Wie viel Magnesium bei Wadenkrämpfen?
Leila WehrhahnAktualisiert:
Wadenkrämpfe heute Abend lindern – auf einen Blick
- Soforthilfe: Wade sanft dehnen, Fuß Richtung Schienbein ziehen, langsam aufstehen und belasten. Ein Glas Wasser trinken.
- Magnesium kann zu einer normalen Muskelfunktion und einem Elektrolytgleichgewicht beitragen. Starten Sie abends mit 100–200 mg elementarem Magnesium und prüfen Sie die Verträglichkeit.
- Zum Arzt: bei häufigen, sehr schmerzhaften oder neu aufgetretenen Krämpfen, Taubheitsgefühlen, Schwellung/Rötung oder wenn neue Medikamente im Spiel sind.
Kurzüberblick: Was hilft bei Wadenkrämpfen heute Abend?
- Dehnen: Wade strecken, Zehen zum Schienbein ziehen, 20–30 Sekunden halten, 2–3-mal wiederholen.
- Trinken: 300–500 ml Wasser (ggf. leicht elektrolythaltig) und auf den Tag verteilt regelmäßig Flüssigkeit zuführen.
- Magnesium: Abends einnehmen, besonders bei nächtlichen Krämpfen sinnvoll. Hinweise zur Dosis finden Sie unten.
- Wärme/Kälte: Kurzzeitige Wärme (Wärmflasche) oder Kälte je nach Empfinden.
Wenn Krämpfe häufiger werden oder trotz Maßnahmen anhalten, lohnt ein Blick auf mögliche Ursachen und Medikamente.
Wadenkrämpfe: Häufige Ursachen (und wo Magnesium passt)
Flüssigkeit & Elektrolyte
- Schwitzen, zu wenig trinken, Durchfall/Erbrechen → Elektrolytverschiebungen.
- Magnesium, Natrium, Kalium arbeiten zusammen. Eine ausgewogene Zufuhr und ausreichendes Trinken sind wichtig.
Belastung/Training & Dehnen
- Ungewohnte oder intensive Belastung, langes Sitzen/Zehenstand in der Nacht.
- Unzureichendes Dehnen der Wadenmuskulatur oder ungünstige Schlafposition.
Medikamente & Lebensphase
- Bestimmte Medikamente (z. B. Diuretika), Lebensphasen wie Schwangerschaft oder höheres Alter.
- Seltener: Gefäß‑/Nervenprobleme – dann ärztlich abklären.
Magnesium passt, wenn die Versorgung niedrig ist oder Sie vorbeugend die Muskelfunktion unterstützen möchten. Im nächsten Abschnitt lesen Sie, wie Magnesium wirkt und wie Sie die passende Form und Dosis finden.
Magnesium: Wirkung, Formen, Dosierung
Was Magnesium im Körper macht (EU‑Claim‑konform)
Magnesium trägt zu einer normalen Muskelfunktion, zu einem Elektrolytgleichgewicht und zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei. Es ist kein Garant gegen Krämpfe, kann aber – besonders bei unzureichender Zufuhr – sinnvoll unterstützen. Die Studienlage zu idiopathischen nächtlichen Wadenkrämpfen ist gemischt; nicht jede Person profitiert. Bei Schwangerschaftskrampfadern zeigen Studien uneinheitliche Ergebnisse.
Quellenhinweise: EU‑gesundheitsbezogene Angaben; Cochrane‑Review zu Magnesium und Muskelkrämpfen.
Magnesium unterstützt Muskeln und Nerven, hilft aber nicht allen bei Wadenkrämpfen. Sehen Sie es als Baustein neben Dehnen, Trinken und gutem Schlaf.
Formen im Vergleich (kurz & praxisnah)
- Magnesiumcitrat: Häufig gut verträglich, beliebt für die abendliche Einnahme.
- Magnesiumbisglycinat: Aminosäure‑gebunden; sanft zum Magen, gute Verträglichkeit.
- Magnesiumoxid: Hoher Magnesiumanteil, aber oft geringere Resorption; kann abführend wirken.
- Magnesiummalat/-taurat: Option je nach Verträglichkeit und persönlichem Ziel.
Wichtig: Entscheidend sind elementares Magnesium (mg) pro Portion, Verträglichkeit und Ihr Ziel – weniger die Marketingbegriffe. In Lösung liegt Magnesium stets als Ionen vor; der Begriff „ionisiert“ ist daher nicht aussagekräftig für die Qualität.
Die richtige Dosis finden (Start, Steigerung, Verträglichkeit)
- Start: Abends mit 100–200 mg elementarem Magnesium beginnen. Bei empfindlicher Verdauung zu einer kleinen Mahlzeit.
- Steigern: Verträglichkeit 5–7 Tage prüfen (v. a. Stuhlgang). Bei Bedarf schrittweise erhöhen.
- Orientierung: Die D‑A‑CH‑Referenzwerte liegen für Erwachsene bei ca. 300 mg/Tag (Frauen) und 350 mg/Tag (Männer) über die Ernährung. DGE‑Referenzwerte.
- Obergrenze für Nahrungsergänzung: In der EU gelten 250 mg/Tag elementares Magnesium aus Nahrungsergänzungsmitteln als tolerierbare Obergrenze (bezogen auf bestimmte, leicht lösliche Salze). Ernährungsmagnesium zählt nicht dazu. EFSA‑Hinweis zur UL‑Ableitung.
Praxisbeispiel: Enthält Ihre Kapsel 210 mg Magnesium, starten Sie mit 1 Kapsel am Abend. Bei Bedarf können Sie – in Rücksprache und unter Beachtung der Produktangaben – auf zwei kleinere Portionen am Tag aufteilen.
Starten Sie niedrig (100–200 mg), hören Sie auf Ihren Bauch und steigern Sie langsam. Achten Sie auf die Gesamtzufuhr und Produktangaben.
Einnahmezeitpunkt & Wechselwirkungen
- Timing: Abends sinnvoll bei nächtlichen Krämpfen. Höhere Mengen auf 2 Portionen verteilen.
- Abstand zu Medikamenten: Zu bestimmten Antibiotika (z. B. Tetrazykline, Fluorchinolone), Bisphosphonaten und Levothyroxin 2–4 Stunden Abstand einhalten. Fragen Sie Arzt/Apotheke, wenn Sie Medikamente einnehmen. Hinweise: z. B. Fachinformationen/Apotheke und Interaktionsdatenbanken.
- Besondere Vorsicht: Nierenerkrankungen, Herzerkrankungen, Schwangerschaft/Stillzeit → ärztlich abklären.
Magnesium aus Lebensmitteln
Top‑Quellen mit Portionsbeispielen
- Mandeln, 30 g: ca. 70–80 mg
- Kürbiskerne, 30 g: ca. 120–160 mg
- Haferflocken, 50 g: ca. 55–70 mg
- Spinat (gekocht), 150 g: ca. 80–120 mg
- Schwarze Bohnen/Kichererbsen (gekocht), 150 g: ca. 70–120 mg
- Dunkle Schokolade (70–85%), 30 g: ca. 60–80 mg
- Mineralwasser mit höherem Mg‑Gehalt: je nach Sorte stark variabel
Mehr Inspiration finden Sie im Artikel magnesiumreiche Lebensmittel. Werte sind Richtwerte und können je nach Produkt/Quelle schwanken. Die D‑A‑CH‑Referenzwerte der DGE helfen bei der Orientierung.
Einfache Tageskombis
- Frühstück: Haferflocken + Mandeln + Banane
- Mittag: Quinoa‑Gemüsesalat + Kichererbsen
- Abend: Vollkornbrot + Hummus + Blattspinat
So decken Sie oft bereits einen großen Teil des Tagesbedarfs – Ergänzungen können gezielt on top eingesetzt werden.
Sicherheit & wann ärztlich abklären?
Nebenwirkungen/Unverträglichkeiten
- Häufig: Weicher Stuhl/Durchfall (v. a. bei hohen Dosen oder bestimmten Formen wie Oxid/Citrat). Dosis reduzieren oder aufteilen.
- Beachten Sie die Produktangaben und die oben genannte Obergrenze für Supplemente.
Warnzeichen/Red Flags
- Häufige nächtliche Krämpfe trotz Maßnahmen über Wochen
- Neurologische Ausfälle (Taubheit, Lähmungserscheinungen)
- Schwellung, Rötung, starke Schmerzen oder Überwärmung der Wade
- Neue Medikamente als möglicher Auslöser
- Bekannte Nierenerkrankung, Herzrhythmusstörungen
Bei solchen Zeichen bitte ärztlich abklären. Hintergrundinfos: Cochrane‑Review, DGE‑Daten.
Leichte Magen‑Darm‑Beschwerden sind möglich – dann Dosis anpassen. Bei starken, häufigen oder neuen Beschwerden: ärztlich prüfen lassen.
FAQ: Häufige Fragen zu Magnesium & Wadenkrämpfen
Hilft Magnesium sofort?
Manche merken innerhalb weniger Tage eine Besserung, andere nicht. Nutzen Sie es als Baustein mit Dehnen, Trinken und Schlafhygiene.
Welche Form ist bei empfindlichem Magen geeignet?
Viele vertragen organische Verbindungen wie Citrat oder Bisglycinat gut. Testen Sie niedrig dosiert und steigern Sie langsam.
Wann einnehmen?
Abends bei nächtlichen Krämpfen; bei höheren Mengen auf zwei Gaben (z. B. morgens/abends) aufteilen. Hinweise zur Magnesium‑Einnahme für Schlaf & Entspannung finden Sie im Ratgeber.
Darf ich Magnesium mit Kalium kombinieren?
In üblichen Mengen ja. Achten Sie auf Verträglichkeit und Medikamente. Bei Herzerkrankungen oder Diuretika‑Therapie medizinisch abklären.
Was bedeutet „ionisiertes“ Magnesium?
Im Verdauungstrakt liegt Magnesium grundsätzlich als Ion vor. Wichtiger sind die Verbindung, die elementare Menge und Ihre Verträglichkeit.
Produktinfo: Nordic Oil Essentials Magnesium Kapseln
Die Nordic Oil Essentials Magnesium Kapseln enthalten pro Kapsel 210 mg Magnesium aus Aquamin‑Meerwasserkonzentrat. Verzehrempfehlung laut Produkt: 1–2 Kapseln täglich, vorzugsweise zu einer Mahlzeit. Tipp: Bei nächtlichen Krämpfen abends beginnen und die Verträglichkeit prüfen.
- Vorteile: vegane Kapseln, Kombination mit natürlich vorkommenden Mineralstoffen.
- Praxis: Starten Sie mit 1 Kapsel (210 mg) am Abend. Prüfen Sie die Verträglichkeit; behalten Sie Ihre Gesamtzufuhr im Blick.
Quellen & weiterführende Hinweise
- DGE: Referenzwerte für Magnesium
- EU‑Health‑Claims (z. B. „trägt zu einer normalen Muskelfunktion und einem Elektrolytgleichgewicht bei“)
- Cochrane‑Review: Magnesium bei Muskelkrämpfen
- EFSA/SCF: Ableitung der tolerierbaren Obergrenze (250 mg/Tag aus Supplementen)
Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Diagnose oder Therapie. Lassen Sie anhaltende oder starke Beschwerden ärztlich abklären.