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Der Einfluss von Probiotika bei Helicobacter Pylori Befall

Leila WehrhahnAktualisiert:
Der Einfluss von Probiotika bei Helicobacter Pylori Befall

Sie haben die Diagnose Helicobacter pylori erhalten und fragen sich, ob Probiotika helfen? Hier erfahren Sie kompakt, welche Stämme untersucht sind, was realistisch erwartet werden kann – und wie Probiotika die Standardtherapie sinnvoll ergänzen.

  • Probiotika sind eine sinnvolle Ergänzung zur leitliniengerechten Eradikation, kein Ersatz.
  • Beste Evidenz: weniger Nebenwirkungen unter Antibiotika; teils höhere Eradikationsraten.
  • Wichtig: exakte Stammbezeichnung (z. B. L. reuteri DSM 17648, S. boulardii CNCM I-745).
  • Therapieerfolg sollte kontrolliert werden (z. B. Atem- oder Stuhltest).
Für wen ist das relevant?
  • Erstdiagnose von H. pylori
  • Wiederholte Therapieversuche/‑versager
  • Menschen mit Nebenwirkungen unter Antibiotika (z. B. Durchfall, Übelkeit)

Was ist Helicobacter pylori – kurz erklärt

Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das die Magenschleimhaut besiedeln kann. Eine Infektion verläuft oft symptomarm, kann aber zu Gastritis, Ulzera und – selten und meist langfristig – zu Komplikationen führen. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen lässt sich die bakterielle Last deutlich senken oder das Bakterium eradizieren, insbesondere mit leitliniengerechter Therapie. Probiotika können dabei unterstützen, vor allem um Nebenwirkungen zu reduzieren und die Verträglichkeit zu verbessern.

🔍 Kurz zusammengefasst

H. pylori ist häufig, oft gut behandelbar und Probiotika können die Therapie verträglicher machen.

Symptome & Risiken in Kürze

  • Häufig: Oberbauchbeschwerden, Blähungen, Übelkeit, frühe Sättigung
  • Möglich: Ulkus mit Schmerzen, selten Blutung
  • Alarmzeichen: Bluterbrechen, schwarzer Stuhl, ungewollter Gewichtsverlust, Blutarmut, anhaltende starke Schmerzen

Diagnose & Erfolgskontrolle

Zur Diagnose werden u. a. Harnstoff-Atemtest, Stuhlantigentest oder – bei Indikation – eine Endoskopie mit Biopsie eingesetzt. Wichtig: Nach abgeschlossener Therapie sollte der Erfolg kontrolliert werden (Test-of-Cure), in der Regel frühestens 4 Wochen nach Therapieende und nach ausreichend langer PPI-Pause. Sprechen Sie die konkrete Planung mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt ab.

🔍 Kurz zusammengefasst

Diagnose per Atem- oder Stuhltest; nach der Behandlung den Erfolg kontrollieren lassen.

Im nächsten Abschnitt lesen Sie, wie die Standardtherapie aussieht – und wo Probiotika ergänzend sinnvoll sind.

Standardtherapie – wofür Probiotika ergänzend sinnvoll sind

Die leitliniengerechte Eradikation basiert auf einer Kombination aus Säurehemmung (z. B. PPI) und Antibiotika; die genaue Kombination und Dauer variieren je nach Resistenzlage, Vortherapien und regionalen Empfehlungen. Probiotika sind eine Ergänzung, kein Ersatz: Sie können die Eradikationsrate in Kombination mit Antibiotika erhöhen und vor allem therapiebedingte Nebenwirkungen (z. B. Durchfall, Übelkeit) reduzieren.

🔍 Kurz zusammengefasst

Antibiotika plus Säurehemmung sind Standard. Probiotika begleiten die Therapie und verbessern oft die Verträglichkeit.

Wie unterstützen Probiotika genau? Das klärt der nächste Abschnitt zu den Mechanismen.

Wie Probiotika wirken

Mechanismen

  • Adhäsionsblockade: bestimmte Stämme (z. B. L. reuteri DSM 17648) binden an H. pylori und erschweren dessen Anhaften an die Magenschleimhaut.
  • Kompetitive Verdrängung: Milchsäurebildner senken lokal den pH-Wert und konkurrieren um Nischen.
  • Modulation des Mikrobioms: Stabilisierung der Darmflora kann Antibiotika‑assoziierte Beschwerden mindern.
  • Immunmodulation: ausgewählte Stämme können entzündliche Signale günstig beeinflussen.

Im nächsten Schritt schauen wir uns die am besten untersuchten Stämme mit ihrer Evidenz an.

Welche Stämme sind untersucht?

Limosilactobacillus reuteri DSM 17648

Nutzungskategorie: Senkung der bakteriellen Last, Symptomlinderung; als Ergänzung zur Standardtherapie. Mechanismus: Adhäsionsblockade durch Koaggregation mit H. pylori. Evidenz: randomisierte Studien zeigen eine Reduktion der bakteriellen Last und teils bessere Verträglichkeit. Typische Anwendung: produktabhängig; häufig über 2–4 Wochen begleitend. Sicherheit: gut verträglich.

Saccharomyces boulardii CNCM I‑745

Nutzungskategorie: Reduktion von Antibiotika‑Nebenwirkungen (insbesondere Durchfall); in einigen Studien leichte Erhöhung der Eradikationsrate in Kombination mit Standardtherapie. Evidenz: mehrere RCTs und Meta‑Analysen. Typische Anwendung: häufig 5–10 Mrd. CFU/Tag während der Eradikation, zeitlich versetzt zu Antibiotika. Sicherheit: in der Regel gut; Vorsicht bei stark immunsupprimierten Personen.

L. reuteri DSM 17938 / ATCC PTA 6475

Nutzungskategorie: Unterstützung der Verträglichkeit und Symptomlinderung; ergänzend zur Eradikation. Evidenz: RCTs in gastrointestinalen Indikationen; für H. pylori als Add‑on untersucht. Typische Anwendung: häufig 108–109 CFU/Tag über mehrere Wochen. Sicherheit: gut verträglich.

Bifidobakterien (z. B. Bifidobacterium lactis HN019)

Nutzungskategorie: Toleranzverbesserung, mögliche Unterstützung der Eradikation in Kombination. Evidenz: verschiedene RCTs und Reviews mit positiven Signalen. Typische Anwendung: häufig 1–20 Mrd. CFU/Tag, begleitend zur Therapie. Sicherheit: sehr gut verträglich.

🔍 Kurz zusammengefasst

Mehrere konkret definierte Stämme zeigen Nutzen – vor allem weniger Nebenwirkungen und teils höhere Eradikation in Kombination mit der Standardtherapie.

Stamm Hauptergebnis Evidenz Typische Anwendung Hinweise
L. reuteri DSM 17648 Reduktion bakterieller Last, Symptomlinderung RCTs Produktabhängig; oft 2–4 Wochen begleitend Ergänzung; nicht als Monotherapie
S. boulardii CNCM I‑745 Weniger AB‑Nebenwirkungen, teils höhere Eradikation RCTs, Meta‑Analysen 5–10 Mrd. CFU/Tag, versetzt zu AB Bei Immunsuppression Rücksprache
L. reuteri DSM 17938 / ATCC PTA 6475 Verbesserte Verträglichkeit, Symptomlinderung RCTs (Add‑on) 108–109 CFU/Tag Als Ergänzung zur Standardtherapie
B. lactis HN019 Toleranzverbesserung, Kombinationseffekt RCTs/Reviews 1–20 Mrd. CFU/Tag Auf genaue Kennung achten

Was bedeutet das für den Alltag? Im nächsten Abschnitt finden Sie konkrete Anwendungstipps.

Praxis: Anwendung, Dauer, Sicherheit

Wann einnehmen (Timing vs. Antibiotika)

  • Probiotika zeitlich versetzt zu Antibiotika einnehmen (z. B. 2–3 Stunden Abstand).
  • Anwendungsdauer häufig während der Eradikation und 1–4 Wochen danach fortsetzen.
  • Auf dem Etikett sollten Stamm, Menge (CFU) und Haltbarkeit klar angegeben sein.

Nebenwirkungen & Sicherheit

  • Probiotika gelten im Allgemeinen als gut verträglich; leichte Blähungen sind möglich und häufig vorübergehend.
  • Bei schwerer Immunsuppression oder zentralem Venenkatheter vorher ärztlich Rücksprache halten (insbesondere bei Hefestämmen).
  • Zu individuellen Unverträglichkeiten beraten lassen, falls bereits Magen‑Darm‑Erkrankungen bestehen.
  • Probiotika zeitlich versetzt zu Antibiotika (z. B. 2–3 Std.).
  • Auf genaue Stammbezeichnung und CFU achten.
  • Nach Therapie: Test of Cure mit Arzt/Ärztin besprechen.

Ergänzend interessieren viele natürliche Maßnahmen. Was davon sinnvoll ist, fasst der nächste Abschnitt zusammen.

Natürliche Begleitmaßnahmen – was ist belegt, was nicht?

Für einzelne Substanzen wie Ingwer gibt es vorläufige Hinweise auf eine Hemmung von H. pylori und entzündungsmodulierende Effekte. Diese Hinweise sind ermutigend, ersetzen aber keine leitliniengerechte Behandlung. Wer keinen frischen Ingwer verwenden möchte, findet Alternativen wie Pulver oder Probiotika-Kapseln (Produktseite von Nordic Oil). Setzen Sie realistische Erwartungen: Natürliche Maßnahmen sind eher Begleiter – Probiotika können hier eine positive Rolle spielen, insbesondere hinsichtlich Verträglichkeit.

🔍 Kurz zusammengefasst

Natürliche Mittel können ergänzen, aber nicht ersetzen. Probiotika sind hierbei eine gut untersuchte, meist gut verträgliche Option.

Häufige Fragen klären wir im folgenden FAQ.

FAQ

Kann ich Probiotika statt Antibiotika nehmen?

Nein. Probiotika können die Eradikation unterstützen und Nebenwirkungen reduzieren, ersetzen aber nicht die leitliniengerechte Therapie.

Wie lange sollte ich Probiotika einnehmen?

Bewährt hat sich die Einnahme während der Eradikation und – nach individueller Absprache – einige Wochen darüber hinaus, um die Verträglichkeit zu fördern.

Wann sollte ich ärztlichen Rat einholen?

Bei Alarmzeichen wie Bluterbrechen, schwarzem Stuhl, stark anhaltenden Schmerzen, ungewolltem Gewichtsverlust oder Blutarmut sollten Sie umgehend ärztlich abgeklärt werden.

Wie wird H. pylori nachgewiesen?

Üblich sind Harnstoff-Atemtest und Stuhlantigentest; in bestimmten Situationen erfolgt eine Endoskopie. Wichtig ist eine Erfolgskontrolle nach der Behandlung.

Kann ich bei Gastritis Probiotika einnehmen?

Ja, bei bakterieller Gastritis im Rahmen einer H. pylori-Infektion können Probiotika sinnvoll sein, da sie die Barrierefunktion unterstützen und die Verträglichkeit der Therapie verbessern. Weitere Hintergründe zu möglichen Begleiterscheinungen finden Sie hier: Mögliche Nebenwirkungen von CBD-Produkten (Nordic Oil Blog).

Wie kann man H. pylori ohne Antibiotika behandeln?

Ansätze mit pflanzlichen Wirkstoffen (z. B. aus Pflanzenölen) werden wissenschaftlich untersucht. Aktuell gelten sie als ergänzend/experimentell und werden nicht als Ersatz der Standardtherapie empfohlen.

Standardtherapie in Kürze

Zur Hauptbehandlung gehören eine Säurehemmung (z. B. PPI) in Kombination mit geeigneten Antibiotika; je nach Leitlinie und Resistenzlage kommen unterschiedliche Schemata zum Einsatz. Bismuth‑haltige Schemata sind eine Option, die übliche Dauer liegt häufig im Bereich von etwa 10–14 Tagen. Probiotika können begleitend eingesetzt werden, ersetzen die Therapie aber nicht.

🔍 Kurz zusammengefasst

Die Eradikation erfolgt mit Antibiotika plus Säurehemmung. Probiotika begleiten die Behandlung und können sie unterstützen.

Lokaler Kontext: DACH – kurz eingeordnet

In der DACH‑Region orientiert sich die Behandlung an aktuellen gastroenterologischen Leitlinien; die Auswahl des Regimes berücksichtigt lokale Resistenzdaten und Vortherapien. Eine Kontrolle des Therapieerfolgs wird in der Regel empfohlen. Besprechen Sie Details mit Ihrem Behandlungsteam.

Wichtig: Diese Inhalte ersetzen keine ärztliche Beratung. Bei Alarmzeichen (Bluterbrechen, schwarzer Stuhl, starke anhaltende Schmerzen, Gewichtsverlust) sofort ärztliche Abklärung. Nahrungsergänzungsmittel können die Therapie unterstützen, sind aber kein Ersatz für eine medizinische Behandlung.

Mini‑Glossar

  • Eradikation: vollständige Entfernung eines Erregers aus dem Körper.
  • PPI: Protonenpumpenhemmer, reduzieren die Magensäure.
  • Resistenz: Unempfindlichkeit von Bakterien gegenüber bestimmten Antibiotika.
  • RCT: randomisierte kontrollierte Studie, Goldstandard zur Wirksamkeitsprüfung.
  • CFU: Colony Forming Units; Maß für die Anzahl vermehrungsfähiger Mikroorganismen.

Quellen

  1. Leitlinienempfehlungen zur Eradikation von H. pylori (DACH/Europa) – Überblick.
  2. Systematische Reviews/Meta‑Analysen zu S. boulardii CNCM I‑745 als Add‑on bei H. pylori.
  3. RCTs zu L. reuteri DSM 17648 (Adhäsionsblockade, Reduktion der bakteriellen Last).
  4. Studien zu L. reuteri DSM 17938/ATCC PTA 6475 als Ergänzungstherapie.
  5. Übersichtsarbeiten zu B. lactis HN019 und Kombinationspräparaten in der Eradikationsbegleitung.

Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt worden und dienen nur zu Informationszwecken. Sie sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wenden Sie sich bei Fragen zu Ihrem Gesundheitszustand immer an Ihren Arzt oder einen anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister.