Warum verhält sich meine Katze seltsam?
Wenn Ihre Katze plötzlich taumelt, sich am Boden wälzt, sich stark an Gegenständen reibt, ungewöhnlich laut miaut, erschöpft wirkt oder sogar ohnmächtig wird, sollten Sie aufmerksam werden. Möglicherweise hat Ihre Katze Cannabis gefressen oder war Rauch ausgesetzt und braucht jetzt Hilfe.
Typische Warnzeichen sind zudem erweiterte Pupillen, Speicheln, unkoordiniertes Laufen, Zittern, Krämpfe, Erbrechen, Durchfall oder Unsauberkeit. Suchen Sie nach möglichen Quellen: offene Edibles, Blüten, Asche, Stummel, verschüttete Liquids oder Rauch in Innenräumen.
Fragen Sie sich: Hat meine Katze Zugang zu Lebensmitteln, Pflanzen oder Substanzen gehabt, die Cannabis enthalten könnten? Bei Verdacht kontaktieren Sie umgehend Ihre Tierarztpraxis.
Können Katzen high werden?
Ja. Ein Rausch kann entstehen, wenn Katzen THC (z. B. aus Marihuana, Cannabisblättern, Edibles oder Rauch) aufnehmen. Schon kleine Mengen genügen, um Symptome auszulösen – besonders da Katzen Wirkstoffe anders und oft langsamer abbauen als Menschen.
Katzen können dadurch desorientiert und unkoordiniert werden und sich mit lautem oder ungewöhnlichem Miauen äußern. Weitere berichtete Symptome sind Schläfrigkeit, Schwanken, Urinieren außerhalb der Katzentoilette, Veränderungen der Herzfrequenz, Durchfall, Erbrechen, Krampfanfälle und Zuckungen. Die Wirkung kann viele Stunden bis über einen Tag anhalten.
THC wirkt bei Katzen stärker und länger als erwartet. Anzeichen reichen von Taumeln und starrer Blick bis zu Erbrechen und Krämpfen. Bei jedem Verdacht: abklären lassen.

Giftige Pflanzen für Katzen
Katzen sind neugierig – besonders junge Tiere knabbern gern. Einige Pflanzen sind jedoch gefährlich: Lilien (hochgiftig, auch Pollen!), Efeu, Stechpalmen, Hortensien, Oleander und die Sago-Palme können schwere Vergiftungen verursachen. Schon das Putzen nach Kontakt mit Pollen kann zur Aufnahme führen.
Prüfen Sie beim Pflanzenkauf immer die Katzentauglichkeit. Sichere Alternativen sind u. a. Katzengras, Orchideen, Bromelien, Dattelpalmen und Zimmerbambus. Auch Katzenminze kann eine schöne Ergänzung sein – in Maßen und unter Aufsicht.
Wirkung von Katzenminze
Anders als Marihuana ist Katzenminze (Nepeta cataria) nicht schädlich, solange sie moderat und unter Aufsicht angeboten wird. Viele Katzen reiben sich daran und zeigen kurzfristig verspieltes, aufgeregtes Verhalten. Der Inhaltsstoff Actinidin kann diesen Effekt verstärken.
Nach dem Kontakt sind Katzen oft aktiver, rollen sich oder jagen herum. Dauerhafte Schäden sind laut Studien nicht zu erwarten. Produkte gibt es als Spielzeug, Spray, Streu oder Leckerli. Beachten Sie: Nicht alle Katzen reagieren darauf – manche gar nicht, andere sehr stark.
Wie kommen Katzen in Kontakt mit Marihuana?
Die zwei häufigsten Wege sind:
Unbeabsichtigtes oder versehentliches Verschlucken
Auch wenn Katzen selten Süßes fressen, können Edibles neugierig machen – besonders wenn sie mit Fett, Butter oder Fischölen hergestellt wurden. Bewahren Sie Kekse, Brownies und Gummibärchen immer verschlossen und außerhalb der Reichweite auf.
Getrocknete Cannabisblüten können optisch und geruchlich an Katzenminze erinnern – eine gefährliche Verwechslung. Auch Öle, Tinkturen, Verdampfer-Liquids und Cannabis-Butter sind Risikoquellen.
Mit der zunehmenden Legalisierung von Cannabis steigt die Verantwortung für Tierhalter: Cannabisprodukte müssen sicher und tierfern gelagert werden.
Achten Sie auf Verhaltensänderungen Ihrer Katze und konsultieren Sie im Notfall sofort eine Tierärztin oder einen Tierarzt.
Hilfreich sind Organisationen wie die RSPCA, die über Tierschutz aufklären.
Der RSPCA Jahresbericht 2018 dokumentiert Fälle wie den Missbrauch eines Marmosetten durch Cannabisrauch.
Passivrauchen bei Katzen
Rauch und Aerosole lagern sich im Fell ab und werden beim Putzen aufgenommen. Eine Studie beschreibt diese Risiken deutlich – auch unabhängig vom „High“-Effekt.
Klinische Anzeichen einer Cannabisvergiftung bei Katzen reichen von Unruhe bis hin zu Krämpfen, Panik, Bewegungsstörungen oder sogar Koma. Das gilt ebenso für starke Exposition gegenüber Vaping-Aerosolen in geschlossenen Räumen.
Was genau ist Passivrauchen?
Laut WHO: „Passivrauchen ist eine Mischung aus dem Rauch, der durch das Abbrennen der Zigarette entsteht und dem Rauch, der vom Raucher ausgeatmet wird.”
Deshalb gilt: Niemals in Gegenwart von Tieren rauchen – weder Tabak noch Cannabis, auch nicht mit E-Zigaretten oder Vapes.
Ist Cannabisöl das gleiche wie CBD Öl?
Nein. CBD Öl ist nicht das Gleiche wie Cannabisöl.
Produkte mit dem Etikett "Cannabisöl" enthalten meist auch THC und sind ungeeignet für Tiere.
CBD Öl hingegen ist nicht psychoaktiv. Achten Sie jedoch darauf, dass es THC-frei ist (idealerweise 0,0 %) und ein aktuelles Laborzertifikat vorliegt. So ist es für Haustiere sicherer.
CBD Öle für Tiere sind speziell entwickelt und häufig geschmacklich angepasst.
Können Katzen THC abbauen?
Ja, Katzen können THC verstoffwechseln – jedoch deutlich langsamer und anders als Menschen. Das erhöht die Dauer und Intensität der Wirkung. Zudem sind Katzen bei bestimmten Stoffwechselwegen (z. B. Glucuronidierung) empfindlicher, was den Abbau mancher Substanzen erschwert.
Praktisch bedeutet das: Symptome können nach Aufnahme von THC verzögert einsetzen (30–90 Minuten nach Fressen, schneller bei Rauch) und 12–24 Stunden, in Einzelfällen länger, anhalten. Die individuelle Empfindlichkeit ist hoch, belastbare „sichere“ Dosen gibt es nicht.
Vermeiden Sie jeglichen Zugang Ihrer Katze zu THC-haltigen Produkten. Sicherheit geht vor.
Katzen bauen THC langsamer ab. Schon kleine Mengen können lange wirken. Es gibt keine sichere THC-Dosis für Katzen. Halten Sie THC-Produkte streng unter Verschluss.
Können Katzen von CBD high werden?
Nein, nur THC verursacht einen Rausch – nicht CBD. Achten Sie aber darauf, ein THC-freies CBD-Produkt mit Laborzertifikat zu wählen, da „Vollspektrum“-Öle Spuren von THC enthalten können.
Katze hat Cannabis gegessen: Was tun?
- Ruhe bewahren und die Katze in einen sicheren, ruhigen Raum bringen (keine Treppen, gedämpftes Licht).
- Nicht selbst Erbrechen auslösen und keine Hausmittel verabreichen.
- Keine fettreichen Leckerli geben (Fett kann die THC-Aufnahme fördern).
- Produktreste, Verpackung oder Fotos bereithalten (Inhaltsstoffe, Stärke, Menge).
- Sofort Tierarztpraxis anrufen und Anweisungen befolgen. Bei starken Symptomen umgehend in die Praxis.
- Transport in einer stabilen Box; die Katze warm halten, aber nicht überhitzen.
Diagnose und Behandlung in der Tierarztpraxis
Tierärztinnen und Tierärzte stellen Fragen zu möglicher Exposition und untersuchen Kreislauf, Atmung, Neurologie und Temperatur. Routinetests (z. B. Urin-Schnelltests für Menschen) sind bei Tieren nicht zuverlässig.
Die Behandlung ist in der Regel symptomatisch und unterstützend:
- Überwachung von Herzfrequenz, Blutdruck, Temperatur und Hydration
- Flüssigkeitstherapie, Wärme- oder Kühlmanagement
- Antiemetika bei Erbrechen, Beruhigung bei starker Unruhe
- Aktivkohle nur bei sehr frischer Aufnahme und tierärztlicher Indikation
- Bei schweren Fällen: Intensivüberwachung
Die Prognose ist bei rechtzeitiger Versorgung meist gut. Die meisten Katzen erholen sich innerhalb von 12–24 Stunden vollständig.
THC-Wirkung bei Katzen: Häufige Symptome
- Taumeln, wackeliger Gang, Stürzen
- Erweiterte Pupillen, starrer Blick, ungewöhnliches Miauen
- Lethargie, aber auch Unruhe oder Angst
- Speicheln, Erbrechen, Durchfall
- Verlangsamter oder beschleunigter Herzschlag
- Zittern, Krampfanfälle (selten), Inkontinenz
Bei jedem dieser Anzeichen nach möglichem Kontakt mit Cannabis sollten Sie tierärztlich abklären lassen.
CBD vs. THC bei Katzen: Was ist wichtig?
THC ist psychoaktiv und für Katzen ungeeignet. CBD ist nicht berauschend. Entscheidend sind Reinheit, THC-Gehalt und Qualität:
- Wählen Sie ausschließlich THC-freie Tierprodukte mit Zertifikat.
- Starten Sie niedrig dosiert und besprechen Sie den Einsatz mit Ihrer Tierärztin/Ihrem Tierarzt, insbesondere wenn Medikamente gegeben werden.
- Vermeiden Sie selbst hergestellte Cannabiszubereitungen.
Forschungslage zu CBD und Katzen
Zur Anwendung von CBD speziell für diese Fragestellung bei Haustieren gibt es nur begrenzte Daten. Parallel läuft jedoch die allgemeine CBD-Forschung weiter. Bis belastbare Ergebnisse vorliegen, sollten keine spezifischen gesundheitlichen Wirkversprechen gemacht werden. Sprechen Sie den Einsatz immer mit Ihrer Tierärztin/Ihrem Tierarzt ab.
Prävention: So schützen Sie Ihre Katze
- Alle Cannabisprodukte, Vapes, Liquids, Aschenbecher und Reste in verschließbaren Behältern lagern.
- Nie in Innenräumen mit Tieren rauchen oder vapen.
- Gäste informieren und an sichere Aufbewahrung erinnern.
- Pflanzen vor dem Kauf auf Katzentauglichkeit prüfen.
- Katzengerechte Alternativen wie Katzengras und geeignetes Spielzeug anbieten.
Verwandte Artikel
Häufige Mythen – kurz erklärt
- „Ein bisschen Rauch schadet nicht.“ – Doch: Passivrauch birgt Risiken, auch ohne sichtbaren Rausch.
- „Edibles sind ungefährlich, weil Katzen kein Süßes mögen.“ – Falsch: Fett, Butter oder Gerüche können trotzdem anlocken.
- „Medizinischer Cannabis ist sicherer.“ – Für Katzen nicht: THC bleibt problematisch, unabhängig vom Verwendungszweck beim Menschen.
Können Katzen THC abbauen?
Katzen können THC zwar verstoffwechseln, aber wesentlich langsamer als Menschen.
Das bedeutet: Die Wirkung hält länger an und ist potenziell gefährlicher.
Vermeide jeglichen Zugang deiner Katze zu THC-haltigen Produkten. Sicherheit geht vor!
Können Katzen von CBD high werden?
Nein, nur THC verursacht Rauschzustände – nicht CBD.
Die wichtigsten Erkenntnisse
- Einige Pflanzen enthalten Terpene, die für Katzen giftig sein können – aber nicht alle.
- Katzenminze nur in Maßen und unter Aufsicht geben.
- Passivrauchen kann schädlich für Katzen sein – auch wenn manche Halter es unterschätzen.
- Cannabisprodukte immer sicher und unzugänglich für Tiere lagern.
- THC-Wirkung bei Katzen kann stark und lang anhaltend sein. Bei Verdacht sofort tierärztlich abklären.
- CBD macht nicht high. Nutzen Sie nur THC-freie Tierprodukte mit Laborzertifikat und sprechen Sie die Anwendung mit dem Tierarzt ab.
5 Kommentare
Hallo Hänk, es tut uns Leid zu hören, dass dir unser Artikel nicht zusagt. Lass uns gerne wissen, was dich an dem Artikel genau stört.
Wir freuen uns auf dein konstruktives Feedback.
Viele Grüße
Nordic Oil
hab selten so nen blödsinn gelesen!
@WEEDYKONZALES genau, man MUSS Zuhause rauchen. Geh raus oder so statt deine Katze vollzuqualmen
Viele sagen immer wie kann man nur aber Leute die nur eine 1 Zimmer Wohnung haben und eine Katze haben aber zuhause rauchen müssen können die Katze ja nicht einfach weg sperren
Was für ein Mensch muss man sein, um neben seiner Katze Gras zu rauchen? Unglaublich. ….