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Welche Probiotika helfen bei Durchfall? Ein Leitfaden

Leila WehrhahnAktualisiert:
Welche Probiotika helfen bei Durchfall? Ein Leitfaden

Durchfall hat viele Ursachen – von Infekten über Antibiotika bis zum Reizdarmsyndrom. Was sind Probiotika? – Grundlagenartikel können in bestimmten Situationen unterstützen. Dieser Leitfaden zeigt, wann sie sinnvoll sind, welche Stämme infrage kommen und wie Sie sie sicher anwenden. Bei der Auswahl eines Produktes hilft Ihnen zudem unsere Kauf-Checkliste; bestehende Angebote finden Sie z. B. hier: Probiotika-Produkte bei Nordic Oil.

Kurzüberblick
  • Probiotika können vor allem bei Antibiotika-assoziiertem Durchfall (AAD) und teils bei akutem infektiösem Durchfall unterstützen; für Reisedurchfall gibt es Hinweise, insbesondere für Saccharomyces boulardii.
  • Entscheidend sind der genau benannte Stamm und eine ausreichende Menge (KBE) bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum.
  • Bei Warnzeichen (Fieber, Blut im Stuhl, starke Dehydrierung) bitte ärztlich abklären.

Was ist Durchfall – und wann sind Probiotika sinnvoll?

Von Durchfall spricht man meist ab drei dünnflüssigen Stühlen in 24 Stunden. Häufige Auslöser sind Viren (z. B. Noro-/Rotaviren) oder Bakterien; oft reicht Flüssigkeitszufuhr und Abwarten. Probiotika kommen ergänzend infrage, nicht als Ersatz für Basismaßnahmen wie orale Rehydratation. Wichtig ist die Einordnung: akuter Durchfall (Tage), anhaltend/chronisch (> 2–3 Wochen), Antibiotika‑assoziiert (während/nach Antibiotika), Reisedurchfall (unterwegs) oder Reizdarmsyndrom mit Diarrhö (IBS‑D). Je nach Ursache unterscheidet sich die Datenlage zu Probiotika deutlich [8].

🔍 Kurz zusammengefasst

Probiotika sind eine mögliche Ergänzung – je nach Ursache des Durchfalls. Basis bleibt: trinken, Elektrolyte, Beobachtung. Bei Warnzeichen zum Arzt.

Bei welchen Durchfallformen helfen Probiotika?

Antibiotika‑assoziierter Durchfall (AAD)

Für Erwachsene und Kinder zeigen Metaanalysen, dass Probiotika das AAD‑Risiko moderat senken können; teils wird ein Nutzen besonders bei höherem Ausgangsrisiko beobachtet. Untersucht wurden u. a. Saccharomyces boulardii und Lactobacillus-Stämme. Start möglichst zeitnah zum Antibiotikum; Sicherheit bei immunkompetenten Personen ist in Studien gut belegt [3][4][5].

Akuter infektiöser Durchfall

Aktuelle systematische Übersichten finden insgesamt geringe bis unklare Effekte, insbesondere in großen, methodisch robusten Studien. Einige pädiatrische Fachgesellschaften empfehlen ausgewählte Stämme (z. B. LGG, S. boulardii) als Zusatz zur oralen Rehydratation, mit meist kleiner Effektgröße (z. B. Verkürzung um etwa einen Tag). Eine routinemäßige Anwendung bei allen Patientengruppen wird nicht generell empfohlen [2][6].

Reisedurchfall (Prophylaxe)

Für die Vorbeugung von Reisedurchfall gibt es Hinweise auf einen Nutzen einzelner Stämme, am konsistentesten für Saccharomyces boulardii (Stamm CNCM I‑745). Insgesamt ist die Studienlage begrenzt und heterogen; Probiotika können eine Option sein, ersetzen aber keine Hygienemaßnahmen vor Ort [7].

Reizdarmsyndrom mit Diarrhö (IBS‑D)

Die deutsche S3‑Leitlinie (2021, gültig bis 2026) gibt eine positive Empfehlung für die Mikrobiom‑Modulation mit ausgewählten Probiotika beim Reizdarmsyndrom. Die Wahl sollte stammspezifisch und symptomorientiert erfolgen (z. B. bestimmte Bifidobacterium- oder Lactobacillus-Stämme) [1].

🔍 Kurz zusammengefasst

Der Nutzen ist je nach Indikation unterschiedlich: AAD – gut belegt; akut – teils geringe Effekte; Reise – Hinweise, v. a. S. boulardii; IBS‑D – ausgewählte Stämme empfohlen.

Welche Probiotika‑Stämme kommen infrage?

Bitte achten Sie immer auf die vollständige Stammbezeichnung (Gattung Art Stammcode) und die dokumentierte Dosis (KBE/Tag). Nachfolgend beispielhafte Stämme mit Anwendungsbereichen:

Stamm (vollständig) Einsatzbereich Hinweise
Saccharomyces boulardii CNCM I‑745 AAD‑Prävention; Reisedurchfall‑Prophylaxe; teils akuter Durchfall (v. a. Kinder) Studienlage vergleichsweise konsistent; typische Kurzzeitanwendung; nicht mit heißen Getränken einnehmen [3][6][7].
Lacticaseibacillus rhamnosus GG (ATCC 53103) Akuter Durchfall (Kinder); AAD (teils) Als Zusatz zur Rehydratation; Dosierungen ≥ 1010 KBE/Tag über 5–7 Tage in pädiatrischen Empfehlungen [2][6].
Limosilactobacillus reuteri DSM 17938 Akuter Durchfall (Kinder) Schwächere Evidenz; kann die Dauer geringfügig reduzieren [6].
Bifidobacterium bifidum MIMBb75 Reizdarmsyndrom (IBS, inkl. IBS‑D) In der deutschen S3‑Leitlinie positiv bewertet; symptomorientierter Einsatz [1].
Lactiplantibacillus plantarum 299v (DSM 9843) Reizdarmsyndrom (Symptomkontrolle, z. B. Blähungen) Überwiegend positive Bewertungen in der Leitlinie; stammspezifisch vorgehen [1].

Einnahme, Dosierung und Dauer

  • Start: Bei AAD möglichst früh – idealerweise innerhalb der ersten 24–48 Stunden nach Beginn der Antibiotikatherapie [4][5].
  • Dosis: Studien verwenden häufig 109–1010 KBE/Tag; für S. boulardii sind 250–750 mg/Tag über 5–7 Tage bei akuter Diarrhö beschrieben. Halten Sie sich an die Herstellerangaben und die untersuchte Dosis des jeweiligen Stamms [6].
  • Dauer: Akuter Durchfall: meist 5–7 Tage. AAD‑Prävention: bis zum Ende der Antibiotikatherapie (teils einige Tage darüber hinaus). IBS‑D: probatorisch 8–12 Wochen, dann Wirkung bewerten [1][4][6].
  • Zu/mit Mahlzeit? Die Evidenz ist nicht einheitlich. In vitro‑Modelle zeigen bessere Überlebensraten bakterieller Probiotika, wenn sie mit oder kurz vor einer Mahlzeit eingenommen werden; folgen Sie primär den Herstellerhinweisen. S. boulardii nicht mit heißen Getränken einnehmen [6][9].
  • Lagerung: Auf die Angaben achten (Kühlkette ja/nein). Hitze und Feuchtigkeit vermeiden; KBE‑Angabe sollte bis Ende des MHD gelten [9][10].
🔍 Kurz zusammengefasst

Starten Sie früh, wählen Sie einen passenden, klar benannten Stamm in ausreichender Dosierung und halten Sie sich an die Herstellerangaben zu Einnahme und Lagerung.

Wann zum Arzt?
  • Fieber, Blut im Stuhl, anhaltende starke Bauchschmerzen
  • Zeichen der Dehydrierung (z. B. Schwindel, Kreislaufprobleme), Durchfall länger als 48–72 Stunden ohne Besserung
  • Säuglinge/Kleinkinder, hohes Alter, Schwangerschaft, Immunsuppression oder relevante Grunderkrankungen

Diese Warnzeichen basieren auf unabhängigen Patienteninformationen [8].

Probiotischer Joghurt – sinnvoll oder nicht?

Während einer akuten Phase vertragen viele Menschen laktosearme/leichte Kost besser; Priorität haben Flüssigkeit und Elektrolyte. Nach Abklingen der Symptome kann Natur- oder probiotischer Joghurt die Kost ergänzen. Bedenken Sie: In Joghurts variieren Stämme und Mengen stark; sie erreichen oft nicht die in Studien geprüften Dosierungen. Für gezielte Anwendungen (z. B. AAD‑Prävention) sind standardisierte Supplemente praktischer [2][6][8].

🔍 Kurz zusammengefasst

Akut: laktosearm und trinken. Danach kann Joghurt sinnvoll sein, liefert aber meist nicht die studienüblichen Stamm‑ und Mengenvorgaben.

Kauf‑Checkliste

  • Vollständige Stammbezeichnung (z. B. Gattung Art Stammcode).
  • Lebendkeimzahl (KBE) bis Ende MHD ausgewiesen.
  • Zur Indikation passende Evidenz (z. B. AAD, akuter Durchfall, IBS‑D) – prüfen Sie Studien/Leitlinien [1][2][4].
  • Lagerhinweise beachten (Kühlkette? Feuchtigkeit/Hitze vermeiden).
  • Seriöse Herstellerangaben, idealerweise geprüfte Qualität. Angebote finden Sie z. B. hier: Auswahl an Probiotika im Nordic‑Oil‑Shop.

FAQ

Kann ich Probiotika parallel zu Antibiotika nehmen?

Ja, das ist genau der untersuchte Anwendungsfall bei AAD. Beginnen Sie möglichst früh nach Start der Antibiotikatherapie und halten Sie Abstand zur Einnahme (z. B. 2–3 Stunden, Herstellerangaben beachten). Die Evidenz zeigt eine moderate Risikoreduktion, insbesondere bei höherem Ausgangsrisiko [3][4][5].

Wie lange, bis eine Wirkung eintritt?

Bei akuter Diarrhö wird – wenn überhaupt – eine leichte Verkürzung der Dauer um etwa einen Tag beschrieben; das ist ein Tages‑, nicht Minuten‑Horizont. Bei IBS‑D wird meist ein 8–12‑wöchiger Probelauf empfohlen [2][6][1].

Sind Probiotika für Kinder geeignet?

Ja, für bestimmte Indikationen und Stämme. Bei akuter Gastroenteritis werden u. a. LGG oder S. boulardii als Zusatz zur Rehydratation diskutiert. Dosierung und Dauer sind altersabhängig; bitte pädiatrische Empfehlungen beachten [6].

Gibt es Nebenwirkungen oder Personen, die vorsichtig sein sollten?

Probiotika gelten bei immunkompetenten Personen als gut verträglich. Vorsicht bzw. ärztliche Abklärung bei starker Immunsuppression, zentralem Venenzugang, schwerer Grunderkrankung, sehr frühem Säuglingsalter oder in der Schwangerschaft/Stillzeit. S. boulardii nicht bei Pilzinfektionen/hohem Risiko für Fungämien [3][6].

Mit oder ohne Essen einnehmen?

Die Daten sind nicht einheitlich. Labor‑/Modellstudien zeigen bessere Überlebensraten mit oder kurz vor einer Mahlzeit; halten Sie sich an die Herstellerangaben. Wichtiger als der Zeitpunkt ist ein passender, geprüfter Stamm in ausreichender Dosis [9].

Wie lagere ich Probiotika korrekt – gerade auf Reisen?

Richten Sie sich nach dem Etikett (kühlpflichtig/nicht kühlpflichtig). Generell Hitze und Feuchtigkeit vermeiden; bei nicht kühlpflichtigen Präparaten möglichst unter 25 °C lagern. Auf Reisen in der Originalverpackung, vor Sonne geschützt transportieren [10].

Quellen

  1. [1] AWMF/DGVS/DGNM. S3‑Leitlinie Reizdarmsyndrom, Version 2.3; veröffentlicht 06.07.2021; gültig bis 30.03.2026. AWMF: S3‑Leitlinie Reizdarmsyndrom (deutsch)
  2. [2] Cochrane Review 2020: Probiotics for treating acute infectious diarrhoea. Cochrane Evidence: Acute infectious diarrhoea and probiotics
  3. [3] Cochrane Review 2017: Probiotics for prevention of Clostridioides difficile‑assoziierter Diarrhö. Cochrane Evidence: Probiotics zur Prävention von C. difficile‑Diarrhö
  4. [4] Meta‑Analyse (Erwachsene) 2020: Probiotics for prevention of antibiotic‑associated diarrhea. PubMed: Meta‑Analyse 2020 zur AAD‑Prävention (Erwachsene)
  5. [5] Cochrane Review (Kinder) 2019/2020: Probiotics for prevention of antibiotic‑associated diarrhea in children. Cochrane Evidence: AAD‑Prävention bei Kindern
  6. [6] ESPGHAN Positionspapier: Einsatz von LGG und S. boulardii bei akuter Gastroenteritis (Dosis/5–7 Tage). PubMed: ESPGHAN‑Positionspapier zu LGG und S. boulardii (2014)
  7. [7] Systematic Review/Meta‑Analyse 2018: Probiotics to prevent travellers’ diarrhoea; Wirksamkeit v. a. S. boulardii. PubMed: Probiotika zur Prävention von Reisedurchfall (2018)
  8. [8] IQWiG – Gesundheitsinformation: Durchfall (Definition, Warnzeichen). IQWiG: Gesundheitsinformation Durchfall
  9. [9] Tompkins et al. 2011: Einfluss von Mahlzeiten auf das Überleben von Probiotika (in vitro‑Modell). PubMed: Einfluss von Mahlzeiten auf Probiotika‑Überleben (2011)
  10. [10] Internationale Branchenempfehlungen zu Stabilität/Lagerung (IPA/CHPA). CHPA: Best Practices & Voluntary Guidelines for Probiotics

Disclaimer: Dieser Beitrag ersetzt keine individuelle medizinische Beratung. Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise. Es werden keine Heilaussagen getroffen. Bitte beachten Sie die Hinweise zu Warnzeichen und suchen Sie bei Bedarf ärztliche Hilfe.

Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt worden und dienen nur zu Informationszwecken. Sie sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wenden Sie sich bei Fragen zu Ihrem Gesundheitszustand immer an Ihren Arzt oder einen anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister.