Wie sollte Omega-3 eingenommen werden?
Leila WehrhahnAktualisiert:
Was sind Omega‑3‑Fettsäuren?
Hier erfahren Sie kompakt, welche Omega‑3‑Typen es gibt – und warum EPA und DHA das Ziel Ihrer Versorgung sein sollten.
Omega‑3‑Fettsäuren umfassen ALA (pflanzlich, z. B. aus Lein, Raps, Walnuss) sowie die marinen Formen EPA und DHA (Fisch, Algen). Der Körper wandelt ALA nur begrenzt in EPA/DHA um – typischerweise im einstelligen Prozentbereich. Für messbare Effekte auf Herz‑Kreislauf‑Marker und Entzündung sind EPA und DHA entscheidend.
ALA ist die pflanzliche Vorstufe, EPA/DHA sind die wirksamen Ziel-Fettsäuren. Setzen Sie bei Bedarf auf EPA/DHA aus Fisch- oder Algenöl.
Wie viel Omega‑3 brauche ich?
Orientieren Sie sich an klaren Zielwerten und rechnen Sie Ihre persönliche Dosis anhand des Etiketts aus.
Alltag & Prävention
Für die allgemeine Gesundheit gelten 250–500 mg EPA+DHA pro Tag als praxistauglicher Zielbereich. Wichtig: Die Angabe „1.000 mg Fischöl“ auf dem Etikett entspricht nicht automatisch 1.000 mg EPA+DHA. Häufig liefern 1.000 mg Fischöl etwa 300 mg EPA+DHA – prüfen Sie die Nährwertangaben pro Kapsel oder Teelöffel.
Besondere Lebensphasen
Schwangerschaft/Stillzeit: Zusätzlich ca. 200 mg DHA pro Tag einplanen (nach Rücksprache mit der Frauenärztin). Vegetarisch/vegan: Greifen Sie auf Algenöl zurück, das direkt DHA (oft auch EPA) liefert.
Therapeutische Dosierungen
Zur Senkung erhöhter Triglyceride werden in Studien 2–4 g EPA+DHA pro Tag eingesetzt – das gehört in ärztliche Begleitung. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt für Nahrungsergänzungen eine Obergrenze von 1,5 g EPA+DHA pro Tag als vorsorglichen Richtwert.
Alltag: 250–500 mg EPA+DHA/Tag. Schwangerschaft: +200 mg DHA. Triglyceride: 2–4 g/Tag nur ärztlich. Achten Sie auf den EPA/DHA-Gehalt, nicht nur auf „Fischöl mg“.

Omega 3 Kapseln
Wann und wie einnehmen?
Die Einnahme zu einer Hauptmahlzeit erhöht die Aufnahme und verbessert die Verträglichkeit.
Mit Mahlzeiten
Nehmen Sie Omega‑3 idealerweise zu einer Mahlzeit mit etwas Fett (ca. 10–15 g, z. B. Joghurt mit Nüssen, Vollkornbrot mit Avocado, Fischgericht). Das steigert die Bioverfügbarkeit und verringert fischiges Aufstoßen. Empfindliche Personen splitten die Tagesmenge auf morgens und abends. Halten Sie einen festen Einnahmezeitpunkt ein – das unterstützt die Routine.
Formen & Verträglichkeit
Omega‑3 liegt je nach Produkt als Triglycerid‑Form, Ethylester oder in Phospholipiden (z. B. Krillöl) vor. Alle Formen profitieren von der Einnahme mit einer Mahlzeit. Praxis‑Tipps: Kapseln gekühlt lagern, bei Bedarf kurz vor dem Essen einnehmen und auf kleine Portionen aufteilen.
Wenn Sie bereits ein Produkt verwenden – etwa Omega‑3‑Fischöl‑Kapseln – richten Sie die Menge am EPA/DHA‑Gehalt pro Portion aus und gleichen Sie sie mit Ihren Zielwerten ab.
Nehmen Sie Omega‑3 stets zu einer fetthaltigen Mahlzeit. Teilen Sie die Dosis bei Bedarf auf zwei Einnahmen und orientieren Sie sich am EPA/DHA‑Gehalt des Produkts.
Wie lange bis zur Wirkung?
Geben Sie Ihrem Körper Zeit: Der volle Effekt entsteht, wenn EPA/DHA in Zellmembranen eingebaut sind.
Rechnen Sie mit 8–12 Wochen, bis sich stabile Blutwerte und spürbare Effekte einstellen. Sinnvoll ist der Omega‑3‑Index (Bluttest) als Monitoring: Startwert erheben und nach 12 Wochen erneut messen; Zielbereich 8–12 %. Bleiben Sie anschließend bei Ihrer Dosis und kontrollieren Sie den Index alle 6–12 Monate.
Volle Wirkung nach 8–12 Wochen. Prüfen Sie Fortschritte objektiv über den Omega‑3‑Index (Ziel 8–12 %).
Lebensmittel vs. Supplement
Ernährung bleibt die Basis – Supplemente helfen, definierte Mengen EPA/DHA zuverlässig zu erreichen.
Planen Sie 1–2 Portionen fetten Seefisch pro Woche ein (z. B. Lachs, Makrele, Hering). Bei vegetarischer/veganer Ernährung sind Algenölprodukte eine direkte Quelle für DHA/EPA. Pflanzliche ALA‑Quellen (Raps‑, Lein‑, Walnuss) sind wertvoll, die Umwandlung zu EPA/DHA ist jedoch gering.
Quelle | Portion | EPA+DHA (ca.) | Hinweis |
---|---|---|---|
Lachs (wild/gez.) | 120 g gegart | 1.000–2.000 mg | Nachhaltigkeit beachten (z. B. MSC‑Siegel) |
Makrele | 120 g gegart | 1.000–1.800 mg | Reich an EPA/DHA, intensiver Geschmack |
Hering | 120 g gegart | 1.000–1.500 mg | Gute Jod‑ und Vitamin‑D‑Quelle |
Algenöl (vegan) | 1 Portion laut Etikett | 200–500 mg | Direktes DHA (oft mit EPA), allergenarm |
Lein-/Raps-/Walnussöl (ALA) | 1 EL | 1.000–2.000 mg ALA | Nur geringe Umwandlung zu EPA/DHA |
Fischöl‑Supplement | 1 Kapsel (1.000 mg Öl) | ≈300 mg EPA+DHA | Gehalt auf dem Etikett prüfen |
Qualität & Sicherheit
Mit diesen Kriterien treffen Sie eine gute, sichere und nachhaltige Produktwahl.
- Klar deklarierter EPA/DHA‑Gehalt pro Portion (mg) und pro Tagesdosis
- Frische: neutraler Geruch/Geschmack; Oxidationswerte (z. B. TOTOX) und unabhängige Tests (z. B. IFOS)
- Reinheit: Screening auf Schwermetalle, Dioxine/PCB; Chargennachweise
- Nachhaltigkeit: zertifizierte Fischerei (z. B. MSC) oder Algenöl (vegan)
- Verträglichkeit: magenschonende Kapseln, bei Bedarf Einnahme zu zwei Mahlzeiten; Kapseln kühl lagern
- Wechselwirkungen: Vorsicht bei Gerinnungshemmern, vor Operationen und bei Blutungsstörungen – Rücksprache mit Ärztin/Arzt
- Allergien: Bei Fisch/Schalentierallergie auf Algenöl ausweichen
- Schwangerschaft/Stillzeit: Einnahme stets mit der Frauenärztin abstimmen
FAQ
Die häufigsten Fragen – kurz und praxisnah beantwortet.
Soll ich Omega‑3 morgens oder abends einnehmen?Beides ist möglich. Wichtig ist die Einnahme zu einer Hauptmahlzeit und ein fester, täglich gleicher Zeitpunkt.
Kann ich Omega‑3 zusammen mit Vitamin D einnehmen?Ja. Beide sind fettlöslich und können mit einer Mahlzeit eingenommen werden.
Was bedeutet „1,5 g pro Tag“ in Empfehlungen?Das bezieht sich auf EPA+DHA zusammen (nicht auf die gesamte Fischölmenge) und ist als vorsorgliche Obergrenze für Nahrungsergänzungen zu verstehen.
Ich vertrage Omega‑3 nicht gut – was hilft?Nehmen Sie es zu einer fetthaltigen Mahlzeit, splitten Sie die Dosis auf morgens/abends und lagern Sie Kapseln kühl.
Ich habe eine Dosis vergessen – soll ich doppelt einnehmen?Nein. Fahren Sie mit der üblichen Dosis fort. Konstanz ist wichtiger als eine Einzelmenge.
Reicht eine pflanzliche Ernährung aus?ALA‑Quellen sind wertvoll, die Umwandlung zu EPA/DHA ist jedoch gering. Vegan ist Algenöl die beste Option.
Kurzfazit
- Alltag: 250–500 mg EPA+DHA pro Tag – über Fisch/Algenöl oder Supplement erreichen.
- Einnahme zu Mahlzeiten mit etwas Fett steigert die Aufnahme und Verträglichkeit.
- Geduld: 8–12 Wochen bis zur vollen Wirkung; Omega‑3‑Index als Monitoring (Ziel 8–12 %).
- Auf Qualität, Frische und Sicherheit achten; bei Medikamenten/Operationen ärztlich abklären.
Quellen & weiterführende Informationen
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) – Fachinformationen zu Omega‑3
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) – Empfehlungen zu Fett und Omega‑3
- European Food Safety Authority (EFSA) – Bewertungen zu EPA/DHA
- Cochrane – Evidenzberichte zu Omega‑3‑Fettsäuren
Rechtlicher Hinweis
Diese Inhalte ersetzen keine individuelle medizinische Beratung. Lassen Sie sich vor der Einnahme beraten, insbesondere bei Gerinnungshemmern, vor Operationen, bei Blutungsstörungen, in der Schwangerschaft und bei bekannten Allergien.