehen Sie strukturiert und tierärztlich begleitet vor. Ziel ist es, CBD als Ergänzung zur Standardtherapie einzusetzen und Nutzen sowie Verträglichkeit objektiv zu prüfen.

  • Tierärztliche Abklärung: Diagnose sichern (Anamnese, Untersuchung, ggf. Blutwerte/Bildgebung), Therapieplan und Ziele festlegen.
  • Geeignete Kandidaten: Hunde mit unzureichend kontrollierten Anfällen trotz Medikation oder mit Nebenwirkungen, bei denen eine Zusatztherapie erwogen wird.
  • Produktwahl: Öl-basierte, analytisch geprüfte CBD-Produkte mit bekanntem THC-Gehalt (<0,3%). Für Hunde werden THC-arme/breitbandige Produkte bevorzugt.
  • Start mit niedriger Dosis und langsame Steigerung. Orientierungsrahmen (in Studien häufig 1–2 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg alle 12 h genutzt). Beginnen Sie niedriger und tasten Sie sich hoch.

Individueller Startpunkt: Viele Tierärztinnen/Tierärzte beginnen mit ca. 0,25–0,5 mg CBD/kg Körpergewicht 2x täglich und steigern schrittweise bis zu 1–2 mg/kg 2x täglich, falls nötig und verträglich.

Dosisrechner:

🐕 CBD Dosierung für Hunde

Finden Sie die empfohlene CBD-Dosierung für Ihren Hund basierend auf verschiedenen Rassen und deren durchschnittlichem Gewicht.

  • Einnahme-Tipps: Mit einer kleinen Mahlzeit (Fett erhöht die Aufnahme). Möglichst 2x täglich zu festen Zeiten.
  • Integration: Antiepileptika (z. B. Phenobarbital, Imepitoin, Kaliumbromid, Levetiracetam) nicht absetzen. CBD ist eine Ergänzung.
  • Timing: Gleichbleibende Abstände sind wichtiger als „Bedarfsdosen“. Bei Clusterneigung kann eine engmaschige tierärztliche Anpassung sinnvoll sein.
🔍 Kurz zusammengefasst

Starten Sie niedrig, gehen Sie langsam hoch und behalten Sie Anfälle und Nebenwirkungen im Blick. CBD ersetzt keine Antiepileptika, kann sie aber ergänzen.

Monitoring und Erfolgskriterien

  • Was dokumentieren?
    • Anfallstagebuch: Datum/Uhrzeit, Dauer, Schwere, Auslöser, Erholung, Begleitzeichen.
    • Verhalten und Alltag: Aktivität, Appetit, Schlaf, Unruhe, Koordination.
    • Laborwerte: V. a. Leberwerte (ALP, ALT) in Absprache mit der Tierarztpraxis.
  • Zeithorizont: Erste Eindrücke nach 2–4 Wochen, belastbare Beurteilung nach 6–12 Wochen auf stabiler Dosis.
  • Positivzeichen: Weniger Anfälle, längere anfallsfreie Intervalle, mildere Verläufe, bessere Erholung, verbesserte Lebensqualität.
  • Warnsignale: Starke Sedation, Koordinationsstörungen, Erbrechen/Durchfall, Appetitverlust, Gelbfärbung der Schleimhäute, auffällige Blutwerte. In diesen Fällen Rücksprache mit dem Tierarzt; Dosisstopp/-anpassung erwägen.

Sicherheit und Qualität: Was Sie beachten sollten

Wie bei jeder Behandlung gibt es auch bei der Verwendung von CBD bei Hunden potenzielle Nebenwirkungen. Einige der häufigsten Nebenwirkungen sind:

  • Trockener Mund: CBD kann die Speichelproduktion reduzieren, was zu erhöhtem Durst führen kann.
  • Senkung des Blutdrucks: Hohe Dosen von CBD können zu einer vorübergehenden Senkung des Blutdrucks führen, was zu einem Gefühl der Benommenheit führen kann.
  • Schläfrigkeit: Bei einigen Hunden kann CBD, insbesondere in höheren Dosen, Schläfrigkeit verursachen.

Weitere praxisrelevante Punkte für Epilepsie-Patienten:

  • Leberwerte: In Studien kam es teils zu einem Anstieg der alkalischen Phosphatase (ALP). Regelmäßige Kontrollen sind sinnvoll.
  • Wechselwirkungen: CBD kann Enzyme (z. B. CYP3A4/CYP2C19) hemmen und so Spiegel bestimmter Medikamente beeinflussen. Vorsicht bei Antiepileptika wie Phenobarbital, Imepitoin, Kaliumbromid oder Levetiracetam – tierärztliches Monitoring ist Pflicht.
  • Produktqualität:
    • COA/Analysezertifikat mit CBD-/THC-Gehalt und Reinheit (Rückstände, Schwermetalle, Pestizide).
    • Transparente mg/ml-Angabe zur genauen Dosierung.
    • Kein Xylit, kein hoher THC-Gehalt, keine bedenklichen Aromen/ätherischen Öle.
  • Formulierung: Öl-basierte Produkte sind gut dosierbar. Unterschiede in Aufnahme und Wirkung zwischen Öl, Kautabletten und Nanoemulsionen sind möglich.
  • Besondere Vorsicht: Trächtige/laktierende Hündinnen, schwere Leber- oder Nierenerkrankungen – nur nach tierärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung.

Es ist wichtig, dass Sie immer einen Tierarzt konsultieren, bevor Sie Ihrem Hund CBD geben, insbesondere wenn Ihr Hund bereits Medikamente einnimmt oder eine bestehende Gesundheitsbedingung hat.

Experten-Tipps: CBD bei Krampfanfällen beim Hund

  • Langsam einschleichen: Kleine Schritte im Wochenabstand helfen, die niedrigste wirksame Dosis zu finden.
  • Mit Futter geben: Eine kleine fetthaltige Mahlzeit kann die Aufnahme verbessern.
  • Konstanz schlägt „Bedarf“: Feste Zeiten (z. B. alle 12 Stunden) sind wichtiger als eine einmalige Gabe während eines Anfalls.
  • Seizure-Action-Plan: Halten Sie Notfallmedikamente (z. B. Diazepam/Levetiracetam nach Plan) bereit – CBD ersetzt keine Notfalltherapie.
  • Realistische Ziele: Häufig geht es um Anfallsreduktion und bessere Erholung – nicht zwingend um völlige Anfallsfreiheit.
  • Häufige Fehler vermeiden: Zu schneller Dosiswechsel, unklare Produkte ohne Analysezertifikat, eigenmächtiges Absetzen der Antiepileptika.

Was bedeutet das alles für Sie und Ihren Hund?

  • Es gibt vorsichtig positive Signale, dass CBD als Zusatztherapie Anfälle bei einem Teil der Hunde verringern kann.
  • Die richtige Formulierung, Dosis und Gabe spielen eine große Rolle; Produkte sind nicht gleichwertig.
  • Sicherheit: Häufig mild verträglich; Leberwerte (v. a. alkalische Phosphatase) können ansteigen. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich.
  • Wichtig: Setzen Sie Antiepileptika nie eigenmächtig ab. Sprechen Sie vor Einsatz von CBD mit Ihrer Tierärztin/Ihrem Tierarzt, vereinbaren Sie Monitoring (Anfallstagebuch, Blutwerte), und verwenden Sie nur geprüfte Produkte mit bekanntem THC-Gehalt (<0,3%).

Was wir noch nicht wissen

  • Langzeitwirkung und -sicherheit bei Hunden mit Epilepsie
  • Optimale Dosisbereiche je nach Formulierung und Gewicht
  • Welche Hunde (Rasse, Anfallsart, Begleiterkrankungen) am ehesten profitieren
  • Konkrete Risiken/Wechselwirkungen mit einzelnen Antiepileptika in der Praxis

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Schlussfolgerung

CBD könnte eine natürliche Alternative zur Behandlung von Epilepsie bei Hunden sein. Es gibt einige Hinweise darauf, dass es das Potenzial hat, Anfälle zu reduzieren und die Lebensqualität von Hunden mit dieser Erkrankung zu verbessern. Wie bei jeder Behandlung gibt es jedoch potenzielle Nebenwirkungen und es ist wichtig, dass Sie immer einen Tierarzt konsultieren, bevor Sie Ihrem Hund CBD geben. Es ist auch wichtig zu beachten, dass weitere Forschungen benötigt werden, um das volle Potenzial und die Sicherheit von CBD bei Hunden vollständig zu verstehen.

FAQ

Kann CBD bei Hunden mit Epilepsie helfen?

Ja, erste Studien und Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass CBD bei manchen Hunden mit Epilepsie die Anfallshäufigkeit und -schwere reduzieren kann. In einer kontrollierten Studie zeigten 6 von 14 Hunden eine signifikante Reduktion der Anfälle unter CBD-Gabe. Es sollte jedoch stets als Ergänzung zur Standardtherapie und unter tierärztlicher Aufsicht eingesetzt werden.

Wie lange dauert es, bis CBD bei Hunden mit Epilepsie wirkt?

Erste Veränderungen können innerhalb von 2–4 Wochen sichtbar werden, eine zuverlässige Beurteilung ist meist nach 6–12 Wochen auf stabiler Dosis möglich. Wichtig sind dabei konsequente Gabe, nachvollziehbare Dokumentation (z. B. Anfallstagebuch) und tierärztliches Monitoring.

Ist CBD sicher für Hunde mit Epilepsie?

In den meisten Fällen ist CBD gut verträglich. Häufige Nebenwirkungen sind Müdigkeit, gelegentliche Koordinationsstörungen und leicht erhöhte Leberwerte (v. a. ALP). Wichtig ist, dass potenzielle Arzneimittelwechselwirkungen – z. B. mit Antiepileptika wie Phenobarbital – berücksichtigt und regelmäßig Blutwerte kontrolliert werden.

Wie dosiere ich CBD bei meinem epileptischen Hund korrekt?

Die empfohlene Anfangsdosis liegt bei 0,25–0,5 mg CBD/kg Körpergewicht zweimal täglich. Diese kann unter tierärztlicher Aufsicht langsam auf bis zu 2 mg/kg alle 12 Stunden gesteigert werden. Produkte mit klar deklarierter mg/ml-Angabe ermöglichen eine genaue Dosierung.

Welche CBD-Produkte sind für Hunde mit Epilepsie geeignet?

Geeignet sind Öl-basierte Extrakte mit hohem CBD-Gehalt und niedrigem THC-Anteil (<0,3%). Produkte sollten ein Analysezertifikat (COA) enthalten, keine bedenklichen Zusatzstoffe oder Xylit enthalten und speziell für Tiere formuliert sein. THC-reduzierte oder THC-freie Breitspektrumprodukte sind zu bevorzugen.

Kann CBD die antiepileptische Medikation meines Hundes ersetzen?

Nein. CBD sollte nur als ergänzende Maßnahme zur Standardtherapie eingesetzt werden. Ein Absetzen von Antiepileptika ohne tierärztliche Anleitung kann lebensbedrohlich sein. Ziel ist in der Regel eine verbesserte Anfallskontrolle oder Verträglichkeit, nicht die vollständige Substitution.

Was muss ich bei gleichzeitiger Gabe von CBD und anderen Medikamenten beachten?

CBD kann Leberenzyme (z. B. CYP3A4, CYP2C19) hemmen, was den Abbau anderer Medikamente verlangsamen und deren Spiegel erhöhen kann. Besonders bei gemeinsam verabreichten Antiepileptika ist Monitoring der Blutspiegel und Leberwerte wichtig, um unerwünschte Effekte frühzeitig zu erkennen.

Gibt es Rassen, bei denen CBD besonders wirksam oder ungeeignet ist?

Derzeit gibt es keine gesicherten Hinweise darauf, dass bestimmte Hunderassen stärker oder schwächer auf CBD ansprechen. Allerdings leiden z. B. Border Collies, Australian Shepherds oder Labrador Retriever häufiger an idiopathischer Epilepsie – hier wird CBD häufig ergänzend eingesetzt, der individuelle Therapieerfolg kann aber variieren.

Welche Nebenwirkungen kann CBD bei Hunden mit Epilepsie verursachen?

Mögliche Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Gleichgewichtsstörungen, erhöhter Durst (durch trockenen Mund), Durchfall oder ein verringerter Appetit. Bei höheren Dosen und längerer Anwendung kann in einigen Fällen ein Anstieg von Leberenzymen beobachtet werden (v. a. ALP), daher sind regelmäßige Kontrollen ratsam.

Wie wende ich CBD bei einem epileptischen Hund im Alltag richtig an?

CBD sollte möglichst zu festen Zeiten, zweimal täglich und mit einer kleinen fetthaltigen Mahlzeit gegeben werden. Ein strukturierter Therapiebeginn mit Dosis-Einschleichen, Anfallstagebuch und tierärztlicher Kontrolle ist essenziell. Bei Clusteranfällen oder Status epilepticus ersetzt CBD keine Notfallmedikation.

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Quellen

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    doi.org/10.1515/tnsci-2022-0362
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1 Kommentar

Ab 1 Jahr meine Yorkshire Bekommen Stärker Anfelle!!! Und von Arzt hab Starke Medikamente Verschrieben bekommen Aber Nebenwirkungen ist zu Groß!!! Ich versuche Jetz Öl,, CBD!!! Ich Betten Di Helfen !!! Amen

Agata Rudolf

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