CBD im Sport wird viel diskutiert – von Ausdauerläufer:innen bis Kraftsportler:innen. In diesem Artikel erhalten Sie einen praxisnahen Überblick: Anwendung vor und nach dem Training, Timing und Dosierung, Sicherheit und WADA/Doping-Hinweise – mit realistischen Erwartungen und sportnahen Beispielen.
- CBD im Sport: Anwendung für Nervosität vor Wettkämpfen, Regeneration und Schlaf – evidenznah, ohne Heilsversprechen.
- Praxis: Öl/Tropfen, Kapseln und topische Produkte im Vergleich – inkl. Timing und Dosierstart.
- Sicherheit: Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen; kurzer Rechts- und WADA-Überblick.
- Doping: CBD ist laut WADA nicht verboten; THC bleibt verboten – Produktauswahl ist entscheidend.
Was ist CBD und wie wirkt es im Körper?
Kurzer Überblick über das Endocannabinoid-System (ECS)
Das Endocannabinoid-System (ECS) unterstützt körpereigene Regulationsprozesse, etwa in Bezug auf Stressreaktion, Schlaf-Wach-Rhythmus und Homöostase. CBD interagiert indirekt mit diesem System. Aktuell wird wissenschaftlich untersucht, welche Bedeutung das im sportlichen Kontext haben könnte – etwa für die subjektiv wahrgenommene Anspannung vor Wettkämpfen, die Erholung nach intensiven Einheiten oder die Schlafqualität nach Abendtraining. Sportartspezifische, belastbare Aussagen sind derzeit begrenzt.
CBD wirkt nicht „direkt leistungssteigernd“. Es wird erforscht, wie es das körpereigene Gleichgewicht beeinflusst. Für den Sport gibt es bisher nur begrenzte Evidenz.
CBD im Sport: Potenzielle Anwendungsbereiche
Nervosität vor Wettkämpfen und mentale Fokussierung
Einige Studien untersuchen CBD im Kontext von Anspannung und Stress. Athlet:innen berichten teils über eine beruhigende Wahrnehmung in Startphasen, etwa bei Wettkämpfen im Teamsport oder vor einem 10-km-Lauf. Die Datenlage ist begrenzt; individuelle Reaktionen können variieren. Hintergrundinformationen finden Sie in unserem Beitrag zu CBD & Stress.
Regeneration nach intensiven Einheiten
Nach HIIT, Krafttraining oder langen Läufen rückt Erholung in den Fokus. CBD wird wissenschaftlich auf potenzielle Effekte im Zusammenhang mit Entzündungsprozessen untersucht. Einzelne Anwenderberichte und erste Studien deuten auf mögliche wahrgenommene Erleichterung nach intensiven Einheiten hin. Gesicherte Aussagen zur Schmerzlinderung im sportlichen Alltag lassen sich aktuell nicht ableiten. Mehr zum Thema finden Sie im Überblick zu CBD und Schmerzen.
Schlaf und Erholung
Nach Abendtraining kann das Abschalten schwerfallen. CBD wird hinsichtlich möglicher Effekte auf Schlafparameter erforscht. Manche Personen berichten subjektiv von erholsamem Schlaf; robuste sport-spezifische Evidenz steht noch aus. Vertiefende Hinweise finden Sie in unserem Beitrag CBD & Schlaf.
Was bedeutet das für die Praxis? Im nächsten Abschnitt geht es um Anwendung, Timing und Dosierung im Trainingsalltag.
Praxis: Anwendung, Dosierung und Timing
Öl/Tropfen, Kapseln, topische Produkte – was passt wann?
Je nach Sportart und Ziel kann die Darreichungsform variieren. Eine Auswahl:
- Öl/Tropfen (z. B. CBD Öl): sublingual eingenommen; typischer Onset nach 15–45 Minuten, Dauer mehrere Stunden. Häufig genutzt vor dem Training zur mentalen Vorbereitung oder abends zur Routine nach Belastung.
- Kapseln: praktische, gleichbleibende Dosierung; Onset oft verzögert (ca. 45–90 Minuten) durch Verdauung, dafür längere Wirkdauer. Eher für konstante Tagesroutinen geeignet.
- Topicals (Balsam/Gele): punktuelle, lokale Anwendung nach Belastung (z. B. auf beanspruchten Regionen). Keine systemische Einnahme; kann in Kombi mit Öl/Kapseln genutzt werden.
„Start low, go slow“ – sport-spezifische Dosierhinweise
- Beginnen Sie niedrig und steigern Sie langsam, angepasst an Körpergewicht und Empfindlichkeit.
- Timing-Beispiele:
- Vor dem Training (30–60 Min.): Einige Athlet:innen berichten über mehr Ruhe und Fokus in Startphasen.
- Nach dem Training: Häufig Teil der Abendroutine zur Unterstützung der Erholung.
- Topisch nach Belastung: Punktuelle Anwendung auf beanspruchten Regionen.
- Führen Sie ein kurzes Tagebuch (Zeitpunkt, Menge, subjektive Wahrnehmung), um Ihr persönliches Einnahmefenster zu finden.
- Weitere Grundlagen zur Dosierung: CBD-Dosierung: Start-low-go-slow.
Im nächsten Schritt werfen wir einen Blick auf Sicherheit, Recht und Doping – besonders wichtig für getestete Athlet:innen.
Sicherheit, Recht und Doping
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Mögliche, meist milde Nebenwirkungen können Müdigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden sein. CBD kann über das Enzymsystem CYP450 mit bestimmten Medikamenten interagieren. Personen mit Vorerkrankungen sowie Schwangere/Stillende sollten auf die Einnahme verzichten bzw. vorab ärztlichen Rat einholen.
CBD gilt als gut verträglich, kann aber müde machen und mit Medikamenten wechselwirken. Im Zweifel ärztlich beraten lassen.
WADA-Regeln, THC-Risiko und Produktauswahl
CBD ist laut Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) nicht verboten. THC hingegen ist verboten. In der Praxis können Vollspektrum-Produkte Spuren von THC enthalten. Für getestete Athlet:innen empfiehlt sich die Nutzung THC-freier Produkte (Isolat/Broad Spectrum) mit Laborzertifikaten auf Chargenebene. Vertiefende Informationen finden Sie in unserem Beitrag CBD im Sport – Ist Cannabidiol ein Dopingmittel?. Einen Überblick zur rechtlichen Einordnung in Deutschland (ohne Rechtsberatung) finden Sie hier. Die jeweils aktuelle WADA-Liste finden Sie auf der WADA Prohibited List – aktuelle Version.
FAQ: Häufige Fragen von Sportler:innen
Ist CBD vor oder nach dem Training sinnvoll?
Beides kann je nach Ziel passen. Vor dem Training (30–60 Min.) nutzen es manche für ruhigere Startphasen; nach dem Training wird es oft in die Abendroutine integriert. Testen Sie behutsam, was für Sie funktioniert.
Macht CBD müde?
Einige Personen berichten insbesondere bei höheren Mengen über Müdigkeit. Passen Sie das Timing an (z. B. abends) und beginnen Sie mit niedrigen Mengen.
Ist CBD im Dopingtest nachweisbar?
CBD an sich ist nicht verboten. Das Risiko liegt in THC-Spuren. Nutzen Sie für Wettkämpfe THC-freie Produkte (Isolat/Broad Spectrum) mit Laborzertifikaten und beachten Sie die WADA Prohibited List.
Wie wähle ich ein THC-freies Produkt?
Achten Sie auf „THC-frei“ (Isolat/Broad Spectrum) und auf aktuelle Laborzertifikate je Charge. Bei Unsicherheit Herstellerangaben prüfen oder den Support kontaktieren.
Wie starte ich mit der Dosierung?
„Start low, go slow“: niedrig beginnen, langsam steigern, Reaktionen dokumentieren. Mehr dazu in unserem Leitfaden: CBD-Dosierung: Start-low-go-slow.
Transparenz & Hinweis: Dieser Artikel dient der Information und ersetzt keine medizinische Beratung.
Weiterführende Ressourcen
- Produktübersicht: CBD-Öl kaufen – Überblick über Konzentrationen
- Hintergründe: CBD & Schlaf – Hintergründe, CBD & Stress im Alltag, CBD & sportbezogene Belastungen
- Recht & Doping: CBD im Sport: Doping-Einordnung, Rechtliche Lage in Deutschland, WADA Prohibited List – aktuelle Version
1 Kommentar
Dieser Artikel ist sehr informativ und hat mir geholfen, meine Verwendung von CBD im Kontext von Fitness und Sport besser zu verstehen. Es war besonders aufschlussreich zu lernen, dass CBD bei Schlafproblemen, Ängsten und Schmerzen helfen kann, die alle einen direkten oder indirekten Einfluss auf die sportliche Leistung haben können. Die Tatsache, dass CBD nicht auf der Dopingliste der WADA steht, ist auch ein wichtiger Aspekt für mich als Freizeitsportler. Alles in allem ein sehr gelungener Text, danke dafür!