Ist CBD in Indien legal?

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Legaler Status von CBD
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Welche Produkte enthalten CBD, aber kein THC?

Zuerst eine kurze Übersicht, welche Produkte CBD enthalten, aber frei von THC sind. THC ist rechtlich deutlich kritischer in vielen Ländern. Hier sind einige der gängigsten Kategorien:

  • CBD Öle und Tinkturen: Diese Flüssigkeiten werden in der Regel unter die Zunge getropft, um eine schnelle Aufnahme zu ermöglichen.
  • CBD Kapseln und Tabletten: Eine bequeme Möglichkeit, CBD zu dosieren, ähnlich wie bei Nahrungsergänzungsmitteln.
  • CBD Esswaren: Dazu gehören Gummibärchen, Schokolade, Getränke und andere Lebensmittel, die CBD enthalten.
  • CBD Vape-Produkte: Diese Produkte ermöglichen das Inhalieren von CBD-Dampf. Dazu gehören E-Liquids und Vape-Pens.
  • CBD Hautpflegeprodukte: Cremes, Salben, Lotionen und Balsame, die auf die Haut aufgetragen werden, um lokale Effekte zu erzielen.

Kurzfazit

  • Bundesrecht (NDPS-Gesetz) unterscheidet strikt zwischen Blättern/Samen und Blüten/Harz: Blätter/Samen sind von der Cannabis-Definition ausgenommen; Harz und Blüten bleiben streng verboten. Extrakte/Öle aus Blüten/Harz fallen in der Regel unter das Betäubungsmittelrecht. (dor.gov.in)
  • Lebensmittel: In Indien sind als Lebensmittel nur Hanfsamen und daraus hergestellte Produkte (Hanföl, Hanfmehl) standardisiert. Reines CBD als Zutat/„CBD-Lebensmittel“ ist nicht zugelassen. (fssai.gov.in)
  • Einfuhr: Für Einfuhr/Export von Betäubungsmitteln/Psychotropen ist eine Genehmigung des Narcotics Commissioner (Central Bureau of Narcotics, CBN) erforderlich – das gilt auch für CBD-Produkte, sofern sie unter das NDPS-Regime fallen. Ohne Genehmigung drohen Beschlagnahme und Strafverfahren. (dor.gov.in, cbnonline.gov.in)
  • Medizin/AYUSH: Cannabisblatt (Vijaya/Bhang) kann in traditionellen/medizinischen Präparaten unter strengen Regeln (Schedule E(1)) verwendet werden – nur unter ärztlicher Aufsicht und mit spezifischer Kennzeichnung. (cdsco.gov.in)
  • Regionale Unterschiede: Mehrere Bundesstaaten lizenzieren staatliche Bhang-Verkaufsstellen; einige fördern Industriehanf (Faser/Samen). (excise.rajasthan.gov.in, up.nic.in, excise.uk.gov.in)

Die rechtliche Basis (Bundesrecht)

NDPS Act 1985

Das zentrale Drogengesetz (NDPS Act) definiert „cannabis (hemp)“ als Harz (charas) und die blühenden/Fruchtspitzen (ganja) – schließt aber „Samen und Blätter, sofern nicht mit den Spitzen begleitet“ ausdrücklich aus. Produktion, Vertrieb, Besitz etc. der erfassten Pflanzenteile sowie deren Zubereitungen sind grundsätzlich verboten, außer mit Genehmigung für medizinische oder wissenschaftliche Zwecke. Primärquelle: DOR: Acts & Rules – NDPS Act und (alternative amtliche Ablage) Legislative Dept. – Jahr 1985. (dor.gov.in, legislative.gov.in)

NDPS Rules 1985

Die NDPS-Durchführungsregeln konkretisieren Lizenzen/Genehmigungen (u. a. für Herstellung, Besitz, Transport, Import/Export) und Zuständigkeiten. Quelle: DOR – NDPS Rules/Amendments. (dor.gov.in)

Lebensmittelrecht (FSSAI)

Die Food Safety and Standards Authority of India (FSSAI) hat Standards für „Hemp seeds and seed products“ (Hanfsamen, Hanfsamenöl, Hanfsamenmehl) in die Lebensmittel-Standards aufgenommen. Dabei gelten enge THC-Grenzen und Vorgaben zur Aufmachung; Cannabinoide dürfen in Lebensmitteln nur natürlich aus den Samen stammen. Reines CBD als Lebensmittelzutat ist nicht standardisiert/zugelassen. Primärquellen: FSSAI Gazette Nov 2021 und FSSAI Compendium – Kapitel 2.16 Hemp seeds and seed products. (fssai.gov.in)

Arzneimittel-/AYUSH-Recht

Für Arzneimittel (einschl. Ayurveda/Siddha/Unani, „AYUSH“) gelten das Drugs and Cosmetics Act/Rules. Cannabisblatt (Vijaya/Bhang) ist in Schedule E(1) als „poisonous substance“ gelistet – Verwendung nur unter ärztlicher Aufsicht, mit speziellen Kennzeichnungspflichten; Herstellung/Vertrieb bedürfen entsprechender Zulassungen. Quelle: CDSCO – Drugs Rules, 1945. Siehe auch die offizielle Monographie „Vijayā“ (Cannabis sativa L.) im Ayurvedic Pharmacopoeia: PCIM&H – Vijayā. (cdsco.gov.in, portal.pcimh.gov.in)

Einfuhr nach Indien (Flugzeug, Grenze, Post/Kurier)

Für die Einfuhr von Betäubungsmitteln/Psychotropen ist grundsätzlich eine einzelfallbezogene Importerlaubnis des Narcotics Commissioner (Central Bureau of Narcotics, CBN) erforderlich – das gilt auch für Produkte, die nach indischem Recht als Cannabiszubereitung gelten (z. B. Extrakte/Öle aus Blüten/Harz). Ohne diese Genehmigung riskieren Sie Beschlagnahmen, Strafverfahren und harte Strafrahmen unter dem NDPS-Gesetz. Offizielles: DOR – Import/Export NDPS, CBN Unified Portal (Import/Export-Lizenzen). (dor.gov.in, cbnonline.gov.in)

Die allgemeinen Baggage Rules befreien nur persönliche Gebrauchsgegenstände und bestimmte Waren; sie heben das NDPS-Regime nicht auf. Führen Sie daher kein CBD-Öl, keine Tinkturen/Vapes und keine Blüten mit sich – auch nicht in „geringen THC-Gehalten“. (taxinformation.cbic.gov.in)

Medizinische Sonderfälle: Für ärztlich verordnete Präparate mit Cannabisblatt/Cannabinoiden sind zusätzlich zum Arzneimittelrecht ggf. NDPS-Genehmigungen erforderlich. Klären Sie dies vorab mit dem Hersteller/Importeur sowie den zuständigen Behörden (CBN/CDSCO); führen Sie stets Originalverordnung, Arztbrief (englisch) und die Packungsbeilage mit. Hinweise/Portale: CBN-FAQ (Import/Export-Lizenzen), CDSCO. (cbnonline.gov.in, cdsco.gov.in)

Tipp: Wenn Sie „Hanf“-Lebensmittel (Samen, Öl, Mehl) aus dem Ausland mitbringen möchten, beachten Sie, dass ihre Zulässigkeit an den FSSAI-Standards gemessen wird und dass Lebensmitteleinfuhren über Reisegepäck Zoll- und ggf. Verbotstatbestände berühren können. Im Zweifel vor Ort kaufen. (fssai.gov.in)

Kauf, Besitz und Konsum in Indien

Lebensmittel & Nahrungsergänzungen

Gesetzlich zulässig sind Hanfsamenprodukte (Samen, Hanföl, Hanfmehl) gemäß FSSAI-Standards. Produkte, die „CBD“ als aktive Zutat ausloben (Öle, Gummies, Shots etc.), sind lebensmittelrechtlich nicht standardisiert – hier drohen Untersagungen/Seizures. Prüfen Sie Etikett und Zutatenliste genau. (fssai.gov.in)

Kosmetik

Kosmetika unterliegen dem indischen Kosmetikrecht (Registrierung/Importzertifikat erforderlich). Unabhängig davon gilt: Rohstoffe, die unter das NDPS fallen (z. B. Extrakte aus Blüten/Harz), sind nicht zulässig. Klären Sie Produkte mit Cannabidingredienzen im Zweifel vorab mit dem Importeur oder der CDSCO. (cdsco.gov.in)

Medizin/AYUSH

AYUSH-Präparate mit Cannabisblatt (Vijaya/Bhang) sind möglich, aber streng reguliert (Schedule E(1): nur unter ärztlicher Aufsicht; besondere Kennzeichnung). Kaufen Sie nur bei lizenzierten Herstellern/Apotheken; führen Sie Rezept/Beleg mit. (cdsco.gov.in)

Bhang (traditionelle Blattprodukte)

„Bhang“ basiert auf Cannabisblättern und ist bundesrechtlich nicht als Cannabis im NDPS-Sinne erfasst. Mehrere Bundesstaaten lizenzieren staatlich kontrollierte Bhang-Shops. Beispiel Rajasthan (Excise Dept.): Bhang wird staatlich an lizenzierte Einzelhändler abgegeben; in den FAQ heißt es ausdrücklich, Bhang sei „kein beschränktes Gut“, der Erwerb zur eigenen Konsumtion ist zulässig. Uttar Pradesh vergibt Bhang-Lizenzen per eLottery. Beachten Sie dennoch lokale Regeln (Alter, Orte, Feiertage). (excise.rajasthan.gov.in, up.nic.in)

Achtung Strafen: Verstöße gegen das NDPS-Gesetz werden „sehr ernst“ geahndet; für „commercial quantities“ gelten Mindeststrafen im zweistelligen Jahresbereich. Schon Verdachtsfälle können zu Festnahme/Haft führen. Reisen Sie „risikominimal“. (dor.gov.in)

Regionale Unterschiede (Beispiele)

Bundesstaat Was ist (typisch) geregelt? Praxis-Hinweis für Reisende Primärquelle
Rajasthan Lizenzierte Bhang-Verkaufsstellen; Beschaffung über staatlichen Großhandel geregelt; FAQ: „Bhang ist kein beschränktes Gut.“ Kaufen Sie nur in lizenzierten Shops; Quittung aufbewahren; keine Mitnahme in andere Staaten ohne Prüfung. Excise Dept. – Bhang
LPH/Bhang-FAQ
Uttar Pradesh Vergabe von Bhang- und Alkohollizenzen über staatliche eLottery. Nur lizenziert kaufen; lokale Feiertags-/Öffnungsregeln beachten. NIC UP – eLottery Bhang
Uttarakhand Eigener „Hemp“-Bereich in der Excise-Verwaltung; Staat arbeitet an Industriehanf-Rahmen (Faser/Samen). Industriehanf ≠ CBD für Verbraucher. Regeln betreffen primär Anbau/Industrie, nicht Endnutzer. Excise Uttarakhand – Hemp Section

Hinweis: Auch wenn ein Staat Industriehanf oder Bhang regelt, bleiben Blüten/Harz-Extrakte bundesrechtlich untersagt. Prüfen Sie immer die lokale Excise-/Health‑Behörde.

Praktische Tipps für Ihren Aufenthalt

  • Keine Einfuhr von CBD-Ölen, -Tinkturen, -Vapes oder Blüten. Ein Reisegepäckfund kann als NDPS-Straftat gewertet werden. (dor.gov.in)
  • Kaufen Sie nur Hanfsamenprodukte (Samen/Hanföl/Hanfmehl) mit ordnungsgemäßer Kennzeichnung nach FSSAI – und bewahren Sie den Kassenbeleg auf. (fssai.gov.in)
  • Medizinische Nutzung: Nur mit Rezept von zugelassenen Ärztinnen/Ärzten (AYUSH/Allopathie) und Produkten mit gültiger Zulassung/Kennzeichnung. Führen Sie Unterlagen stets in Kopie und digital mit. (cdsco.gov.in)
  • Analysezertifikat (COA) mitführen: Ein ausgedrucktes Laborzertifikat mit Lot-/Seriennummer, Cannabinoidprofil und Hinweis auf sehr niedrigen THC‑Gehalt kann Missverständnisse vermeiden – ersetzt jedoch keine rechtliche Zulässigkeit.
  • Keine Werbung/„Health Claims“ zu CBD in Indien verbreiten (v. a. in Lebensmitteln). FSSAI untersagt CBD‑Health‑Claims für Hanfsamenprodukte. (fssai.gov.in)
  • Alkohol-/Excise‑Shops: Bhang nur in lizenzierten Läden kaufen; kein Weitertransport über Staatsgrenzen ohne Prüfung.
  • EU-/Heimatrecht hilft in Indien nicht: Dass ein Produkt zu Hause frei verkäuflich ist, macht es in Indien nicht legal.

FAQ

Kann ich mein CBD-Öl im Flugzeug nach Indien mitbringen?

Davon ist dringend abzuraten. Extrakte/Öle aus Blüten/Harz fallen grundsätzlich unter das NDPS-Regime; Einfuhr setzt eine CBN‑Genehmigung voraus. Ohne diese drohen Beschlagnahme und Strafverfahren. (dor.gov.in)

Gibt es „legale“ CBD-Produkte in indischen Läden?

Als Lebensmittel sind nur Hanfsamenprodukte standardisiert (Samen/Hanföl/Hanfmehl). Produkte, die „CBD“ als aktive Zutat bewerben, sind lebensmittelrechtlich nicht anerkannt. Medizinische/AYUSH‑Präparate mit Cannabisblatt sind nur mit ärztlicher Verordnung zulässig. (fssai.gov.in, cdsco.gov.in)

Ist Bhang in ganz Indien legal?

Nein. Die Zulässigkeit/der Verkauf ist Ländersache. Einige Staaten (z. B. Rajasthan, Uttar Pradesh) lizenzieren Bhang‑Shops. Informieren Sie sich lokal. (excise.rajasthan.gov.in, up.nic.in)

Wichtige Primärquellen

Haftungsausschluss

Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und stellt keine Rechtsberatung dar. Prüfen Sie stets die jeweils aktuelle Rechtslage (Bund + Staat) und sprechen Sie im Zweifel mit einem im indischen Recht erfahrenen Anwalt.

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