Kann CBD die Symptome bei Morbus Crohn verbessern?

Ein Mann quetscht seinen fetten Bauch.

Sie leiden an Morbus Crohn und suchen nach einem Mittel, dass Ihnen hilft, ohne schwere Nebenwirkungen mit sich zu bringen?

Oder haben Sie bereits von den vielen gesundheitlichen Vorteilen von CBD gehört und möchten wissen ob es auch Ihnen helfen könnte?

Die Forschung zu Morbus Crohn und CBD steht noch am Anfang. Dennoch gibt es bereits einige Studien, die auf einen positiven Effekt von CBD bei Morbus Crohn hindeuten. Hier erfahren Sie, wie CBD bei Morbus Crohn helfen könnte, was Studien herausgefunden haben und was Sie bei der Anwendung beachten sollten.

Was ist Morbus Crohn?

Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmkrankheit (CED). Dabei entsteht eine Entzündung im Darm, die je nach betroffener Person unterschiedliche Areale im Darm (Dünndarm oder Dickdarm) betreffen kann.

Die Erkrankung verursacht Bauchschmerzen, starken Durchfall, Müdigkeit, Gewichtsverlust und kann bis zur Unterernährung führen.

Die Entzündungen, die durch Morbus Crohn verursacht werden, reichen oftmals tief ins Darmgewebe hinein. Die Krankheit kann sowohl schmerzhaft als auch schwächend für die Betroffenen sein. Manchmal führt sie sogar zu lebensbedrohlichen Komplikationen.

Symptome von Morbus Crohn sind:

  • Durchfall
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Bauchschmerzen und Krämpfe
  • Blut im Stuhl
  • Wunden in der Mundhöhle
  • Verminderter Appetit und Gewichtsverlust
  • Schmerzen oder Ausfluss in der Nähe des Afters oder im Bereich des Afters aufgrund einer Entzündung oder Fistel

Behandlungsformen für Morbus Crohn

Noch ist es laut aktuellem Stand nicht möglich, Morbus Crohn zu heilen. Es gibt jedoch Behandlungsmöglichkeiten, um die Krankheit und den Alltag mit ihr gut bewältigen zu können. Zu den konventionelle Behandlungsmöglichkeiten zählen:

  • Entzündungshemmende Medikamente
  • Immunsuppressiva
  • Antibiotika
  • Mittel gegen Durchfall und Schmerzmittel
  • Operativer Eingriff

Oft werden verschiedene Mittel miteinander kombiniert, was bedeutet, das Betroffene sehr viele Medikamente zu sich nehmen müssen. Zudem haben diese Medikamente teils starke Nebenwirkungen und müssen vom Arzt engmaschig kontrolliert werden. Zu den gängigen Nebenwirkungen gehören:

  • Schwächung des Immunsystems
  • Entzündungen der Leber
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Selten: Progressive multifokale Leukoenzephalopathie (Eine Gehirninfektion, die zu Schwerbehinderung oder Tod führen kann)

Durch die Reihe an Nebenwirkungen und die schiere Anzahl der Medikamente, die viele Patienten einnehmen müssen, werden immer mehr Menschen auf Cannabidiol (CBD) aufmerksam. Das Cannabinoid CBD ist ein Bestandteil der Cannabispflanze, das viele potentielle gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, während es kaum Nebenwirkungen verursacht.

Wie wirkt CBD bei Morbus Crohn?

CBD kann eine positive Wirkung auf mehrere Beschwerden und Krankheiten haben, da es auf das körpereigene Endocannabinoid-System wirkt. Dieses ist für die Regulierung körperlicher Prozesse wie Schmerzempfinden, Stimmung, Schlaf und Appetit verantwortlich.

CBD hilft, diese Prozesse ins Gleichgewicht zu bringen und besitzt dadurch das Potential, Schmerzen zu lindern, den Schlaf und Appetit zu fördern und die Stimmung zu heben. Außerdem wirkt CBD entzündungshemmend.

Diese Eigenschaften und Wirkungsweisen sind es, die CBD zu einem Hoffnungsträger für Morbus Crohn Patienten macht. Eine wissenschaftliche Untersuchung [1] konnte darlegen, dass eine Kombination von CBD und THC Entzündungen im Darm von Betroffenen deutlich lindern konnte.

Dazu wurde den Probanden eine Kombination aus 15% CBD und 4% THC in Kapselform verabreicht. Nach zwei Monaten konnten 65% der Probanden von einer vollständige Rückbildung der Krankheitssymptome berichten.

Da die Studie allerdings nur mit 46 Personen durchgeführt wurde, sind großflächige Langzeitstudien nötig, um diese ersten Ergebnisse zu bestätigen.

Der Wissensstand zu CBD und Morbus Crohn ist noch gering und bedarf weiterer wissenschaftlicher Forschung. Dennoch geben erste Forschungsergebnisse Patienten Hoffnung. Da CBD kaum Nebenwirkungen mit sich bringt, können interessierte Betroffene CBD als Ergänzung ausprobieren, ohne hohe Risiken einzugehen.

Hat CBD Nebenwirkungen?

CBD verursacht kaum Nebenwirkungen. Besonders bei hohen Dosierungen könnten jedoch Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen:

  • Schläfrigkeit
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Mundtrockenheit

Außerdem verursacht CBD weder ein "High”, noch macht es abhängig. Obwohl CBD ebenso ein Bestandteil der Cannabispflanze ist wie THC, besitzt es nicht die gleiche Wirkung. Daher wird CBD von der Weltgesundheitsorganisation WHO als unbedenklich eingestuft [2].

Wenn Sie Ihr CBD von einem deutschen Qualitätshersteller beziehen, darf es maximal 0,2 Prozent THC beinhalten. Damit ist es legal und freiverkäuflich. Falls Sie sich jetzt fragen, weshalb Ihr CBD Produkt überhaupt THC enthält: Das liegt daran, dass die meisten Produkte sogenannte “Vollspektrum"-Produkte sind.

Das bedeutet, diese enthalten neben CBD noch weitere Cannabinoide. Vollspektrum-Produkte bieten den Vorteil, dass sich die Cannabinoide gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken. So bringt das Produkt noch mehr positive Effekte als die Einnahme von CBD Isolat.

Es gibt jedoch Personen, die CBD nicht einnehmen sollten. Dazu zählen:

  • Schwangere und stillende Frauen
  • Kinder und Minderjährige
  • Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen, die mit der “Grapefruit-Warnung” versehen sind, da CBD Wechselwirkungen mit bestimmten anderen Medikamenten auslösen kann.

Welche CBD Produkte eignen sich bei Morbus Crohn?

Es gibt verschiedene CBD Produkte, aus denen Sie wählen können:

Bei Morbus Crohn eignet sich die orale Aufnahme, das bedeutet die Einnahme von CBD Öl, Kapseln oder Fruchtgummis.

CBD Öl wird am besten sublingual eingenommen - dazu wird die gewünschte Anzahl an Tropfen unter die Zunge gegeben und dort für etwa eine Minute belassen, ehe das Öl heruntergeschluckt wird. Durch die sublinguale Einnahme gelangt das CBD schnell in die Blutbahn und kann dort seine Wirkung entfalten.

Kapseln und Fruchtgummis haben den Vorteil, dass die Einnahme praktisch ist. Da das CBD bei dieser Form der Einnahme über das Verdauungssystem aufgenommen wird, wirkt es etwas zeitverzögert - die Wirkung hält dafür jedoch etwas länger an. Bei Fruchtgummis mit CBD sollten die Inhaltsstoffe vorher geprüft werden, um eine mögliche Unverträglichkeit auszuschließen. 

Das richtige CBD Öl

Um die potentiellen Gesundheitsvorteile von CBD zu nutzen, ist es wichtig, dass Sie nur qualitativ hochwertige CBD Produkte verwenden. Minderwertige Produkte können gesundheitsschädliche Schadstoffrückstände enthalten oder nicht die angegeben Mengen an Cannabinoiden beinhalten.

Außerdem können bei vielen Produkten von minderwertiger Qualität keine unabhängigen Analysezertifikate vorgelegt werden. Das kann dazu führen, dass weitaus mehr THC im Produkt enthalten ist, als erlaubt (bis 0,2% THC-Gehalt sind in der EU für CBD Produkte legal).

Achten Sie deshalb bei der Wahl des CBD Produkts auf eine gute Qualität. Investieren Sie in ein Produkt, das aus biologischem Anbau stammt und ein Analysezertifikat eines Drittlabors vorweisen kann. Nur so können Sie sichergehen, dass das Produkt legal ist und Ihrer Gesundheit auch nutzt.

Wie dosiere ich bei Morbus Crohn richtig?

Es gibt bisher noch keine generellen Richtlinien für die Dosierung von CBD. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass Sie die passende Dosierung für Ihre Beschwerden wählen, wenden Sie sich an einen Arzt, der sich mit Cannabis-Produkten auskennt.

Nachfolgend zwei Studien und die Dosierung, die in diesen Studien zu positiven Effekten geführt hat.

Bei einer Studie mit Colitis Ulcerosa Betroffenen (einer weiteren Form von chronisch-entzündlicher Darmkrankheit) wurde den Probanden zweimal täglich 50 mg CBD verabreicht.

Bei Probanden, die gute Verträglichkeit zeigten, wurde die Dosierung auf bis zu 250 mg täglich angehoben. Probanden berichteten über eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität.

Generell raten Experten dazu, mit 40 mg CBD zu beginnen und die Dosis bei Bedarf zu erhöhen. Bei CBD ist es wichtig, dass Sie mit einer geringeren Dosis beginnen und dem Körper ein paar Tage Zeit geben, um darauf zu reagieren. Nach dieser Zeit können Sie dann bei Bedarf die Dosis erhöhen.

Was haben Studien bisher ergeben?

Auf dem Gebiet Morbus Crohn gibt es erst sehr wenige wissenschaftliche Untersuchungen. Abgesehen von den bereits vorgestellten Studien geben folgende zwei Studien Hoffnung für Betroffene:

  • Probanden, die auf konventionelle Mittel nicht ansprachen, konnten mit Cannabis ihre Symptome deutlich verringern, wie in einer Studie [3] aus dem Jahr 2013 festgestellt wurde.
  • Eine weitere Studie [4] konnte aufzeigen, dass eine Cannabistherapie nach einer dreimonatigen Einnahme eine deutliche Besserung in der generellen Lebensqualität der Probanden erzielen konnte.

Fazit

Der Stand der Wissenschaft für die Einnahme von CBD bei Morbus Crohn ist noch begrenzt und es braucht weitere, umfassendere Studien. Dennoch geben erste Ergebnisse Hoffnung, dass Cannabinoide und vor allem CBD zu einer deutlichen Verringerung der Krankheitssymptome sowie zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen können.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit CBD bei Morbus Crohn gesammelt? Teilen Sie Ihre Erfahrungen gerne mit uns und den anderen Lesern in den Kommentaren.

Quellen

  • [1] Naftali T, et al. Cannabis induces clinical response but no endoscopic response in Crohn’s disease patients., hier im Volltext, Presented at UEG Week Vienna 2018, October 22, 2018
  • [2] WHO: CANNABIDIOL (CBD). Critical Review Report, hier im Volltext, 2018
  • [3] Naftali, Timna et al. Cannabis Induces a Clinical Response in Patients With Crohn’s Disease: A Prospective Placebo-Controlled Study, hier im Volltext, Clinical Gastroenterology and Hepatology 2013
  • [4] Lahat A, Lang A, Ben-Horin S: Impact of Cannabis Treatment on the Quality of Life, Weight and Clinical Disease Activity in Inflammatory Bowel Disease Patients: A Pilot Prospective Study., hier im Volltext, Digestion 2012
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