CBD im Tanzsport: Erfahrungen, Erkenntnisse und Empfehlungen

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Tanzen fordert Körper und Kopf – von langen Proben über punktuelle Spitzenbelastungen bis hin zu mentalem Druck vor Auftritten. Immer mehr Tänzerinnen und Tänzer testen CBD (Cannabidiol) als Baustein in Regeneration und Routine. Hier finden Sie einen praxisnahen Überblick mit Hinweisen zu Evidenz, Anwendung, Qualität und Doping.

Kurzübersicht: CBD wird im Tanz vor allem für Schlaf/Erholung, Auftrittsnervosität und topische Pflege nach Belastungen ausprobiert. Die Datenlage ist gemischt und im Sportkontext noch begrenzt – testen Sie behutsam, prüfen Sie Qualität (COA, THC-Gehalt) und beachten Sie Dopingregeln in Wettkampfsituationen.

Kurzüberblick: Belastungen im Tanz

  • Regeneration: wiederholte Trainingsreize, DOMS/Muskelkater, müde Beine nach Doppeltrainingstagen.
  • Überlastungen: Fuß/Knöchel/Unterschenkel (Sprünge, Landungen), LWS/unterer Rücken (Heben, Cambré), Achillessehne/Wade.
  • Tanzalltag: lange Proben, Punktbelastungen (Spitze/High Heels), Turnierwochenenden mit wenig Schlaf.

Wie CBD im Körper wirkt

CBD ist ein Cannabinoid aus der Hanfpflanze. Es interagiert indirekt mit dem Endocannabinoid-System (ECS), das an Prozessen wie Stressregulation, Schlaf-Wach-Rhythmus, Schmerzverarbeitung und Immunantwort beteiligt ist. Anders als THC wirkt CBD nicht berauschend. Neben ECS-Rezeptoren beeinflusst CBD weitere Signalwege (z. B. Serotonin- und TRP-Kanäle). Die Effekte sind dosis- und kontextabhängig; individuelle Reaktionen können variieren.

🔍 Kurz zusammengefasst

CBD wirkt nicht berauschend und interagiert mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System. Reaktionen unterscheiden sich individuell – testen Sie neue Produkte zunächst in ruhigen Phasen.

Was bedeutet das konkret für Tänzerinnen und Tänzer? Nachfolgend sehen Sie, in welchen Bereichen CBD im Tanzkontext diskutiert wird – mit kompakten Evidenz-Hinweisen und Praxistipps.

Mögliche Einsatzbereiche für Tänzer – was Forschung und Praxis sagen

Schlaf und Erholung – bisherige Evidenz, praktische Tipps

Erholsamer Schlaf unterstützt Anpassungsprozesse nach intensiven Trainings- und Auftrittsphasen. Einige Untersuchungen deuten an, dass CBD in bestimmten Settings mit Schlafparametern zusammenhängen kann. In der Praxis wird es daher teils abends getestet, um eine Routine zu strukturieren. Starten Sie niedrig dosiert, beobachten Sie 1–2 Wochen und kombinieren Sie CBD mit bewährter Schlafhygiene (Licht, Timing, Koffein). Weitere Hinweise finden Sie unter CBD und Schlaf.

Was die Forschung bislang zeigt:

Kleine klinische Fallserien berichten bei einigen Teilnehmenden über veränderte Schlafbewertungen; Ergebnisse sind nicht einheitlich und nicht speziell auf Tänzer bezogen. Quelle: Shannon et al., The Permanente Journal, 2019.

  • Praxis: Nutzen Sie CBD eher abends an trainingsfreien Tagen zum Testen.
  • Timing: 30–60 Minuten vor dem Schlafen sind häufige Testzeitpunkte.
  • Plan B: Keine Premiere für neue Produkte am Proben- oder Auftrittstag.

Nervosität vor Auftritten – was Studien nahelegen

Vor Publikum zu performen kann Nervosität auslösen. Kleinere Studien in öffentlichen Sprechsituationen legen nahe, dass bestimmte CBD-Dosierungen subjektive Nervosität verringern können. Die Übertragbarkeit auf Auftrittsangst im Tanz ist nicht abschließend geklärt. Testen Sie Dosierungen frühzeitig im Trainingsalltag und behalten Sie individuelle Reaktionen im Blick.

Was die Forschung bislang zeigt:

Hinweise auf anxiolytische Effekte in experimentellen Settings; optimale Dosierungen und Effektdauer sind noch unklar. Quellen: Bergamaschi et al., 2011; Blessing et al., Neurotherapeutics, 2015.

Tipp: Nutzen Sie außerdem Atemübungen, Warm-up-Routinen und realistische Visualisierung – CBD kann, wenn überhaupt, nur ein Teil eines größeren Plans sein. Mehr zum Thema Entspannung: CBD und Stress.

Muskeln und Gelenke – topische Anwendung nach dem Training

Nach intensiven Sessions greifen viele Tänzer zu kühlenden oder wärmenden Balsamen und Roll-ons, teils mit CBD, für stark beanspruchte Bereiche (Fuß, Wade, unterer Rücken). Achten Sie auf eine sanfte Massage-Routine, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und aktives Ausrollen – das mechanische Ausstreichen bleibt ein zentraler Faktor. Mehr Hintergründe: CBD bei Schmerzen.

Was die Forschung bislang zeigt:

Zur topischen Anwendung liegen erste kleine Studien und präklinische Daten vor; größere Sport-spezifische Studien fehlen. Quelle: Xu et al., 2020.

Rechtliches und Doping

WADA-Status von CBD und THC-Risiko

CBD ist seit 2018 nicht mehr auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Wichtig: THC bleibt verboten. Einige Produkte können Spuren von THC enthalten, die je nach Testverfahren relevant sein können. Wenn Sie Wettkampf-Tests unterliegen, prüfen Sie konsequent das Analysezertifikat (COA), bevorzugen Sie THC-freie Rezepturen (z. B. Isolat) und stimmen Sie Ihre Auswahl mit Trainerteam oder Arzt ab. Aktuelles Regelwerk: WADA Prohibited List. Weitere Infos finden Sie auch in unserem Beitrag CBD im Sport – Doping.

🔍 Kurz zusammengefasst

CBD ist erlaubt, THC nicht. Nutzen Sie nur Produkte mit aktuellem COA und achten Sie auf THC-freie Optionen, wenn Dopingtests relevant sind.

Doping-Hinweis: Auch geringe THC-Spuren können je nach Produkt und Test eine Rolle spielen. COA sorgfältig prüfen.

Qualitätskriterien (COA, THC-Gehalt)

  • Analysezertifikat (COA): Wirkstoffgehalt, THC-Werte, Rückstände; ideal pro Charge verfügbar.
  • THC-Strategie: Für getestete Athlet:innen eher THC-freie Optionen (Isolat) erwägen.
  • Transparenz: Chargennummer auf dem Produkt; Laborberichte von unabhängigen Prüflabors.
  • Formulierung: Trägeröl, Geschmack, Hautverträglichkeit bei Topicals; klare Dosierangaben bei Ölen/Kapseln.

Anwendung im Tanzalltag

Darreichungsformen (Öl, Kapseln, Balsam, Roll-ons) – Vor- und Nachteile

  • Öl (Sublingual):
    • Vorteile: flexible Dosierung, relativ schneller Wirkungseintritt.
    • Nachteile: Geschmack; Dosiergenauigkeit erfordert Routine.
    • Timing: abends zur Erholung testen; nicht erstmals am Auftrittstag.
  • Kapseln:
    • Vorteile: einfache Handhabung, neutraler Geschmack.
    • Nachteile: fester Dosisschritt, langsamerer Wirkungseintritt.
    • Timing: ideal für feste Routinen (z. B. abends oder an Off-Days).
  • Topicals/Balsam/Roll-ons:
    • Vorteile: gezielte Anwendung; Massage-Effekt unterstützt Pflege.
    • Nachteile: systemische Effekte unklar; Hautverträglichkeit prüfen.
    • Timing: nach Training/Proben auf beanspruchte Bereiche.

Dosierungsstart und Monitoring

Beginnen Sie niedrig und steigern Sie langsam, während Sie Reaktionen beobachten. Planen Sie 1–2 Wochen zur Evaluation ein und dokumentieren Sie Schlaf, Belastung und subjektives Empfinden. Bei Medikamenteneinnahme beachten: CBD kann über CYP450-Enzyme Wechselwirkungen haben – ärztlich abklären. Mehr Details: Dosierungsstart und Anpassung.

🔍 Kurz zusammengefasst

Start low, go slow: niedrig beginnen, 1–2 Wochen beobachten, dann behutsam anpassen. Wechselwirkungen ärztlich prüfen.

Dosierungsstart (Kurz-Check):
  • Klein anfangen.
  • 1–2 Wochen beobachten (Schlaf, Belastung, Gefühl).
  • Bedarfsgerecht anpassen – keine Premieren am Show-Tag.

Erfahrungen aus der Praxis

Hinweis: Es handelt sich um individuelle Erfahrungen, keine Wirkzusagen.

  • Ballett: Abends kleine Ölmenge zur Routine; Topical nach Spitzentanz an Großzehengrundgelenk und Wade.
  • Contemporary: Roll-on nach Floorwork an Unterarmen/Schultern; Öl an Off-Days zum Schlaf-Tracking getestet.
  • Ballroom/Latin: Topical bei High-Heel-Belastung an Mittelfuß und Ferse; Kapseln als geschmacksneutrale Option.
  • Hip-Hop/Breaking: Balsam nach Powermoves an Handgelenken/unterem Rücken; neue Produkte nur fernab von Battles testen.

Mandy Moore

Mandy Moore bei SXSW 2018

Foto: Daniel Benavides, CC BY 2.0 (via Wikimedia Commons). Quelle zum Zitat: InStyle.

Mandy Moore berichtete in einem Interview, auf Empfehlung ihrer Stylistin CBD-Öl an den Füßen ausprobiert zu haben.

FAQ zu CBD im Tanzsport

Kann CBD vor Auftritten müde machen?

Reaktionen sind individuell. Testen Sie neue Produkte nie erstmals direkt vor Proben oder Auftritten, sondern an ruhigen Tagen.

Topisch oder oral – was passt wann?

Topicals werden häufig nach Belastungen lokal genutzt. Orale Formen (Öl/Kapseln) eignen sich eher für abendliche Routinen und Off-Days. Die Evidenz im Sport ist begrenzt.

Gibt es ein Risiko bei Dopingtests?

CBD ist erlaubt, THC bleibt verboten. Nutzen Sie nur Produkte mit aktuellem COA und bevorzugen Sie THC-freie Optionen, wenn Sie getestet werden. Mehr dazu: CBD und Doping sowie die WADA-Liste.

Wie beginne ich mit der Dosierung?

Niedrig starten, 1–2 Wochen beobachten, langsam anpassen. Bei Medikamenten und Vorerkrankungen ärztlich Rücksprache halten. Details: mehr zu Dosierungsstart und Anpassung.

Produktratgeber für Tänzer: Auswahlkriterien und Beispiele

Worauf Sie achten können:

  • Aktuelles COA pro Charge (CBD-/THC-Gehalt, Rückstände).
  • Passende Form: Öl (flexibel), Kapseln (einfach), Sportbalsam/Roll-on (lokal).
  • Verträglichkeit: Geschmack/Trägeröl, Hautreaktionen bei Topicals.
  • Transparenz: Chargennummer, unabhängige Labore.

Beispiele zur Orientierung in unserem Shop (ohne Wirkversprechen): CBD-Öle, CBD-Kapseln mit Curcumin, CBD-Sportbalsam oder das Set.

Fazit

CBD wird im Tanzsport vor allem in den Bereichen Erholung/Schlaf, Auftrittsnervosität und topische Pflege diskutiert. Die Evidenz im Sportkontext ist noch begrenzt, individuelle Erfahrungen variieren. Wer CBD testen möchte, sollte mit kleinen Mengen starten, Qualität (COA, THC-Gehalt) prüfen, Dopingregeln beachten und neue Produkte nicht an Wettkampftagen einführen.

Hinweis: CBD-Produkte sind keine Arzneimittel. Es werden keine Heil- oder Wirkversprechen gemacht. Nicht für Schwangere/Stillende. Bei Erkrankungen, Medikamenteneinnahme oder Wettkampfteilnahme ärztlichen Rat einholen. THC bleibt im Wettkampf verboten – COA und THC-Gehalt prüfen.

1 Kommentar

Dieser Artikel zeigt sehr klar, wie hilfreich CBD für uns Tänzer sein kann. Als jemand, der regelmäßig CBD verwendet, kann ich bezeugen, dass es meine Schlafqualität verbessert und mir hilft, mich nach intensiven Tanzsitzungen zu erholen. Es ist wirklich erstaunlich, wie es zur Schmerzlinderung und Entspannung beiträgt. Und die Tatsache, dass es nicht mehr auf der Liste der verbotenen Substanzen der Welt-Anti-Doping-Agentur steht, ist beruhigend. Ich bin froh, dass immer mehr Menschen die Vorteile von CBD erkennen und es in verschiedenen Sportarten anwenden. Den Tänzern unter uns kann ich nur empfehlen, es einmal auszuprobieren.

Leo

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