Welche Produkte enthalten CBD, aber kein THC?
Zuerst eine kurze Übersicht, welche Produkte CBD enthalten, aber frei von THC sind. THC ist rechtlich deutlich kritischer in vielen Ländern. Hier sind einige der gängigsten Kategorien:
- CBD Öle und Tinkturen: Diese Flüssigkeiten werden in der Regel unter die Zunge getropft, um eine schnelle Aufnahme zu ermöglichen.
- CBD Kapseln und Tabletten: Eine bequeme Möglichkeit, CBD zu dosieren, ähnlich wie bei Nahrungsergänzungsmitteln.
- CBD Esswaren: Dazu gehören Gummibärchen, Schokolade, Getränke und andere Lebensmittel, die CBD enthalten.
- CBD Vape-Produkte: Diese Produkte ermöglichen das Inhalieren von CBD-Dampf. Dazu gehören E-Liquids und Vape-Pens.
- CBD Hautpflegeprodukte: Cremes, Salben, Lotionen und Balsame, die auf die Haut aufgetragen werden, um lokale Effekte zu erzielen.
Malta hat Ende 2021 den verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis für Erwachsene in engen Grenzen legalisiert. CBD selbst ist nach EU‑Recht kein Betäubungsmittel; dennoch gelten in Malta je nach Produktkategorie und THC‑Gehalt unterschiedliche Regeln. Dieser Leitfaden fasst zusammen, was Residenten und Urlauber zu Einfuhr, Kauf, Besitz und Konsum von CBD wissen sollten – inklusive amtlicher Quellen zum Nachschlagen.
(legislation.mt, op.europa.eu)
Kurzfazit
- CBD ist nach EuGH‑Rechtsprechung kein Betäubungsmittel; der freie Warenverkehr in der EU ist grundsätzlich eröffnet. Nationale Produktregeln (z. B. Arznei‑, Kosmetik‑, Lebensmittelsicherheit) bleiben aber zu beachten.
- In Malta sind Cannabis/THC als kontrollierte Stoffe gelistet. Enthält ein CBD‑Produkt relevantes THC oder fällt es unter die Cannabis‑Definition, kann es unter das Drogenrecht (Cap. 101) fallen.
- Reisende: Führen Sie nur CBD‑Produkte ohne nachweisbares THC mit, in Originalverpackung und mit ausgedrucktem Analysezertifikat (COA). Vermeiden Sie CBD‑Blüten beim Grenzübertritt.
- Vor Ort: Medizinische CBD‑Arzneien gibt es auf Rezept; kosmetische Produkte mit CBD sind möglich. Der Beitritt zu Cannabis‑Vereinigungen (CHRA) ist Touristen ausdrücklich verwehrt.
Schnellübersicht: Was ist für dich als Tourist oder Resident relevant?
Situation | Erlaubt in Malta? | Bedingungen/Details | Primärquelle |
---|---|---|---|
Einfuhr von CBD‑Öl (ohne nachweisbares THC) | Mit Vorsicht | Originalverpackung + COA mitführen; nur persönliche Menge; keine Zusagen bei THC‑Spuren. Verzollen/erklären falls unsicher. CBD‑Blüten nicht mitführen. | Malta Airport – Customs; Cap. 101 |
CBD‑Blüten importieren | Risiko hoch | Kann als „Cannabis“ i. S. d. Cap. 101 gewertet werden; Beschlagnahmen vorkommend. Nicht mitnehmen. | Cap. 101; Customs‑Meldung zu „cannabidiol“‑Funden |
Kauf von CBD‑Kosmetika vor Ort | Ja, möglich | Zulässig im Rahmen des EU‑Kosmetikrechts; THC darf keinen Betäubungsmittelbezug auslösen. Auf seriöse Händler/INCI achten. | EU‑Konsultation zu CBD in Kosmetika |
Medizinische CBD‑Arzneien | Ja (auf Rezept) | Arzneimittelrecht (Cap. 458); Zugang über Ärzte/Apotheken. Beispiel: Epidyolex. | Cap. 458; EMA: Epidyolex |
Beitritt zu Cannabis‑Vereinigungen (CHRA) | Nur für Residenten | Touristen dürfen keine Mitglieder werden; maltesischer Ausweis/Residence Card erforderlich. | ARUC – CHRA‑Register (Hinweis für Touristen) |
Besitz/Konsum von Cannabis (nicht CBD) | Teilweise erlaubt | Bis 7 g straffrei; Anbau zuhause begrenzt; öffentlicher Konsum verboten und kann mit Bußen geahndet werden. | Cap. 628; Malta Independent |
(maltairport.com, legislation.mt, aruc.mt, independent.com.mt)
Rechtsgrundlagen – die wichtigsten Gesetze und Behörden
- Dangerous Drugs Ordinance (Cap. 101): Regelt kontrollierte Drogen; listet u. a. „Cannabis“, „Cannabis‑Harz“ und „Tetrahydrocannabinole“. CBD ist nicht als eigener Stoff gelistet, doch Produkte mit THC oder aus unter Cap. 101 relevanten Pflanzenteilen/Harz können darunter fallen.
- Authority on the Responsible Use of Cannabis Act (Cap. 628): Rahmen für Besitz kleiner Mengen, Anbau zu Hause und Cannabis‑Vereinigungen.
- Medicines Act (Cap. 458) und Production of Cannabis for Medicinal and Research Purposes Act (Cap. 578): Arzneimittel‑/Herstellrecht für medizinische Cannabis‑ und Cannabinoid‑Produkte.
- Malta Medicines Authority (Medical Cannabinoids): Offizielle Hinweise zu Verschreibung/Abgabe medizinischer Cannabis/Cannabinoid‑Präparate.
- EU‑Kontext: CBD ist laut EuGH kein Betäubungsmittel; dadurch gilt der freie Warenverkehr nach Art. 34/36 AEUV. Urteil C‑663/18 („Kanavape“).
(legislation.mt, superintendencepublichealth.gov.mt, op.europa.eu)
Einreise mit CBD (Flugzeug): So minimierst du Risiken
Maltesisches Zoll‑/Drogenrecht unterscheidet nicht nach „CBD“ auf dem Etikett, sondern nach dem tatsächlichen Inhalt. Enthält dein Produkt THC oder gilt es als Cannabisprodukt, kann Cap. 101 greifen. Deshalb: Führe nur CBD‑Produkte ohne nachweisbares THC mit, in Originalverpackung und mit gedrucktem COA, das Charge, CBD‑Gehalt und „THC: nicht nachweisbar“ bestätigt. Verzichte auf CBD‑Blüten, da sie visuell/olfaktorisch nicht von THC‑Blüten zu unterscheiden sind und besonders risikobehaftet sind.
(legislation.mt, publicservice.gov.mt)
Praktische Tipps vor Abflug/bei Ankunft:
- Nur persönliche Mengen mitnehmen; Flüssigkeiten im Handgepäck bis 100 ml je Behältnis; ggf. im Aufgabegepäck transportieren.
- Reisedokumente bereithalten: Rechnung/Verpackung + COA. Bei medizinischer Nutzung: ärztliche Bescheinigung; allgemeine „Guidelines for Travellers“ der Gesundheitsbehörde beachten.
- Im Zweifel proaktiv beim Zoll deklarieren/fragen. Beachte, dass „Narcotics“ zu den verbotenen/restriktiven Gütern zählen – unabhängig von Produktnamen.
(superintendencepublichealth.gov.mt, maltairport.com)
Hinweis: Auch wenn der EuGH CBD nicht als Betäubungsmittel einstuft, verhindert das nicht, dass Produkte mit THC‑Spuren am Flughafen beanstandet oder beschlagnahmt werden. Die Praxis variiert; maltesische Behörden berichten regelmäßig über Sicherstellungen, darunter auch „cannabidiol“‑Sendungen. Rechne also mit Kontrollen und führe lückenlose Unterlagen mit.
Kauf vor Ort: Was ist realistisch erhältlich?
Medizinische CBD‑Arzneimittel (z. B. Cannabidiol‑Lösungen) erhältst du nur auf Rezept und über Apotheken; zuständig ist die Malta Medicines Authority. Ein in der EU zugelassenes Beispiel ist Epidyolex (Cannabidiol) für bestimmte Epilepsien.
(superintendencepublichealth.gov.mt, ema.europa.eu)
CBD in Kosmetika (z. B. topische Produkte) ist im Rahmen des EU‑Kosmetikrechts möglich, sofern keine verbotenen Betäubungsmittelbestandteile enthalten sind und die Sicherheitsanforderungen eingehalten werden. Achte auf seriöse INCI‑Angabe „Cannabidiol“, Herstellerangaben und vermeide Produkte mit unklarer Herkunft.
(single-market-economy.ec.europa.eu)
Essbare/zu schluckende CBD‑Produkte unterliegen in Malta strikten lebensmittelrechtlichen Anforderungen; die Marktaufsicht liegt bei der Environmental Health Directorate. In der Praxis sind viele Verzehrprodukte ohne ausdrückliche Zulassung nicht verkehrsfähig.
Besitz und Konsum
Für CBD ohne THC‑Bezug besteht kein eigener Straftatbestand. Achtung: Sobald ein Produkt THC enthält bzw. als „Cannabis“ gilt, greifen die allgemeinen Cannabis‑Regeln. Diese erlauben Erwachsenen zwar bestimmte Handlungen (z. B. Besitz bis 7 g, Anbau zu Hause, Bezug über Vereine), verbieten aber weiterhin den öffentlichen Konsum und ahnden Geruchsbelästigungen mit Bußen.
(legislation.mt, independent.com.mt)
Wichtig für Touristen: Cannabis‑Vereinigungen (CHRA) dürfen keine Touristen als Mitglieder aufnehmen; Mitgliedschaft setzt eine maltesische ID/Residence Card voraus.
(aruc.mt)
EU‑Kontext: Warum CBD kein Betäubungsmittel ist
Der EuGH hat 2020 entschieden, dass CBD – unabhängig davon, ob synthetisch oder aus der ganzen Pflanze gewonnen – kein Betäubungsmittel i. S. der UN‑Konventionen ist. Daher gilt der freie Warenverkehr (Art. 34/36 AEUV), nationale Beschränkungen müssen verhältnismäßig und wissenschaftlich begründet sein.
Beachte jedoch: Das betrifft nicht automatisch jede Produktkategorie. Arznei‑, Kosmetik‑ und Lebensmittelsicherheitsrecht bleiben anwendbar; außerdem sind THC und Cannabis weiterhin kontrollierte Stoffe nach maltesischem Recht (Cap. 101).
Reise‑Checkliste: CBD stressfrei nach Malta
Schritt | Was tun? | Warum? |
---|---|---|
1. Produktwahl | Nur CBD‑Isolat/0 % THC wählen; Blüten meiden. | Reduziert das Risiko, unter Cap. 101 zu fallen. |
2. Unterlagen | COA ausdrucken; Originalverpackung + Kaufbeleg mitnehmen. | Erleichtert Identifizierung beim Zoll. |
3. Medizinische Nutzung | Ärztliche Bescheinigung/Rezept mitnehmen; Hinweise der „Guidelines for Travellers“ beachten. | Erforderlich für Arzneimittel; Nachweis der persönlichen Verwendung. |
4. Transport | Flüssigkeiten im Handgepäck max. 100 ml; größere Mengen ins Aufgabegepäck. | Flugsicherheitsregeln einhalten. |
5. Ankunft | Im Zweifel deklarieren; höflich um Prüfung bitten. | Transparenz mindert Missverständnisse. |
FAQ
Darf ich CBD‑Blüten nach Malta mitbringen?
Davon ist dringend abzuraten. CBD‑Blüten sind äußerlich von THC‑Blüten kaum zu unterscheiden und können als „Cannabis“ unter Cap. 101 fallen. Beschlagnahmen sind dokumentiert.
(legislation.mt, publicservice.gov.mt)
Kann ich als Tourist Cannabis über einen Verein beziehen?
Nein. CHRAs dürfen nur Residenten mit maltesischer ID/Residence Card aufnehmen.
(aruc.mt)
Gibt es eine feste THC‑Grenze für CBD‑Produkte in Malta?
Für Verbraucherprodukte existiert keine allgemeine nationale „THC‑Freigrenze“. Landwirtschaftlich gilt in der EU für den Hanfanbau ein 0,3 %‑THC‑Sortenlimit – das ist aber eine Anbau‑ und keine Konsumprodukt‑Grenze. Für Endprodukte gilt: Kein Betäubungsmittel‑Bezug und Einhaltung des jeweiligen Produktrechts.
Ist CBD in Kosmetika erlaubt?
Ja, grundsätzlich möglich – sofern keine verbotenen Betäubungsmittelbestandteile enthalten sind und die Sicherheitsanforderungen eingehalten werden. Die EU hat 2023–2024 zusätzliche Sicherheitsdaten zu CBD in Kosmetika angefordert; die Bewertung läuft.
(single-market-economy.ec.europa.eu)
Wie sieht es mit medizinischem CBD aus?
Medizinische CBD‑Präparate sind verschreibungspflichtig (Cap. 458). Beispiel: Epidyolex (EU‑weit zugelassen). In Malta regelt die Medicines Authority die Verschreibung/Abgabe.
(legislation.mt, ema.europa.eu, superintendencepublichealth.gov.mt)
Regionale Unterschiede innerhalb Maltas?
Nein. Malta reguliert CBD/Cannabis landesweit einheitlich. Zuständig sind nationale Behörden (u. a. ARUC, Medicines Authority, Environmental Health Directorate).
(legislation.mt, superintendencepublichealth.gov.mt, environmentalhealth.gov.mt)
Transparenz‑ und Quellenhinweis
Dieser Artikel verlinkt auf Primärquellen der maltesischen Gesetzessammlung, Behörden und EU‑Institutionen. Die Praxis (z. B. an der Grenze) kann sich ändern; prüfe vor Reiseantritt die verlinkten amtlichen Seiten.